Liebe Forenmitglieder,
nachdem ich hiervor der Reise einige Fragen gestellt hatte und auch gute Anregungen erhalten habe möchte ich jetzt nach Rückkehr von der Reise einige meiner Erfahrungen mit euch teilen.
Nach Ankunft in Johannesburg haben wir dort bei Europcar einen nagelneuen Toyota Hilux 4x4 übernommen. Auch die Papiere für den Grenzübertritt nach Swaziland und Mosambik waren bereits vorbereitet. Danach ging es zum nächsten Outdoor Warehouse, wo wir einen ZA-Aufkleber, eine Sandschaufel sowie die Third Party Insurance für Mosambik gekauft haben. Ein Warndreieck, zwei Warnwesten sowie einen Luftdruckprüfer und einen Reifenkompressor hatte ich bereits zu Hause eingepackt.
Danach ging es zur Übernachtung in Forester Arms ab nach Swaziland und am nächsten Tag weiter nach Mosambik. Als Grenzübergang wurde uns der Übergang in Goba empfohlen.
Im Vorfeld der Reise hatte ich die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes gelesen und wir waren gespannt, was uns in Mosambik erwarten würde. Und was passierte? Nichts!! Die Einreise über Swaziland/Goba nach Mosambik war völlig problemlos und innerhalb einer Stunde geschafft. Die Grenzbeamten waren überaus freundlich und hilfsbereit und haben uns aktiv bei der Ausfüllung der notwendigen Grenzdokumente geholfen. Dann noch ein paar Stempel hier und da und schon war alles erledigt. Unser Auto selbst und das Gepäck wurde nur grob von außen in Augenschein genommen.
Die Straßenverhältnisse nach Maputo waren einwandfrei, geteert und wären auch mit einem normalen PKW problemlos befahrbar gewesen.
In Maputo haben wir unser Quartier im Palmeiras Guesthouse bezogen, sehr zentral gelegen und absolut zu empfehlen. Anschliessend haben wir uns zu Fuß zur Stadtbesichtigung aufgemacht, Geld am ATM geholt (völlig problemlos, max. Betrag pro Abhebung 5.000 MT), und uns im Vodacomshop eine SIM-Card mit 30 Min Telefonguthaben und 1 GB Datenvolumen geholt. Hat ca. 5 € gekostet. Maputo selbst ist nicht besonders sehenswert, sodaß wir am nächsten Tag weiter bis nach Praia de Chidenguele zur Naara Eco Lodge gefahren sind. Im Gegensatz zu den meisten Kommentaren fanden wir die Naara Eco Lodge nett, aber auch nicht mehr. Aus unserer Sicht waren zwei Tage dort einer zu viel.
Weiter ging es dann entlang der Küste auf der N1 nach Praia do Tofo. Die Straßenverhältnisse waren weiterhin einwandfrei, Straßenkontrollen kamen öfters vor, wir wurden allerdings fast immer durchgewunken. Insgesamt sind wir auf der ganzen Fahrt durch Mosambik nur zwei mal angehalten. Wir wurden freundlich gefragt, woher wir kommen und wohin wir fahren, mehr nicht. Wir mussten weder Ausweis noch Führerschein vorweisern.
In Praia do Tofo war das Baia Sonambula dann 4 Tage unser Quartier. Traumhaft und bestens zu empfehlen. Wir konnten täglich vom Frühstückstisch mehrere Buckelwale, auch springende, in der Bucht beobachten. Zusätzlich waren wir schnorcheln mit Walhaien und auch Tauchen. Dabei haben wir einiges an Fischen und Schildkröten gesehen, leider aber keine Mantas. Insgesamt hat uns Praia do Tofo sehr gut gefallen, wobei die Auswahl an akzeptablen restaurants eher bescheiden ist, am besten hat uns noch das Casa de Comer gefallen. Tauchen waren wir mit Diversity Divers, die im Vergleich zu Peri-Peri Divers (beides PADI-5*) deutlich günstiger waren, bei aus unserer Sicht vergleichbarem Standard.
Auf dem Rückweg war unsere nächste Station das Humula Beach Resort in Praia do Bilene. Der Hotelstrand an der Lagune war toll, der Rest eine Desaster. Die Zimmer waren gepflegt, aber ausgestattet wie ein x-beliebiges Stadthotel. Der Service war unter aller Kanone. Auf dem Frühstücksbuffet gab es lediglich einen Heisswasserspender und zwei Dosen Instant Kaffee, eine Sorte Toastbrot, Billigmarmelade (drei Sorten) und Butter jeweils in kleinen Aludosen. Das ausliegende Obst war nur zu Deko und aus Holz!!! Als Saft wurden zwei Krüge angeboten, einer mit gelber und einer mit giftig-oranger Farbe. Beide schmeckten wir altes Fanta ohne Kohlensäure. Als hot Breakfast hatte ich Spiegeleier und Bacon bestellt. Bekommen habe ich Rührei mit Hühnerinnereien in ekliger Sauce anstatt Bacon. Erst auf Aufforderung wurde uns ein Tisch auf der Terrasse eingedeckt, obwohl dort alles frei war. Der Pool war dreckig, die Poolbar sowie die Pizzeria geschlossen. Und dies alles bei einem Übernachtungspreis von 150 USD pro Nacht, definitiv keine Empfehlung!!
Weiter ging es über Chokwe und Massangir (Strasse ebenfalls gut, ATM und Tankstelle in beiden Orten entgegen anderer Beschreibungen vorhanden) für zwei Tage in den Limpopo Nationalpark zum Machampane Wilderness Camp. Dort wurden wir vom Personal und Domingos, dem Ranger herzlich empfangen. Die Anlage besteht lediglich aus fünf Zelten, die sehr schön oberhalb eines Flußlaufes stehen. Gegessen wird im Gemeinschaftszelt. Neben Zelt und Vollverpflegung gehören täglich zwei geführte Wanderungen durch den Park zum Arrangement. Soweit ganz gut. Leider mussten wir feststellen, dass das Camp geschlossen werden soll und die Betreiber es wohl schon aufgegeben hatten. Die sehr bemühte Köchin war den Tränen nahe, als sie uns beichten musste, dass sie praktisch keine Vorräte mehr hat. Es gab weder Bier noch Wein, auch Saft war knapp, es gab keine Eier mehr und so weiter und sofort. Sie hat mehrfach über Funk versucht Kontakt zum Hauptquartier aufzunehmen, aber immer ohne Erfolg. Somit bestand die Vollverpflegung zum Lunch lediglich aus einer Art Tuc-Keksen und Streichkäseecken sowie ein paar Scheiben Toast mit Reibekäse und Tomate. Auch das Abendessen fiel entsprechend spärlich aus, zum Frühstück gab es lediglich Instantkaffee und Dosenbohnen, aber ohne Eier.
Dafür, das ein Übernachtungstag 450 USD kostet eine Unverschämtheit. Uns hat das Personal echt Leid getan, der Betreiber sollte sich schämen. In den letzten Tagen konnte man auf der Internetseite des Betreibers lesen, dass angeblich die Limpopo Parkverwaltung nicht bereit ist, die Lizenz des Camps über den 31.10.2018 hinaus zu verlängern. Zwischenzeitlich ist die Internetseite nicht mehr erreichbar. Ich nehme an, wir waren die letzten Gäste.
Die vier Ausflüge mit Domingos, dem Ranger, waren aufgrund der Hitze (bis 37°C) anstrengend, aber wenig spektakulär, da die Tier im Lompopo aufgrund der jahrelangen Jagd dort extrem scheu sind.
Wir sind anschließend über den Grenzübergang Giriyondo, was ebenfalls völlig problemlos war und keine 30 min gedauert hat, in den Krüger Nationalpark weitergefahren, wo wir vor der Rückreise nach Johannesburg noch einige Tage verbracht haben.
Insgesamt hat uns Mosambik extrem gut gefallen, die Menschen sind uns gegenüber immer ausgesprochen hilfsbereit und freundlich gewesen. Die Verständigung war teil schwierig, mit gutem Willen und Händen und Füßen hat es aber immer gut geklappt. Wir werden sicherlich wieder kommen !
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Kotchu (10. November 2019, 18:19), Northener (4. Juli 2019, 08:12), yvonne1 (13. Januar 2019, 22:20), Wicki4 (15. November 2018, 07:38), toetske (9. November 2018, 23:19), Tutu (8. November 2018, 15:48), parabuthus (8. November 2018, 10:40), kOa_Master (8. November 2018, 09:59), GudrunS (8. November 2018, 09:13), lottinchen (8. November 2018, 08:58), Cassandra (8. November 2018, 08:14), maddy (8. November 2018, 05:28), Bär (7. November 2018, 22:04), SarahSofia (7. November 2018, 18:54), Fop (7. November 2018, 18:30), Sella (7. November 2018, 18:27), Kitty191 (7. November 2018, 17:39), corsa1968 (7. November 2018, 17:34)