Auf zur Küste
Geschlafen haben wir wie üblich gut und das frühe Frühstück ist sehr reichlich und kalorienhaltig. Aber wir müssen uns auch für die heute vor uns liegende lange Fahrt an die Garden Route stärken.
Inzwischen ist es schon 18 Uhr und wir sitzen im nun wirklich schönsten Quartier unserer Reise in einem halb verglasten schicken Apartment direkt über dem Strand, keine 20 m von der Wasserlinie entfernt, Blick nur auf Felsen, Sand und tobendes Meer. Heute Nacht werden wir mit Meeresrauschen einschlafen! Doch der Reihe nach:
Wir fahren um ½ 8 h von Graaf Reinet los und kommen zügig auf den langen geraden Straßen voran.
Schneeflecken auf den südwestlichen Bergen
Uniondale, ein nettes Städtchen, ist schnell erreicht und hier müssen wir entscheiden, ob wir die ursprünglich geplante Route über den Prince
Albert Pass fahren wollen, die uns im Forum soempfohlen worden ist. Es handelt sich um eine unbefestigte Piste, und wir sind ja etwas "pistentraumatisiert"
von unserer Fahrt durch den Hluhluwe-Nationalpark. Der Reiseführer weist auf teilweise ausgesetzte Stellen hin und dass man sich vor der Fahrt nach dem aktuellen Straßenzustand erkundigen sollte. Dies zusammen genommen führt dazu, dass wir uns (schweren Herzens, zumindest ich) gegen die Piste und für 100 km Umweg auf einer Asphaltstraße enscheiden. (Anmerkung für Kitty: Jammerschade, ich hatte mich so drauf gefreut. Aber es müssen ja alle Spaß dabei haben...)
Die R 62 ist auch sehr schön zu fahren, sie führt hinter den Tsitsikama-Bergen entlang nach Osten, überall beginnt der Busch leuchtend gelb zu blühen und es wird viel Obst angebaut in diesem Tal.
Dann geht es über einen breiten bequemen Pass hinunter an die Küste und zur Garden Route. Wir fahren nun auf der N 2 entlang der Südseite der Berge wieder zurück nach Westen und machen unterwegs 3 kurze Stopps:
- Storms River Bridge, die eine Schlucht überquert, es gibt Aussichtspunkte
- Big Tree, ein 1000 Jahre alter Yellowwood-Baum
- Bloukrans Bridge, an der Bungee-Sprünge stattfinden. Als wir dort halten, springt aber gerade keiner, es ist wohl zu windig.
Dann machen wir noch einen Schlenker durchs Nature Valley zu einem wunderbaren weitläufigen Strand mit einer Lagune im Hintergrund.
Wir bleiben nur kurz, denn nun zieht es uns zum Quartier. Die Route, die Anna uns leiten will, ignorieren wir wieder einmal, die Piste durch den Wald scheint uns nicht ganz geheuer. Mit der altmodischen Hilfe von Reiseführer und Landkarte gelangen wir zum sehr abgelegenen, am Ende eines Strandes und der Fahrstraße gelegene Arch Rock Resort, ein Campingplatz, der um diese Jahreszeit ganz leer ist. Vorne direkt am Strand gibt es 3 oder 4 Häuschen mit jeweils 4 Apartments: jeweils 2 oben mit Balkon und 2 unten mit Terrasse. In der Rezeption werden wir von einer blonden Dame professionell freundlich empfangen und gleich darauf hingewiesen, dass wir einen sensationell günstigen Preis für ihr Superluxusapartment gezahlt hätten. Tja, soll ich mich jetzt dafür entschuldigen? Das waren eben die Buchungspreise vom vergangenen November!
Als sie uns dann aber unser Apartment zeigt, müssen wir ihr Recht geben: das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich spitzenmäßig. Wir haben Apartment Geoff und die Ausstattung ist sehr schön und modern und der 180-Grad Blick auf Meer und Strand einfach traumhaft. Vom Bett aus kann man aufs Meer sehen, vor der verglasten Front seht ein roter Sessel, in den ich mich erst einmal fallen lasse und einen ausgiebigen Tee trinke, während ich die tosenden Wellen unter mir beobachte.
mein Lieblingsplatz
Wie fast immer im Leben, gibt es auch hier 2 winzige Wermutstropfen: das direkt nebenan liegende Restaurant, das einzige weit und breit, hat heute geschlossen und unser Strandspaziergang in Richtung Plettenberg entpuppt sich ein wenig als Hindernislauf, da der Sandstrand immer wieder von hohen Felsformationen unterbrochen wird. Das Meer ist sehr aufgepeitscht, außerdem kommt die Flut hereinkommt und der Strand wird immer schmaler. Die Fluchttreppen in die Dünen können wir nicht benutzen, da sie alle nur zu Privatgrundstücken führen. Also kehren wir lieber um und laufen dann oben an der Straße entlang, zwar mit wunderbarem Blick, aber eben nicht am Strand.
Weiter westlich gibt es dann einen längeren Strandabschnitt, an dem man im Sand laufen kann. Hier stehen einige sehr teure Villen, eine davon sieht dermaßen protzig und klotzig aus, dass wir es von Mare Nostrum sofort in Mare Monstrum umtaufen. Ein Hundebesitzer, der hier nach seinem verschwundenen Hund sucht, erzählt uns, dass sich dieses Haus "a very lucky man" gebaut habe, der vor wenigen Jahren sehr reich geworden sei. Der Hund taucht wenige Minuten später völlig durchnässt auf, er war schwimmen - und das bei der Strömung und diesem Wellengang! Das kenne er schon, meint sein Herrchen ungerührt, der sei das gewohnt und komme immer wieder.
Am Abend müssen wir im Dunkeln 16 km bis nach Plettenberg fahren, um zu einem Restaurant zu kommen. Gottseidank lässt Anna uns nicht im Stich, selbst als eine Zufahrtsstraße gesperrt ist. Vor dem "Fat Fish" gibt es einen bewachten Parkplatz und die Seafood Platter for 2 ist sehr lecker. Aber auch hier sind wir bei der Ein- und Ausfahrt aus dem Ort wieder froh um unsere Zentralverriegelung.
Storms River
Schlaf mit Meeresrauschen ist sehr erholsam. Nach unserem Nescafé-Frühstück im Apartment machen wir bei Ebbe einen kurzen Strandspaziergang in östliche Richtung, weil sich dort eine sehr interessante Felsformation befinden soll, wie uns der Hundehalter gestern Abend erzählt hat. Aber es ist noch nicht richtig Niedrigwasser und wir werden pitschnass bei dem Versuch, außen um ein paar Felsen herumzugehen. So warm ist es dann auch wieder nicht, dass das so angenehm wäre, also drehen wir um, ohne den Arch Rock gesehen zu haben, leider.Später fahren wir zum Storms River Mouth und wandern an der Küste entlang und über 2 Hängebrücken zu der interessanten Flussmündung. Hier kann man Kanu fahren, aber es ist - passend zum Namen - sehr stürmisch, das Meer peitscht die Brecher in die Bucht und es sind kaum Boote unterwegs. Dafür doch einige Touristen, wir müssen sogar am Gate ein paar Minuten Schlange stehen, das ist uns bis jetzt noch gar nicht passiert. An der Mündung gibt es einen kleinen Steinstrand, an dem alle einmal vorbeikommen, man kann dort wunderbar sitzen und Leute, Wellen und Landschaft beobachten. Wir klettern hinter der eigentlichen Mündung noch ein Stück sehr steilen Weges hoch zu einem Aussichtspunkt, wo wir wieder fast alleine sind. Der Blick auf die Küstenlinie ist herrlich.
Über Mittag laufen wir ein erstes einfaches Teilstück des Waterfall Trails. Streckenweise sind wir ganz allein und wandern mit Blick auf die imposante Brandung, die fantastische Küstenlinie und teils auf blühende Wiesen und Büsche. Es ist grandios und wild und einsam hier. Ein Aufenthalt direkt im hiesigen Camp wäre sicher auch eine gute Alternative gewesen. Die Oceanettes genannten Häuschen, an denen man auf dem Weg teils vorbei läuft, sehen sehr einladend aus. Und dann diese Lage!
wie, es gibt Karneval in Südafrika??
Am späten Nachmittag sitzen wir in Plettenberg in einem Lokal am Lookout Deck und genießen den Blick über den gleichnamigen Strand hinüber nach Osten zum Keurboom-Strand, wo unsere Unterkunft liegt. Hier in Plett ist das Meer viel sanfter. Wir erledigen noch kurz ein paar Einkäufe in der hübschen aber ziemlich leeren Main Street, dann geht es zurück an den Keurboom-Strand. Zu Abend essen können wir heute beim Italiener um die Ecke, der hier ein beliebtes Ausflugslokal auf einer Holzplattform oberhalb einer Felsengruppe direkt über dem Strand ist. Wieder essen wir Fisch und können, da wir nicht mehr fahren müssen, auch einen guten Wein dazu trinken.
Wilderness
Heute ist es am Morgen bereits so warm, dass sogar ein Frühstück auf unserem gigantischen Balkon möglich ist. Kritisch beäugt werden wir von einer einbeinigen - oder besser: einfüßigen - Möwe, die wohl auf ein paar übrig gebliebene Krümel hofft.
Im Robberg Nature Reserve, auf einer Halbinsel südlich von Plett gelegen, gehen wir auf dem Rundweg bis zum Gap, einem tiefen Einschnitt zwischen 2 Felsen, der die Halbinsel in 2 Teile teilt. Hier soll es eine Seelöwenkolonie geben, leider sehen wir sie nicht, dafür hätten wir einen als schwierig eingestuften Weg weiterwandern müssen. Uns reicht der als einfach ausgewiesene Gap Trail, auch da muss man gelegentlich die Hände zur Hilfe nehmen.
Weiter geht es über die N2 in rascher Fahrt nach Knysna, wo wir vom Eastern Head aus einen wundervollen Ausblick bei strahlender Sonne über die Lagune genießen können.
An ihrem Ende sieht man den Ort und zur anderen Seite hin kann man aufs offene Meer schauen.
Gigantisch! Die Heads sind zwei ca. 200m hohe Berge, die die Lagune vom Meer trennen, bis auf einen schmalen Durchlass in der Mitte. In Knysna selbst ist an der Waterfront Mallorca-Feeling angesagt: Läden, Restaurants, ein kleiner Jachthafen, alles sehr schick und sehr im Gegensatz zu den Townships draußen vor der Stadt.
Im Jahr 2016 gab es hier wohl große Waldbrände, wenn man von Osten her auf Knysna zufährt, sieht man riesige kahle Gebiete im ansonsten waldreichen Hinterland. Bald darauf ist Wilderness erreicht, ein weit auseinander gezogener Kunstort, der überwiegend vom Tourismus lebt. Wir wohnen im The Dune Beach House hoch oben auf der großen Düne, mit direktem Blick von Zimmer und Balkon aus auf einen kilometerlangen Sandstrand und das Meer.
Beim Strandspaziergang sehen wir, dass sich links und rechts von unserer Unterkunft ähnliche Häuser befinden, sehr viele davon luxuriöse Gästehäuser oder Hotels. Die Lage ist toll, aber es ist etwas schade, dass die viel befahrene N2 den eigentlichen Ort und die Düne so trennt.
Am Abend fahren wir mit dem Wagen ins "Dorf", wo wir im Restaurant The Girls in sehr schöner Atmosphäre hervorragend essen: Suppe, Salat, Fisch mit Calamar. Auch die Nachspeisen sind köstlich. Das Girls lag wohl früher direkt neben oder hinter der Tankstelle und ist jetzt etwas weiter von der N2 weg sehr schön und modern neu entstanden. Das Lokal ist trotz der Nebensaison gut gefüllt.
Endlich mal zu Fuß
Heute Morgen nehmen wir das beste und schönste Frühstück unserer ganzen Reise ein - ein Traum. Schon allein der Ort: im ohnehin hellen und großzügigen Frühstücksraum gibt es noch einmal ein ganz besonderes Plätzchen: eine Art Ausguck, 2 Seiten verglast, von wo man einen atemberaubenden Blick auf den Strand hat. Und auch die Qualität des Essens selbst ist noch einmal einen Ticken besser als bisher, obwohl wir in diesem Urlaub kulinarisch sowieso sehr verwöhnt werden.
Nach einem morgendlichen Strandspaziergang, diesmal bei Ebbe, fahren wir übers village an der Lagune entlang ins Hinterland. Wir wollen ein wenig wandern und haben uns von unserem Wirt dazu beraten lassen. Gerrit hat 18 Jahre in der Schweiz gelebt (ist also fast schon ein weiterer Schweizer auf unserer Tour), ist aber schon seit einigen Jahren wieder in seiner Heimat Südafrika und hat sich dieses Guest House hier zusammen mit seiner Familie aufgebaut. Die Frau betreut den Garten, der ca. 10-jährige Sohn bedient beim Frühstück mit.
Am von Gerrit empfohlenen Wanderstartpunkt stehen 2 Sanpark-Angestellte und kontrollieren unsere Wild Card (bzw. den Certification Letter, die Karte kam bis heute noch nicht). Sie erklären uns noch einmal den Weg, aber man kann eigentlich nicht fehl gehen: linkes Flussufer, selbst übersetzen mit einer einfachen Seilfähre, rechtes Flussufer.
Dort geht es großteils über einen Holzplankenweg und über viele Stufen zu einem Wasserfall hinauf. Auf einem der vielen glatt geschliffenen riesigen Felsblöcke legen wir uns zur Mittagspause in die warme Sonne und genießen die Ruhe, denn es sind nur wenige Leute hier hinten. Zurück geht es den gleichen Weg. Man läuft durch Wald, es gibt viele Farne, man hört ganz viele Vögel, sieht aber kaum welche. (Kingfisher Trail am Touws River entlang).
Nach ein wenig Piste fahren ? ganz ohne geht eben nicht ? und einigem Auf und Ab fahren wir noch hoch zum Aussichtspunkt Map of Africa. Der Blick auf bewaldete Hügel, tief eingeschnittene Täler und die hohen Berge im Hintergrund ist schön, aber man muss schon sehr seine Fantasie bemühen, um hier die Umrisse Afrikas erkennen zu können.
Interessant ist die kleine Siedlung Einheimischer vorne am Abzweig, sehr nah kommt man hier an den einfachen Holz- und Wellblechhütten vorbei und kann im Vorbeifahren einen Blick aufs Dorfleben werfen.
Abendstimmung am Dune Beach House
Bitte umsteigen!
Da wir heute einen langen Fahrtag vor uns haben, machen wir vor dem opulenten Frühstück noch einmal einen kleinen Strandspaziergang. Dann, beim Einladen des Gepäcks ins Auto, ein kleiner Schock: wir haben einen Platten. Gerrit hilft uns und versucht, den Reifen wieder aufzupumpen, aber das bringt nichts, er muss gewechselt werden. Udo und Gerrit machen sich an die Arbeit. Gerrit empfiehlt uns, nicht ohne Reserverad die weite und abgelegene Strecke zu fahren, sondern am Flughafen in George, der praktisch auf dem Weg liegt, beim Autovermieter einen neuen Wagen oder wenigsten 4 neue Räder einzufordern, denn unsere seien ja schon ziemlich abgefahren. Das sei ihm gestern schon aufgefallen. Tja, uns leider nicht, wir waren bei der Übernahme zu sehr von der netten Angestellten in Port Elisabeth abgelenkt.
Wagenwechsel am Flughafen George
Wir befolgen Gerrits Rat und tatsächlich bekommen wir in George ohne großes Aufheben sofort einen neuen Mietwagen gestellt. Dieser ist sogar ein Automatik, was wesentlich angenehmer zu fahren ist, da die Gangschaltung mit der linken Hand doch nicht ganz so einfach von der Hand geht. Dafür hat er einen kleineren Kofferraum, aber das macht nichts, wir haben nur noch eine Zwischenübernachtung bis Kapstadt und danach wird unser Gepäck sowieso ins Quartier verlegt. Der Reifen hatte übrigens einen Nagel drin, ist vermutlich gestern bei unserer kurzen Pistenfahrt passiert.Mit neuem Auto fahren wir weiter und machen im hübschen Örtchen Swellendam eine kleine Pause in einem gegenüber der Kirche gelegenen Gartencafé.
Die Milchshakes sind lecker. An der N2 geraten wir in eine Polizeikontrolle, aber wir hatten ja nur Milchshakes, und nachdem wir unsere Papiere vorgezeigt haben, werden wir schnell weiter gewunken. Kurz darauf verlassen wir die Nationalstraße gen Süden und bewegen uns durch einsame Landschaften auf leeren gut ausgebauten Asphaltstraßen auf die Südspitze Afrikas zu, das Cape Agulhas.
Panne, Autowechsel und Pause haben uns doch einige Zeit gekostet, Zeit die uns jetzt fehlt, um am Kap bei dem herrlichen Wetter und 21 Grad einen ausgiebigen Spaziergang zu machen und sich ein wenig länger aufzuhalten. Heute bedauern wir etwas, dass wir das Quartier vorgebucht haben, denn sonst würden wir einfach hier übernachten. So fahren wir nur bis fast vor zum Kap ? die Strecke zieht sich -, schießen ein paar Fotos, lassen uns den heftigen Wind um die Nase wehen und fahren dann ein gutes Stück zurück, ehe wir in Richtung Hermanus abbiegen. Das Kap selbst ist relativ unspektakulär, viele Steine, Felsen und Brandung, liegt aber eingebettet in eine großartige wilde Landschaft voller gelb blühender Büsche.
Nach 2 Stunden Fahrt durch eine sanfte grüne Hügellandschaft mit Farmen und Winzerbetrieben gelangen wir nach Hermanus, die Walhauptstadt Südafrikas. Hier kann man vom Ufer aus Wale beobachten und es gibt sogar einen Walausrufer. Der Ort hat einen wunderschön angelegten abwechslungsreichen Klippenpfad, gut zu begehen und 12 Kilometer lang, auf dem man die steile Küste und das Meer bewundern und dabei nach Walen Ausschau halten kann. Nur heute wird das wohl nichts mehr mit den Walen, denn es dämmert bereits. Unsere Wirtin - eine typisch englische elderly Lady - in dem kleinen hübschen Fischerhäuschen warnt uns, im Dunkeln längere Strecken zu Fuß zu gehen, nicht einmal ins 15 Minuten entfernte Zentrum. Wir wundern uns, den wir haben die Gegend als ruhig, sicher und wohlhabend eingeschätzt. Das ist sie wohl auch, aber nicht weit entfernt gibt es wohl Townships, wie wir später erfahren.
Ins 5 Fußminuten entfernte Restaurant Heritage Cottage trauen wir uns aber. Es ist nett dort, aber recht teuer für die gebotenen Portionen. Calamari hatten wir in dem Urlaub schon besser. Aber wir sind ja auch sehr verwöhnt inzwischen. Der Ort scheint vom Tourismus zu leben, überall gibt es Quartiere, Läden, Restaurants, unser Bed and Breakfast ist ausgebucht.
Endspurt zum Traumziel
Am nächsten Morgen genießen wir am großen Esstisch ein Gemeinschaftsfrühstück mit den anderen Gästen, einem Schweizer und einem englischen Ehepaar und tauschen Reiseerfahrungen aus. Danach verbringen wir den Vormittag mit einem herrlichen Spaziergang auf dem Cliff Walk. Wir sehen bei herrlichem Sonnenschein tatsächlich ein paar Wale in der Bucht. Man kann zwar immer nur den Rücken oder eine Flosse kurz erkennen, aber das dafür vom Ufer aus. Auch den Whale Cryer sehen wir und werfen einen Blick in das kleine Walmuseum. Blauwale sind mit 33 m Länge die größten Wale, sie gibt es aber hier selten zu sehen. Buckelwale haben wir damals in Ecuador gesehen, sie werden bis 15 m lang. Hier gibt es überwiegend Southern Right Whales, die südlichen Glattwale, die bis 17 m groß, aber mehr als doppelt so schwer werden wie Buckelwale.
Kunst am Cliff Walk
Ein Wal! Oder zumindest ein Teil von ihm...
Wir gehen zurück ins Cliff Cottage, wo unser Auto sicher im Innenhof auf uns wartet. Weiter geht es an der Küste entlang nach Westen, unserem letzten Reiseziel Kapstadt entgegen. Über Kleinmond gelangen wir zur Stony Point Nature Reserve und besuchen dort die sehr sehenswerte Kolonie afrikanischer Pinguine.
Am Stony Point gibt s nicht nur Pinguine...
Hier leistet sich unsere Anna übrigens ihren größten Fauxpas: In Stony Point programmiere ich als nächsten Zielpunkt Gordon's Bay ins Navi und Anna erklärt uns mit todernster Stimme, dass wir unser Ziel heute Abend um 21.45 h erreichen werden. Hä? Der Ort liegt vielleicht 30 km entfernt? Ich recherchiere, wie sie zu dieser idiotischen Ansage kommt und finde heraus, dass es offenbar einen Stadtteil in Johannesburg gibt, der genauso heißt!! Die Moral von der Geschicht: trau niemals deinem Navi nicht!
Nach einer Pause in Pringle Bay geht es mit wunderbarer Aussicht aufs Meer am Kogelsberg Biosphere Reserve vorbei, auf einer offenbar erst kürzlich sehr gut ausgebauten Straße. Im Dunst nach Westen hin liegt die gesamte Kaphalbinsel vor uns. Die Vorfreude auf Kapstadt steigt!