Wir verabschieden uns von St. Lucia und machen uns auf den Weg zur letzten Station, Umdloti. Schon auf dem Weg dorthin wird klar: Wir sind zurück in der Zivilisation und gar nicht froh darüber. Der Ort Umdloti hat einen schönen Strand (eher "schon ok" im direkten Vergleich mit St Lucia oder Cape Vidal), aber er ist an weiten Strecken zu steil abfallend um dort sicher baden zu können, die Wellen ziehen einen gnadenlos mit. Aber ein Hainetz gibt es, man wird also wenigstens nicht gefressen
Bei Ebbe geht es ganz gut bei den Pools direkt gegenüber unserer Unterkunft, die Kinder können hier recht sicher baden. Den Ort selbst finden wir nicht besonders schön, im Süden gibt es zwar nette Strandhäuser, der Norden aber ist ziemlich verschandelt von großen Appartmentblöcken. Wir wohnen in einem Coral Sands-Appartment, das ist großzügig, schön eingerichtet und hat einen tollen Blick aufs Meer (und liegt südlich genug...).
Blick nach Norden
Geschützter Strandabschnitt bei Ebbe
Blick nach Süden
Surfer beobachten beim Morgenkaffee
Abends gehen wir zur Sand Bar essen – zu Fuß! plötzlich ist das inzwischen schon was Besonderes – die ist knackevoll und wir werden mangels Reservierung um ein Haar wieder weggeschickt. Wieder was gelernt, irgendwie war den ganzen restlichen Urlaub so wenig los dass wir ein volles Restaurant gar nicht in Erwägung gezogen hätten
Das Essen ist sehr gut, gut, dass wir gewartet haben. Ich fühle mich hoffnungslos underdressed, mit uns an der Bar sind lauter hippe Städter, die übers Wochenende aus Durban kommen. Naja
09.09. Umdloti
Kurz haben wir überlegt, heute noch einen Ausflug nach Durban zu machen. Aber eigentlich ist uns das hier schon zu viel „Zivilisation“ und eine Großstadt haben wir übermorgen eh wieder, daher hängen wir heute einfach nur gemütlich am Strand und auf unserer Terrasse ab. Die Kinder spielen ewig in der Brandung, bis die Flut dem Spaß ein Ende macht. Die Wellen werden dann zu gefährlich.
Ein erfreulich unaufdringlicher Strandverkäufer erzählt uns seine Geschichte, von der Flucht aus Zimbabwe und wie er jetzt kaum über die Runden kommt um seine Familie zu ernähren. Seine schicken Lederschuhe haben Löcher in der Sohle und auch sonst ist die hochwertige Kleidung für den Strand komplett unpassend. Als ich höre, dass er früher, in Zimbabwe, erfolgreich in meiner Branche gearbeitet hat, stimmt mich das ganz schön nachdenklich. Erst Job, genug Geld und Essen in der Heimat, dann Perlentiere am Strand in einem fremden Land verkaufen. So schnell kann es gehen. Mein Mann, eigentlich der ganz harte Brocken was Straßenverkäufer angeht, kauft ihm später für viel zu viel Geld ein quietschbuntes Perlen-Warzenschwein ab. Unsere gute Tat für heute oder reingefallen? Wenn das nur eine Story war, hat er sie jedenfalls gut erzählt...
Abends essen wir im La Casa Nostra ganz passabel italienisch. Wir haben heute reserviert
Tier des Tages: keines
Fazit: die letzten 2 Nächte waren wegen der Nähe zum Flughafen so geplant – es wäre aber sicherlich kein Problem gewesen von St. Lucia rechtzeitig zum Flughafen zu fahren, wir hatten an dem Freitag mittag wenig Verkehr. Das sieht vielleicht an anderen Tagen oder zu anderen Jahreszeiten nicht so entspannt aus? Die Straßen in KwaZulu Natal waren durchweg gut (die wenigen, die wir gesehen haben zumindest). Umdloti würden wir nur noch für 1 Nacht machen wenn es sich sonst mit dem Flug gar nicht ausgeht.
10.09. Umdloti -> Joburg -> MUC
Der letzte Tag – wir packen gemütlich das Auto und bleiben bis zur Abfahrt an Pool und Strand. Nachmittags geht es zum King Shaka Airport und wir geben das (getankte, aber vor Dreck stehende) Auto ab. Das ist so problemlos und schnell, dass wir viel zu früh fertig sind. Beim Hinweis auf die kaputte Gepäckabdeckung zuckt der Herr nur mit den Schultern und lächelt freundlich. Stimmt, geht ja auch ohne
Dann ist noch Zeit für ein Kruger-Park-Gedächtnis-Essen im Mugg&Beans
Der Flug nach Johannesburg geht pünktlich und wir verballern die letzten Rand im Duty Free. Gut gelaunt gehen wir zum Gate – nur um festzustellen, dass unser Flug 3 Stunden Verspätung hat. Das hätte es jetzt echt nicht gebraucht! Dabei bleibt es dann zum Glück – da bereits am 12.09. die Schule wieder losgeht (neue Schule für die Große) hätte uns ein stornierter Flug doch in ziemliche Bedrängnis gebracht.
Danke für's Mitfahren! Aber jetzt bitte alle aussteigen, hier endet die Reise...
Letzter Südafrikanischer Sonnenuntergang bei der Zwischenlandung in Joburg
Insgesamt kann man sagen: Ich bin angefixt, das war sicher nicht der letzte Urlaub in Afrika. Die Reise fürs erste Mal von einem Veranstalter buchen zu lassen war mit Abstrichen auch keine ganz blöde Idee, besonders weil nicht alle Unterkünfte für Kinder wirklich tauglich sind – wir hatten so ein Rundum-Sorglos-Paket mit Wegbeschreibungen und Tipps. Das nächste Mal werde ich aber selbst planen und buchen. Unsicher haben wir uns nur selten gefühlt, es gab aber eigentlich keine konkreten Gründe dafür. Zu viel gelesen vermutlich
Ganz, ganz vielleicht findet ihr demnächst, bald oder auch gleich
einen neuen Thread von mir, mit ein paar Fragen zu einem reinrassigen Kruger-Mädels-Trip im Nov '19
Gefahrene Kilometer: 2800 + gebuchte Gamedrives