Der Flut bricht los
Heute werden wir quer durch den Etosha NP Richtung Etosha Village fahren, wo wir noch eine Nacht verbringen, ehe wir die namibische Salzpfanne hinter uns lassen.
Über das von Lindquist Gate ging es nach Namutoni, dann weiter über Okerfontein. Die Tiersichtungen waren nicht so spektakulär wie gestern, und wir sehnten uns schon ein wenig nach Addo und Kruger..
Der Eland Drive war gesperrt (wahrscheinlich weil nur Zebras dort herumlümmeln..) somit ging es fast auf geradem Wege entlang der Salzpfanne Richtung Halali und Okaukuejo.
Duel at high noon
Da unsere Safari-Stimmung sich die Umgebung anpasste (tief, salzig und fast leer) fing ich an ein altes Seemanslied zu singen..
< Alle die mit uns auf Safari möchten, das müssen Männer mit Bärten sein… Jan und Hein und Klaas und Piet, die haben Bärten, die fahren mit >
Da ich mich 5 Tage nicht rasiert hatte, war ich berechtigt mitzufahren.
Ich schaute meine Frau ins Gesicht, suchte vergeblich nach Stellen mit übermäßigen Haarwuchs....
und verpasste dadurch das bekannte Schlagloch ‚Homob 23‘ ( Etosha Besucher auch bekannt unter ‚ das Loch dessen Name nicht genannt werden darf‘ )
Es hinterliess bei Averell (vorne rechts) einen tiefen Eindruck, er machte aber nicht schlaff (obwohl Rantanplan sich bereits Hoffnungen machte auf einen Einsatz).
Cookies Achse hörte sich an wie meine Quitscheente, aber staubige 25 Kilometer weiter liessen auch diese Geräusche nach. Easy eben!
Toiletbrush
Homob 23 (bitte nur lesen, nicht aussprechen!) hat meine bärtige Blase fast zum Platzen gebracht, und ich suchte jetzt hektisch nach eine Stelle, wo ich mich erleichtern konnte.
< Soll ich hier einfach ran fahren, und kurz die Pfanne berieseln? >
< Bist du verrückt! Du kannst ja angegriffen werden… bist ja nicht zu übersehen > gab mein Employee of the month zum Besten.
< Wer oder was soll mich dann angreifen? Wir haben die letzte Stunde kaum Tiere gesehen.. etwa ein Streifenhörnchen? >
Meine Frau studierte die Etosha Karte, dabei einen Vortrag haltend über tiefe genitale Bisswunden, wozu ein erwachsenes Streifenhörnchen im Stande ist, und entdeckte in Homob's Nähe einen Picknick Platz.
Schnell wendete ich unser Fortuner, und los ging die Achterbahnfahrt Richtung rettendes Ufer.
< Oh, dort links.. ein Leopard > rief meine Safari Begleitung ohne Bart.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht brachte ich Cookie zum Stilstand. < Wwwoo..? >
Vor meine Augen spielten sich Szenen aus verschiedene Katastrophenfilme ab wie ‚Erdbeben‘ und ‚Der Flut bricht los‘ , versuchte mich trotzdem auf die angebliche Sichtung zu konzentrieren, konnte aber keinen Leopard entdecken..
< Haha…Reingelegt! > kam es vom Beifahrersitz.
Dunkele Gedanken legten sich über die Salzpfanne, aber alle Rachegelüste müssen bis nach meine Erleichterung warten. Easy eben..
Meet the Gizmos
Nach 10 endlose Minuten erreichten wir ein Roadsign mit wegweisender Wirkung wo sich eine Toilette befinden sollte. Leider war der Weg gesperrt, aber das Häuschen befand sich in unmittelbare Nähe.
Ich hielt an, machte einen 180 Grad Periskop Rund um Blick, und begab mich auf dem Weg zur Seenotrettung.
Das WC-Häuschen sah nicht sehr einladend aus, wurde scheinbar seit längere Zeit nicht mehr benutzt. Aber egal.. wat mutt dat mutt..
Ich liess alles laufen und langsam übernahmen meine Sinne wieder das Kommando.
Es stank bestialisch und plötzlich sah ich etliche Geckos welche sich in und um das Klobecken aufhielten. Die rannten jetzt wie angepinkelt hin und her, ich sah glitzernde Körper und blitzende Zungen.
Schreiend wich ich zurück und stolperte Richtung Auto. Angewidert (aber erleichtert) öffnete ich die Fahrertür und war froh wieder neben meine Frau zu sitzen.
< War was? >
< Geckos… Hunderte von dem! >
< Ach, die haben doch solche drollige Augen! Deswegen wurde die Toilette wahrscheinlich gesperrt >
Mein Herz pochte immer noch, aber wenigstens konnte ich wieder normal sitzen.
Salzvogel
Nach einiger Zeit erreichten wir Okaukuejo wo meine Frau einen sanitären Stopp einlegte, und ich inzwischen das Visitor Center besuchte.
Nach 10 Minuten kam meine Frau auch, dabei zeigte sie mir stolz was sie soeben im Curie Shop nebenan erworben hat. Ein Gecko!
Handbemalt, mit drollige Augen. < Hier, für den Schreck von vorhin > sagte meine Souvenirjägerin. Ich nahm den Gecko mit zwei Finger entgegen, dabei lief mein Klo-Erlebnis nochmal vor meine Augen ab. Easy eben.
Ich setzte den Gecko ('Dickfinger' stand auf dem Schild was noch um seinem Hals hing) auf den Rücksitz, aber so das ich ihm immer im Rückspiegel beobachten konnte. Man weiss ja nie..
Geisterwald
Wir fuhren Richtung Leeubron und Grunewald in dem Moringa Trees Ghost Tree Forest.
Von der Landschaft her gefiel es uns schon besser, leider hatten wir kein Glück in Bezug auf tolle Tiersichtungen.
Ich schaute regelmäßig im Rückspiegel nach unser Dickfinger, und einige Male schien es als ob er seine Zunge zu mir rausstreckte, oder seinen Schwanz einen Ringeltanz aufführte. Gar nicht easy!
Gegen 15:30 Uhr beschlossen wir dann den Park durch das Gate von Anders seinem Sohn zu verlassen. Der Gecko schaute mich mit einer seiner drolligen Augen an.
Kurz darauf erreichten wir das Etoscha Village, wo wir die Nacht verbringen sollten in einem Luxus Zelt. Ich vergaß den Gecko mit reinzunehmen. Ob das Absicht war?
Sunset at Anderson sein gate
To be continued
Marcel
#free Gizmo
#Gizmo lebt