Ghassan Abid gibt in seiner Forschungsarbeit einen umfassenden Überblick über die zahlreichen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten Deutschlands in Südafrika und geht der Frage nach, warum die Bundesrepublik die intensive Kooperation mit Südafrika sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart stets anstrebte und festigte.
Der Autor legt seiner Analyse eine fundierte Darstellung des afrikanischen Staates in seinen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Dimensionen zugrunde – vor, während und nach der Apartheid. Als wirtschaftlich leistungsfähigste afrikanische Nation erfüllt Südafrika, das Herr Abid als „Bindeglied zwischen Europa und Afrika“ beschreibt, gute Voraussetzungen für den internationalen Handel. Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Südafrika werden insbesondere in den Bereichen „Diplomatie“, „Business“, „Staatliche Entwicklungszusammenarbeit“ und „Verteidigung“ einer detaillierten Analyse unterzogen. Ebenfalls wird die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in die Untersuchungen einbezogen. Die Ergebnisse dieser empirischen „Fallbeispiele“ werden mit den Theorien des Idealismus, Realismus und Neoliberalismus in Zusammenhang gesetzt.
Die Durchführung qualitativer Interviews, die Korrespondenz mit der deutschen Wirtschaft, die Akteneinsicht im Auswärtigen Amt, die Nutzung von Pressearchivnetzwerken, der Aufenthalt in Südafrika und der Informationsaustausch mit den Behörden der Länder, ermöglichten dem Autor die Erstellung eines aktuellen Lagebildes. Hierbei nehmen die amtlichen Dokumente einen exklusiven Status ein, die als Anhänge zum Werk präsentiert werden.