Um 5 Uhr wieder das bereits vertraute Klopfen an der Tür - Aufstehen!
Es war seeehr kalt, aber wir hatten alle noch Hoffnung auf einen Leoprden - oder wenigstens einen Löwen.
Die drei Safariautos der Lodge fuhren pünktlich um 05:30 Uhr in verschiedene Richtungen ab. Wir fuhren runter zum Flussufer, denn Jade hatte Büffelspuren entdeckt. In einer Sackgasse mitten im Schilf kamen wir zum Stehen und lauschten den Geräuschen - für gefühlte 5 Sekunden. Da startete Jade wieder den Wagen und fuhr in einem ordentlichen Tempo rückwärts den Hang hoch - hatten wir wen vergessen? Ist was passiert? Ohja, es war was passiert, denn während der wilden Fahrt rief sie nur einmal zu uns hinter "FINGERS CROSSED"... nach 4 Minuten fahrt erreichten wir die anderen beiden Autos, ich sah niiiichts, guckte in die Ferne in die Büsche... dann fiel mein Blick links 2m vom Auto auf ein Wasserloch - an dem eine Leopardendame genüsslich trank
Die Hübsche war gerade auf Markierungsrundgang und wir hatten gut 20 Minuten mit ihr, bis sie sich ins dichte Gebüsch verzog und döste.
Danach war es erstmal wieder etwas ruhiger. Bis wir einige Geier auf dem Boden sahen - mit Beute?
Wir fuhren näher, da flogen sie aber weg. Zeitgleich erhielt Jade wieder eine Funknachricht und wir fuhren los. Zu dieser nächsten tollen Sichtung, leider auf dem Concessionsgebiet von Sabi Sabi - wir durften den Weg nicht überqueren
Die beiden lagen dösend und vollgefressen im Gras. Anscheinend waren weiter entfernt noch zwei Männchen, die sog. "Birmingham Boys".
Wir waren so fasziniert von der Sichtung, dass wir erst nach einigen Minuten die rechts neben uns auf's Frühstück wartenden Hyänen sahen - es waren über die Fläche verteilt ca. 20 - WOW!
Die beiden Löwen sahen nicht aus, als würden sich sich in der nahen Zukunft irgendwohin bewegen, weshalb wir erstmal weiterfuhren, denn wir wollten unseren wohlverdienten Kaffee trinken.
Davor sahen wir noch denn vermuteten Ursprung der Löwennahrung - eine Herde Büffel.
Nach unserem Frühstück ging es dann nochmal kurz zurück zu den Löwen - hin und wieder muss man sich ja auch mal wenden.
Elefanten waren auch an diesem Morgen natürlich wieder auf unserem Programm - nur das Rhino fehlte um die Big 5 an einem Morgen komplett zu machen. Das war aber vollkommen egal - Löwen und Leopardin auf einem Drive, alle Wünsche erfüllt!
Wir fuhren auch nochmal zur Stelle zurück, an der unsere gekringelte Dame sich niedergelassen hatte. Auf einem Termitenhügel sahen wir ca. 5 cm ihres Schwanzes, durchs Fernglas... da wurde mir klar: WIE OFT bin ich wohl an den Katzen im Kruger schon vorbeigefahren, ohne sie zu sehen?
Zurück in der Lodge gab es noch ein leckeres Frühstück, dann packte ich und machte mich wieder auf den Weg nach Hazyview, dort wollte ich noch ein wenig einkaufen. Die Morning Walks in Umkumbe fielen übrigens an beiden Tagen wegen Regen und zu starkem Wind aus.
Nach meinem Einkauf für die kommenden 5 Tage ging es durch's Phabeni Gate zurück in den Kruger. Die Sightings Map sah nicht so ausgebig aus - aber ich versuchte mich an der S3. Vielleicht hatte ich ja Glück?
Zunächst Giraffen... en MASSE! Herdenweise - viele Herden! Dann die seltenen Ground Red Hornbills (die ich auch relativ häufig sah).
Und dann, zwei parkende Autos, aber keiner musste etwas sagen, das Ohrenzucken sah ich auch so im hohen Gras
Wild Dog Sichtung Nummer 3
Der Fahrer mit der eigentlich besten Sicht war gelangweilt, da die Hunde nur schliefen. Ich hatte mehr Geduld und wurde belohnt:
Dann ging es wieder Richtung Skukuza - eine biologische Pause war nötig. Kurz vor dem Camp an einem Wasserloch dann das, was ich als "South African Pub Crawl" zu bezeichnen pflege:
Und auch die weitere Fahrt von Skukuza nach Lower Sabie war von Elefanten geprägt.
Mein persönliches Highlight war eine Elefantenmama mit einem Halbstarken - und einem Neugeborenen. Der oder die Kleine war noch ganz rosa, schrumpelig und ein wenig deformiert - und seeeehr wackelig auf den Beinen. Nach einem Gespräch mit einem Ranger in Lower Sabie haben wir das Alter des Babies auf nur wenige Stunden geschätzt.
Ob das wirklich ungefährlich ist?
Nachmittags fuhr ich in Lower Sabie dann noch eine kleine Runde und stoppte vor allem am Sunset Dam. Die Krokodile waren noch im Wasser unterwegs, aber lustig war diese Sichtung: Der Reiher bekam irgendwann Panik und flog davon.
In Lower Sabie hatte ich ein Rondavel relativ nah am Perimeter, dort drehte ich vor Sonnenuntergang noch eine Runde und mein Abendessen genoss ich bei Hippo-Geräuschen.
Am nächsten Morgen drehte ich eine Runde im Süden, da hier in den vergangenen Tagen häufig Löwen gesehen wurden - ich hatte leider kein Glück.
Dafür am Mlondozi Picknick-Spot mal wieder einen aufdringlichen Affen:
Und obwohl ich an diesem Vormittag kein großes Sichtungsglück hatte, so gab es doch noch in großer Entfernung ein Highlight: ein Tusker!
Zurück in Lower Sabie dann noch eine Schwimmeinlage:
Im Shop habe ich noch ein paar Einkäufe und meine Buchung für den Sunset Drive getätigt.
Diese Starling wollte dann gerne etwas von Ersteren haben:
Bei knapp 38 Grad ging es dann auch für mich noch vor dem Sunset Drive in den Pool.
An diesem Abend war der Guide wieder spitze, hat viel erklärt, sich Zeit genommen insbesondere den Umgang mit den Lampen zu erklären.
Neugierige Mangusten
Kruger Mini Migration
Ein trinkender Elefantenbulle an einem Wasserloch - an dessen oberem Ende eine Herde (nennt man das so?
) Mangusten eine Völkerwanderung veranstaltete:
(Leider) kein Foto habe ich von meinem schlimmsten Albtraum: wir kamen an einer Kreuzung vorbei, plötzlich machte unser Guide eine Vollbremsung, legte den Rückwärtsgang ein und schrie "BLACK MAMBA!"... ich saß auf der falschen Seite im Truck, konnte aber noch einen kurzen Blick auf den Schwanz der Schlange werfen bevor sie verschwunden war. Ein anderer Mitfahrer hatte sie tatsächlich beim Vorbeifahren auf ein Foto bekommen: verängstigt durch die Erschütterungen durch den Safari-Truck hatte sie sich aufgerichtet, mit offenem, schwarzen Mund. Ich bin ja froh, dass ich's nicht so im Detail gesehen habe
Ein Stück weiter dann noch eine tolle Überraschung: ein Gepard auf dem Weg zur Jagd
Der Rest des Drives war unspektakulär - vor allem auch, weil die Anleitung zur Benutzung der Lampen nicht bei allen der zumeist französischsprachigen Gäste nicht ankam. Es war aber mit den Mangusten, der Mamba und vor allem dem Gepard ein toller Drive.
Am nächsten Morgen nahm ich mir noch einmal die H4 und dann die S25 vor. Elefanten und Giraffen gab es wieder massenhaft, in einem trockenen Flussbett versteckt unter Bäumen sogar zwei schlafende White Rhinos.
Heute war irgendwie nicht mein Tag, ich hatte wegen der Fledermäuse in Lower Sabie (mehr dazu wenn ich die Unterkunft beschreibe) schlecht geschlafen und das Thermometer bewegte sich schon am Vormittag zielstrebig auf die 40 Grad zu. Kurz: heute Vormittag war irgendwie doof! Bis mich ein entgegenkommendes Fahrzeug anhielt, eine Südafrikanerin sagte mir ich sollte in wenigen Kilometern rechts auf die S108 fahren, sie hätte Wildhunde gesehen. Ok, dann versuche ich mein Glück, aber wahrscheinlich sind sie schon weg... nach 10 Minuten war ich am Ziel, vor mir ein Auto, das leider wenig an Wildhunden interessiert war und die 4 auf der Straße trottenden Tiere mehr trieb... nachdem sie überholt hatten kehrte Ruhe ein und ich hatte die 4 für mich: vor dem Auto, neben dem Auto... eines der Tier war schon älter bzw. sehr schwach und kam den anderen kaum hinterher, also rollte ich ganz langsam neben ihm.
Das war binnen einer Woche meine 4. (!!!) Wild Dog Sichtung - ich konnte mein Glück kaum fassen. Dass mir das Highlight noch bevorstand konnte ich da kaum ahnen, aber 5 Minuten später war ich schlauer: Uns kam ein weiteres Wild Dog Rudel entgegen - wie würden die wohl reagieren? Kämpfen? Nein, die Leittiere beschnupperten sich und dann begrüßten sich alle Tiere freudig - die Zebras im Hintergrund wussten gar nicht was sie davon halten sollen. Erst als ein Wohnmobil zur Sichtung dazu kam, was erst viel später der Fall war, fuhr ich weiter.
Den Frühstücks-/Lunchstopp hab es heute wieder in Afsaal. Jemand hatte neben meinem Tisch seine Essensreste stehen lassen, plötzlich flog Sazou an und bediente sich:
Das Thermometer hatte nun die 40 Grad geknackt und ich machte mich auf den Weg nach Skukuza. Ich checkte ein und buchte den Morning Drive für den Folgetag.
Mein Bungalow war leider eine Katastrophe, ich werde aber separat nochmal eine Bewertung schreiben... das Highlight war sicherlich, dass die A/C heizte (!)
Das Camp war ausgebucht, deshalb blieb mir nichts anderes übrig als den Bungalow zu nehmen. Also gut...
Mein erste Gang ging also zum Pool, gegen 17 Uhr fuhr ich dann noch zum Lake Panic Birdhide. Vor der Camp Gate Schließung fuhr ich noch ein paar Kilometer auf die H4, den Tieren war es aber eindeutig zu heiß.
Da ich aufgrund von Flugproblemen eine verfrühte Abreise beschlossen hatte, wurden die Souvenirs und Mitbringsel weitestgehend an diesem Abend im Shop in Skukuza gekauft. Abendessen gab es dann im Cattle Baron, das Essen war in Ordnung, die Lärmbeschallung durch 4 unserer Landsleute am Nebentisch dafür ziemlich daneben (immerhin weiß ich jetzt zumindest aus mündlicher Mitteilung wie sich sämtliche Malarone-Nebenwirkungen anfühlen...).
Die Nacht war ziemlich schlaflos, in der Hütte war es brütend heiß und ein paar Bushbabies hatten mein Dach für eine Party auserkoren - ich musste aber sowieso um 3:45h aus den Federn für den Morning Drive.
Der Guide heute früh war leider eine ziemliche Katrastrophe: unfreundlich, lustlos, schlecht ausgebildet. Die Lampen hat er niemandem erklärt, was dazu führte dass die Insaßen im hinteren Teil des Trucks immer fleißig auf den Asphalt strahlten - das konnte ja was werden. Dann kamen - noch im Dunkeln - zu einer Herde Elefanten, die äußerst unruhig waren, die Leitkuh hatte einen blutigen Stoßzahn. Anstatt den Leuten zu sagen, dass sie die Lampen nicht auf die Tiere und schon gar nicht in die Augen leuchten sollten, machten diese genau das und benutzten zudem ihre Blitze beim Fotografieren - die Leitkuh hat sich mit einem Mock Charge bedankt, da kam unser Guide dann doch mal in die Gänge..
Nach einem Kilometer machte er eine Vollbremsung und erklärte uns, dass der Afrikanische Elefant so hieße, weil die Ohren wie der afrikanische Kontinent aussähen. Zudem seien die Elefanten im Park sehr selten, weshalb es ein Riesenglück für uns war, dass wir eine Herde gesehen haben... ÄH... JA!..
Dafür war der untegehende Mond ein absolutes Spektakel, das Foto ist leider wahnsinnig unscharf geworden, zugegebenermaßen aber auch freihand aus dem fahrenden Truck geschossen.
Und auch der letzte Sonnenaufgang war ein Traum:
Wir waren auf der H3 nach Süden unterwegs, viel zu schnell, bekamen kaum etwas zu sehen... irgendwann drehte der Guide und wurde dann von einem entgegenkommenden Fahrzeug angehalten. Der Fahrer fragte, ob wir die Löwen direkt hinter der T-Kreuzung nach Pretoriuskop gesehen hätten... natürlich nicht!! Unser Guide kam in die Gänge und raste (sicherlich mit mehr als 50km/h) zurück nach Norden. Auf der H1-1 noch ein Stück den Hügel hinauf und dann lagen die beiden Männchen mitten auf der Straße
mIne letzter Morgen und dann noch mit Katzen
Die beiden sahen allerdings schon etws älter aus und äußerst abgemagert und auch die Mähnen waren schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen... vermutlich zwei verstoßene Männchen?
Nach der Rückkehr im Camp packte ich gemütlich meine Sachen zusammen und fuhr gegen 09:30 Uhr los Richtung Süden. Ich blieb auf der H3 Richtung Malelane, da ich nicht unbegrenzt Zeit hatte. Trotzdem sah ich direkt wieder Elefanten, fuhr noch einmal kurz zu den Löwen und dann weiter Richtung Süden sagten mir ein paar Safari Vehicle Driver, dass ein Leopard sich in einiger Entfernung unter einen Baum gelegt hätte.. wenn ich doch nur Zeit zum Warten gehabt hätte
Aber ich war glücklich über die beiden Leoparden, die ich bereits gesehen hatte und fuhr weiter. Belohnt wurde ich dafür mit 2 White Rhinos und einer Büffelherde (beides leider zu weit entfernt für gute Fotos) - nicht schlecht!
Dieser kleine Frechdachs hat der Mama tatsächlich das Essen aus dem Mund geklaut:
Mehr als zufrieden mit meinen Sichtungen der vergangenen Tage, sehr glücklich und erholt gab ich am Malelane Gate mein Exit Permit ab, ging noch Tanken und mit zwei Stopps (Schoemanskloof und Emahlahleni) ging es zurück nach Johannesburg und von dort abends per Direktflug nach Frankfurt.
Und da es damit begonnen hatte: im Laufe der Reise musste ich, vor allem aufgrund der starken Regenfälle und der teilweise schlechten Straßenverhältnisse (inklusive einiger seeeeehr tiefer "Pfützen"), "Speedy Gonzalez" umtaufen. Sein neuer Name war so dann: Dirty Gonzo!
Die Windschutzscheibe hielt - ich war mit dem Auto mehr als zufrieden.
Das Fazit gibt es dann gemeinsam mit den Bewertungen und Beschreibungen der Unterkünfte. Jetzt wird es Zeit den Koffer fertig zu packen für den nächsten Trip.
Aber um es vorweg zu nehmen: die Reise nach Südafrika war ein absoluter Traum! Alles klappte wie am Schnürchen, ich hatte weitestgehend fantastische Unterkünfte und was natürlich am wichtigsten ist: Ich habe die Katzen alle gesehen - dazu 4 Mal Wild Dogs, womit ich NIEMALS gerechnet hätte! Und dann diese vielen tollen anderen Sichtungen - ich würde es jederzeit wieder so machen
Liebe Grüße
Miriam