so, endlich geht es hier mal wieder weiter. Und weil mehr unter Wasser als an Land, mit etwas weniger Fotos und etwas kompakter
19.12. erster Tauchtag Protea Banks
Heute ist mein erster Tauchtag an den Protea Banks. Ich bin natürlich sehr gespannt und erhoffe mir viele viele Haie. Wie immer bin ich früh wach und esse eine Portion Porridge und schlürfe einen Cappucino. Pünktlich um 7 Uhr bin ich mit meinen Tauchequipment in Shelly Beach bei African Dive Adventures, der Tauschule von Roland und Beulah, einem Deutsch-Südafrikanischen Ehepaar. Es ist schon sehr viel Gewusel und ich muss meine Sachen in einer rechten Hektik packen. Man kriegt eine Box für seine Sachen und erhält das Gewicht. Danach geht es mit dem eigenen Auto runter an den Hafen. Dort erhält man seine Box und schnappt sich eine Tauchflasche und montiert seine Utensilien. Wie das alles geht, wird einem nicht erklärt. Man schlägt sich aber so irgendwie durch oder fragt andere Taucher. Etwas seltsam fand ich das dann aber doch... Dann gibt es Breeving. Die mittauchenden Südafrikaner rauchen lieber und quatschen mit ihrem Anhang. So dass Roland irgendwann super genervt ist und das Breeving abbricht "ihr hört ja eh alle nicht zu". Hm. Da es mein erster Tauchgang hier ist, hätte ich schon gerne ein volles Breeving gehabt. Aber janu, es ist ja nicht mein erster Tauchgang.
Dann geht es hektisch weiter. Boot wird ins Wasser geschmissen (wortwörtlich -> Das Boot ist auf einem Anhänger, das Auto fährt rückwärts volle pulle mit dem Anhänger ins Meer, Boot wird von Welle erfasst und kommt dann dort zum liegen). Dann muss das Boot gedreht werden. Als Taucher wird nicht nur zugeguckt sondern mitgeholfen. Also sobald eine Welle kommt schieben schieben schieben. Sobald das Boot gedreht ist, mit den Wellen rausschieben. Dann dürfen die Frauen aufhüpfen. Na ja, wäre nicht ein eher korpulenter Südafikaner grad direkt vor meiner Nase ins Boot, hätte ich das eleganter geschafft. So muss ich warten (grrrr) und erhalte zum Glück eine helfende Hand vom Boot aus und springe dann rein. Nachdem alle anderen Männer auch auf dem Boot sind, geht es mit vollem Speed aus dem Hafen raus. Nach ein paar hundert Meter wird kurz gebremst und die Rettungswesten dürfen ausgezogen werden (erst wundere ich mich darüber, aber im Hafenbereich ist der Wellengang tatsächlich total anders bzw. höher). Danach fahren wir ca. eine halbe Stunde zu den Protea Banks.
Protea Banks ist ein ca. 6 km langes und 800 Meter breites Riff (versteinerte Sandbank) und liegt ca. 8 km vor der Küste von Shelly Beach. Der tiefste Punkt ist um die 40 Meter und geht hoch auf 27 Meter. Nur schon deshalb sollten keine Anfänger dort tauchen, denn man geht tief. Das Riff ist nicht bekannt wegen hübschen kleinen Tierchen sondern wegen Haien
Im Winter wird vorallem die Nordseite betaucht. Dort leben dann in den Höhlen die Raggies (Sandtigerhaie). Im Sommer sind diese nicht mehr da und es wird vorallem die Südseite getaucht (alle meine Tauchgänge waren im Süden). Jedoch hat es dort immer viel Strömung und man verbringt viel Zeit im Blauwasser (also ohne Anhaltspunkt zu einem Riff). Noch ein Grund mehr, etwas Taucherfahrung mitzubringen. Und keine Angst vor Haien
Beim Riff angekommen wird die Ausrüstung angelegt und dann wird versucht einigermassen rückenschonend langsam an die Abwurfstelle zu fahren. Noch im Fahren wird gefragt, ob man ready ist, nimmt den Regulator in den Mund und sobald das Boot steht, wirft man sich rückwärts ins Wasser. Obwohl ich professional Diver bin und viele Tauchgänge auch auf den Schnellbooten gemacht habe, hasse ich noch immer dieses rückwärts rein und sofort abtauchen. Denn was macht man automatisch? Man füllt sich vor Aufregung die Lunge und dann wird es schwer mit dem Abtauchen. So habe ich mir angewöhnt mich reinzuwerfen und mich in aller Ruhe zu ordnen und dann negativ schnell nach unten zu tauchen. Überhaupt kein Problem und ich bin meist dann schneller unten als all die, welche in einer Hektik direkt versuchen runterzukommen.
Das Wasser ist mit 22 Grad ganz schön kühl, die Sicht mit knapp 20 Meter na ja... Unten sehen wir dann die ersten Silhouetten von Hammerhaien
Ebenfalls ein Gitarrenhai. Und dann kommt längere Zeit nichts. Nun gut, das Riff natürlich. Dort hat es gar nicht so wenig Leben wie ich finde. Ich hatte es mir weit kahler vorgestellt. Meinem Buddy geht nach einer halben Stunde die Luft aus und das heisst für ihn auftauchen. Der Tauchguide (an dieser Stelle Roland) hat eine Boje am Faden und das Schiff weiss somit stets, wo wir sind. All die Taucher die keine Luft mehr haben, gehen selbständig an der Boje hoch. Somit kann ich noch unten bleiben und verpasse auch die Bullenhaie nicht
Diese begleiten uns bis wir aus dem Wasser gehen. Nach 45 Minuten ist der Tauchgang auch schon zu Ende, man klettert zurück ins Boot (ich fühle mich wie ein gestrandeter Wal, der ins Boot gerissen wird
). Kurz vor dem Hafen werden wieder die Schwimmwesten angezogen und dann mit Vollgas auf den Strand zugefahren. Mit einem Ruck bleibt man dort stehen. Das Prozedere kenn ich bereits von Mozambique. Dann wird das Schiff mit dem Anhänger rausgeholt und man verstaut seine Sachen in der Box. Theoretisch könnte man einen zweiten Tauchgang machen. Da ich aber die einzige bin, die das machen würde (Südafrikaner wollen anscheinend immer nur einen Tauchgang machen) und somit nur ein Tauchgang irgendwo im Hafen möglich wäre, verzichte ich dankend und fahre heim unter die Dusche.
Nach dem Mittagessen mache ich ein Nickerchen und vertreibe mir die Zeit mit Netflix und Buch. Bald ist Abend und nach dem Nachtessen gehe ich auch bald schlafen
20.12. Tauchfreier Tag - Chillen
Heute hat es zu viel Wind und wir können leider nicht aufs Meer raus. Somit ist tauchfreier Tag Tja und mir ist irgendwie einfach mal nach nichts tun. Und so mache ich am morgen mal gar nichts, bzw. vertreibe die Zeit mit lesen. Nach einem kleinen Mittagessen setze ich mich doch noch ins Auto und fahre in Richtung Port Shepstone. Ich mache auf dem Weg dort hin einige Geocaches und auch dort kann man nicht viel mehr machen, als ein paar Geocaches zu suchen. Aber so habe ich immerhin noch etwas Bewegung. Ich fahre dann irgendwann wieder zurück und gehe noch zu Fuss von der Tauchervilla in Richtung Margate Zentrum und Meer (hier hat es natürlich auch noch zwei drei Ceocaches zum suchen). Auf dem Weg bin ich die einzige Weisse, welche zu Fuss unterwegs ist. Etwas komisch beäugt werde ich schon. Aber eher so à la: "warum geht die zu Fuss? Hat die kein Auto?". An der Küste ist man als weisse Person wohl insbesondere im Auto unterwegs. Da ich daheim kein Auto habe und nur zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs bin, ist dies natürlich recht unverständlich. Auf dem Rückweg gehe ich noch kurz bei Pick n Pay vorbei und kaufe noch ein paar Savannas. Auch hier schaut man mich verwundert an, als ich meine Tüte hervorhole und zu Fuss davon wackle. Nach dem Abendessen bin ich auch schon bald müde und lösche gegen 21 Uhr das Licht
Und damit es doch noch ein Foto gibt: Abendstimmung von der Tauchervilla aus
21.12. zweiter Tauchtag Protea Banks
Als ich aufstehe entdecke ich ein Äffchen bei uns im Garten
ich mache mir Frühstück und Käffchen und da ist es auch schon weg (und nein, nicht an meinem Kühlschrank). In der Tauchschule ist um 7 Uhr bereits wieder viel los (obwohl nicht mal die Hälfte aller anwesenden Leute taucht). Man muss sicherstellen, dass seine Box verladen wird und fährt auch heute wieder runter an den Strand. Gleiches Prozedere wie vor zwei Tagen, nur hören beim Breeving heute ein paar Leute mehr zu. Dann wieder ab aufs Wasser (nun drängelt sich immerhin kein Herr vor mich, so kann ich wunderbar aufhüpfen). Bei wundervollem Regen (pffff) fahren wir zum Tauchplatz. Dort wieder rauswerfen und endlich in die Ruhe vom tiefen Blau abtauchen. Wieder einige Hammerhaie und Bullenhaie. Und nach knapp 50 Minuten ist der Tauchgang auch wieder fertig. Auch heute hat keiner Zeit einen zweiten Tauchgang zu machen und so fahre ich heim und springe ich unter die warme Dusche.
Um die Mittagszeit kommt die Familie an, welche den Rest der Villa gemietet hat. Sie bringen auch noch drei Hunde mit, welche am liebsten bei mir auf der Terrasse schlafen. Die Familie ist sehr nett und die Hunde gehorchen sogar mir. Für mich heisst es jedoch um die Privatsphäre zu wahren, den Vorhang in Richtung Pool jeweils geschlossen zu haben.
Am Nachmittag mache ich einen Ausflug nach Ramsgate. Natürlich gibt es auch dort ein paar Geocaches zu suchen. Im Supermarkt hole ich mir noch etwas frisches Gemüse und kriege in der Käseabteilung etwas Heimatgefühle. Wovon als ich wieder vor die Tür in die Hitze trete, verfliegt die Sehnsucht nach einem Fondue gänzlich (ich mag eh lieber Raclette
).
Bei Ramsgate fahre ich zu einem Geocache und entdecke dabei auch gleich einen guten Parkplatz. So lasse ich meine kleine Trucke dort stehen, suche den Geocache und mache mich auf in Richtung Strand. In Ramsgate kann man zur Walsaison die Wale wunderbar beobachten und es gibt eine tolle Plattform, wo man einen guten Blick aufs Meer hat. Da derzeit überhaupt keine Saison ist, ist die Plattform fast leer, aber der Blick auf den Strand ist auch hübsch.
Danach gehe ich noch etwas auf dem Weg spazieren, welcher extra zur Walbeobachtung angelegt wurde. Der Weg ist sehr schön gemacht und führt über die Klippen.
Leider ist der Weg nicht sonderlich lange. Es beginnt jedoch zu nieseln und so kehre ich wieder zurück zum Auto und fahre wieder heim. Nach dem Abendessen lese ich noch etwas und lege ich mich bald wieder hin. Nicht nur Safari ist anstrengend, auch tauchen macht müde
22.12. dritter Tauchtag Protea Banks - Ausflug Lake Eland Game Resort
Heute geht meine Tauchbox vergessen und ich muss noch einmal kurz zurückfahren um sie zu holen. Da es aber immer wusliger und gestresster ausschaut als es ist, bin ich vor den meisten anderen schon ready. Heute sehen wir keine Hammerhaie (zumindest nicht bewusst), aber die treuen Bullenhaie kommen wie immer neugierig auf Besuch. Auch bleibt es schon wieder nur bei einem Tauchgang.
Den Nachmittag nutze ich für einen Ausflug ins Nahe Lake Eland Game Resort beim Oribi Gorge.
Am Gate bezahle ich den Eintritt und bekomme noch eine Karte in die Hand gedrückt. Ich möchte die Zipline mitmachen und fahre auf direktem Weg zum Startpunkt. Die Zipline kostet 550 Rand. Man kann wählen aus der Hardcore Zipline (1 km Zipline mit superobermega Speed und danach nur noch zwei kleinere) oder den normalen Weg mit 14 verschiedenen Ziplines. Ich entscheide mich für letzteres. Bekomme Helm und Gestältchen montiert und dann geht es ab über verschiedene Ziplines über die Schluchten und einen See. Es ist recht lustig, wenn auch bei mir nicht so der Adrenalinkick einschlägt (und das obwohl ich Höhenangst habe). Unten wird man mit einem Jeep eingesammelt und wieder hochgefahren. Manche Personen welche wohl nie in den Bergen sind, finden die Fahrt nach oben meeega krass
Danach fahre ich zur Suspension Bridge und geniesse dort die Aussicht (eine Asiatin vor mir auf der Brücke hat Panik und will mitten in der Brücke nicht mehr weiterlaufen
).
Natürlich treffe ich viele Zebras, Impalas und auch viele Eland Antilopen. Irgendwie habe ich aber diese Fotos nicht mehr
Drum müsst / dürft ihr euch mit der Landschaft begnügen.
Diese Unterkünfte könnte man mieten. Sehen ganz idyllisch aus.
Kurz vor Torschluss fahre ich raus und wieder heim.
Fazit zum Lake Eland Resort: ein netter kleiner Park mit viel anderem Action (man könnte z.B. auch Paintball spielen, fischen etc.). Nach einer Woche Krüger ist es jedoch nicht so wahnsinnig spannend.
Und bald geht es hier im Bericht weiter zum Endspurt
(und die Bilder mache ich dann auch wieder kleiner. Hab dummerweise das falsche Format zum verkleinern der Originalbilder gewählt
)