Ab Gordon’s Bay werden die Straßen vierspurig und schließlich fahren wir kilometerlang an Wellblechhüttensiedlungen vorbei, die mit einem Zaun zur Autobahn hin abgetrennt sind. Auf den Hütten sieht man viele Satellitenschüsseln, und auf dem Brachland zwischen Straße und Siedlung spielen Kinder Fußball und der Seitenstreifen wird als Joggingstrecke genutzt .Gelegentlich überquert ein Lebensmüder mit frivoler Geste den sechsspurigen Highway.
Im Zentrum angekommen, geht es für uns steil bergauf zum „Gap“, dem Pass zwischen Tafelberg und Lion’s Head. Diesen überqueren wir und fahren auf der anderen Seite ebenso steil wieder hinunter. Im milden Licht der Abendsonne sieht man aufs Meer, auf die Bergkette der 12 Apostel, auf Palmen und gepflegte weiße Häuser. Wieder einmal sind wir in der Gegenwelt angekommen: in Camps Bay, wo unser letztes Quartier dieser Reise liegt.
Vor der festungsartigen Villa Surprise klingeln wir zunächst erfolglos, obwohl wir ja vorab unsere Ankunftszeit durchgegeben haben. Wir probieren sämtliche auf dem Türschild angegebenen Telefonnummern durch und klingeln zwischendurch immer wieder. Schließlich öffnet uns ein Althippie mit langen grauen, zum Zopf gebundenen Haaren, den wir offensichtlich gerade von irgendeiner Wolke 7 heruntergeholt haben. Aber er ist sehr nett, spricht uns gleich auf Deutsch mit Schwyzer Akzent an und stellt sich als Rolf vor. Ihm gehört die Villa Surprise. Mit Schweizer Gastgebern haben wir ja in diesem Urlaub schon Erfahrung gemacht und auch dieser ist sehr redselig. Das Guest House liegt mehrstöckig am Hang, hat einen kleinen Frühstücksraum und einen Garten mit Pool, der jetzt allerdings aufgrund der Trockenheit nur mit Regenwasser befüllt werden darf.
Unser Zimmer mit italienischem Dekor ist riesig, hat einen fantastischen Balkon und bietet eine umwerfende Aussicht auf Meer und Berge nach Süden und Westen hin. Wenn man um die Ecke schaut, kann man sogar den Tafelberg direkt hinter dem Haus steil aufragen sehen. In der Dusche steht ein leerer Eimer, mit dem man das Duschwasser auffangen kann. Wir benutzen es in den nächsten Tagen um die Toilette zu spülen.
Villa Surprise
Rolf hat es nach Mandelas Amtsantritt nach Südafrika gezogen; er lebt hier sehr gut und gerne. Er gibt uns viele Tipps und hat, so behauptet er, ganz besondere Beziehungen zum Wetterdienst, weshalb er uns morgen früh informieren wird, wann für uns der günstigste Zeitpunkt ist, um auf den Tafelberg zu gehen. Danach sind wir für den Abend und die Nacht allein im Guest House, da wir die einzigen Gäste sind und Rolf nebenan wohnt. Das ist ein bisschen ein komisches Gefühl, zumal uns auf dem kurzen Weg nach unten ins pulsierende Zentrum von Camps Bay, ein sehr zerlumpt aussehender Mann anspricht und um Geld anbettelt. Ein anderer liegt auf einem Stück Pappe neben einer dunklen Treppe, nur in eine Wolldecke gehüllt. Camps Bay gilt als relativ ruhig und sicher, in Kapstadt selbst soll man abends wohl nicht unbedingt allein zu Fuß unterwegs sein.
Das vermaledeite Tafeltuch
Am Morgen ist es regnerisch und windig. Rolf, mit seinem Draht zum Wetterdienst des Flughafens, empfiehlt uns die Hop-on Hop-off Tour mit dem roten Bus, merkt aber an: „Wenn ihr zwischendurch mal hochguckt und ihr seht den Tafelberg, dann fahrt sofort rauf!“
Ab Camps Bay geht es am Meer entlang.
Wir steigen an der Uferpromenade aus, da es gerade aufgehört hat zu regnen und laufen mit schönem Blick bis zur Victoria and Albert Waterfront. Auf dem etwas verworrenen Weg über die Parkplätze dorthin kommen wir mit einem recht netten weißen Südafrikaner ins Gespräch. Er ist sehr skeptisch, was die Zukunft seines Landes angeht: die Schwarzen hätten viele Kinder, die alle ernährt und beschult werden müssten. Die 160.000 (?) Farmer verließen nach und nach das Land, nur 1/3 der beschlagnahmten Farmen würde weiter bewirtschaftet, der Rest liege brach. Die Schwarzen hätten kein Interesse an Bildung, an der Universität von Kapstadt, an der Schwarze kostenlos studieren könnten, seien nur 400 schwarze Studenten eingeschrieben. Er klingt sehr pessimistisch, aber man spürt dennoch, dass ihm sehr viel an seinem Land liegt und er sich Sorgen macht.
Ungefähr eine halbe Stunde später herrscht schönstes Wetter mit nur wenigen Wolken am blauen Himmel – nichts wie rauf zum Tafelberg!
Allerdings dauert es, bis unser roter Bus überhaupt los fährt und sich dann nach oben zur Seilbahnstation schraubt. Bereits von hier hat man einen sehr schönen Blick, sowohl nach unten in die Stadt als auch nach oben auf den wunderbar freien Tafelberg. Ein paar ferne Wölkchen stören nicht weiter. Mindestens eine halbe Stunde stehen wir Schlange für die Seilbahntickets, dann endlich sind wir direkt am Einstieg. Oben sieht man sehr klar den Tafelberg und die 2 Seilbahnen, die sich gerade auf ihrem Weg treffen – alles in praller Sonne. Darum herum gruppieren sich einige Wolken.
Auf halber Strecke bei der Fahrt nach oben geraten wir in eine dieser Wolken hinein und als wir oben aussteigen, sieht man – nichts.
Es herrscht dichtester Nebel, man sieht kaum die Hand vor Augen. Wie sagt man hier so schön: Der Tafelberg hat sein Tafeltuch aufgelegt. Aufgrund der geografischen Verhältnisse und der Windströmungen ist es wohl oft so, dass ringsumher schönstes Wetter herrscht, nur der Berggipfel selbst ist in ein weißes Tuch gehüllt, eben das Tischtuch oder Tafeltuch.
Es weht ein eisiger kräftiger Wind, und wir beschließen, dem Berg eine Chance zu geben und wärmen uns erst einmal im Gipfelcafé auf. Als aber nach einer halben, einer Dreiviertel und schließlich einer ganzen Stunde der Nebel sich so gar nicht lichten will, drehen wir etwas frustriert unseren Gipfelrundweg im absoluten Nirwana. Es gibt ein Netz von Wanderwegen hier oben, nett angelegt mit Schildern zu den einzelnen Pflanzen. Man sieht schemenhaft die typische Kap-Vegetation mit Prothea, Fynbos, Gräsern und Erika.
So erlebten wir den Gipfel des Tafelbergs...
Schließlich fahren wieder runter, ohne das wundervolle Panorama auch nur erahnt zu haben. Kaum erreichen wir die untere Station, herrscht wieder eitel Sonnenschein, allerdings bleibt der Tafelberg selbst für den Rest des Tages unsichtbar.
und so die untere Seilbahnstation
Pech gehabt! Andererseits hatten wir mit unseren Tiersichtungen solches Glück, da kann man mal ein bisschen Pech ertragen. Und es ist ein Grund, mal wieder nach Kapstadt zu kommen!
Wir drehen anschließend eine 2. Runde mit dem Bus und steigen diesmal im Bo-Kaap-Viertel aus, dem Malaienviertel mit bunt gestrichenen Häusern.
Hier und in der Umgebung fühlen wir uns etwas unwohl. Es ist sicherlich nicht direkt gefährlich, aber wir werden mehrfach von ziemlich zerlumpten und teils auch verrückten Gestalten angesprochen und angebettelt. Leider müssen wir hier eine ¾ Stunde auf den letzten City-Tour-Bus warten. Da wir nicht so lange auf der Straße herumstehen wollen, ziehen wir uns in eine einige Minuten entfernt gelegene Hotelbar zurück. Als unser Bus endlich kommt, dunkelt es bereits. Zeit, wieder nach Camps Bay zurück zu fahren.
Abendstimmung unten am Tafelberg
Zu Abend essen wir heute beim Inder unten an der Hauptstraße. Auf dem Weg zurück ins Guest House meiden wir die dunkle Treppe, an der gestern Abend der Obdachlose lag und wo heute schon wieder eine etwas obskure Gestalt herum hängt und laufen lieber einen Umweg über die hell erleuchtete Straße.
Am nächsten Morgen lernen wir die Managerin des Guest House kennen, eine Südafrikanerin. Sie ist bei diversen Sozialprojekten sehr engagiert und als ich ihr von unseren nächtlichen Eindrücken in Camps Bay berichte, sagt sie nur: „Auf der Treppe? Ein junger Mann, ja? Ach, das muss George gewesen sein, den kenne ich. Wie oft haben wir dem schon eine Unterkunft angeboten, aber er lehnt jedesmal ab. Er schätzt seine Freiheit und will lieber im Freien auf einem Pappdeckel schlafen. Wegen dem müsst ihr euch keine Sorgen machen, der ist harmlos.“ Es ist erstaunlich, was es allein bewirkt, dass der Mann nun für uns einen Namen hat. Als wir das nächste Mal an ihm vorbei gehen, sind wir stark versucht „Hallo George“ zu ihm zu sagen.
Kaphalbinsel
Beim Frühstück peitscht der Regen auf das Dach des Wintergartens. Aber heute haben wir dennoch mehr Glück mit dem Wetter: um die Mittagszeit sitzen wir bei strahlendem Sonnenschein und angenehmer Wärme in Simon’s Town auf einer Restaurantterrasse mit Blick auf den Hafen. Das Städtchen ist schmuck und besitzt noch einige schöne Hausfassaden aus viktorianischer Zeit. Wir sind an der Ostküste der Kaphalbinsel und sehen schöne lange Strände, an denen sich die Surfer tummeln, dazwischen Buchten und viel Grün. Entlang der Ostküste und dann etwas landeinwärts dringen wir zum äußersten Süden der Kapspitze vor.
Hat jemand eine Ahnung, was das für ein Vogel ist?
Das Cape of Good Hope ist ein steiniger Strand voller Geröll und großen Felsbrocken, davor ein großes Hinweisschild. Die Touristen stehen Schlange, um sich vor diesem Schild fotografieren zu lassen.
Wir finden den Cape Point etwas östlich viel spannender. Mit dem „Flying Dutchman“, einer alten Zahnradbahn von ThyssenKrupp, geht es den halben Berg hinauf, von dort sind weitere Stufen zu einem alten Leuchtturm zu erklettern. Alles ist sehr nett bepflanzt und mit bequemen Stufen angelegt, man merkt eben, dass man sich in einem Nationalpark befindet.
Der 360-Grad-Blick von der Bodenplatte des Leuchtturms – der Turm selbst ist nicht begehbar - auf die steile Küste ist einfach atemberaubend. Man sieht den indischen und den atlantischen Ozean, die False Bay, die Cape Bay und das Kap. Im Dunst nach Norden hin kann man die gesamte Kaphalbinsel erkennen.
Auf einer vorgelagerten Halbinsel, die steil und schmal ins Meer ragt, befindet sich ein moderner und funktionierender Leuchtturm auf geringerer Höhe; der alte war auf 250 m Höhe zu hoch gebaut und sendete deshalb seine Lichtsignale an dieser für die Schifffahrt hochgefährlichen Stelle meistens nur in den Nebel. Wir gehen mit fantastischem Blick auf dem Leuchtturmwärterweg den Grat entlang bis fast zur Spitze des Cape Point vor und sind dort vorne beinahe allein. Nach Süden hin bis zur Antarktis liegt nur noch Wasser vor uns, eine eindrucksvolle Vorstellung. Auf dem Mäuerchen der kleinen Bartolomeo-Dias-Aussichtsplattform hüpft munter ein Rotschwingenstar herum, in der Ferne zieht ein Wal seine Bahn, man sieht ihn blasen und ab und zu seinen dunklen Rücken auftauchen… Ein magischer Moment, der im Gedächtnis bleibt.
Könnte das ein Rotschwingenstar sein?
Der "Geldbaum" meiner verstorbenen Schwiegermutter wächst hier in freier Natur
Auf dem Rückweg fahren wir an der Westküste entlang, geraten in eine Baustelle mit Umleitungen, fahren etwas kreuz und quer über die Insel, bis uns Anna schließlich rettet und den richtigen Weg zum absoluten Höhepunkt, dem Chapman’s Peak Drive weist. Diese Fahrstraße wurde in die steilen Felsen der westlichen Kaphalbinsel hineingebaut und bietet spektakuläre Aussichtspunkte auf die Berge, das Meer mit seinen vielen Buchten und kleine Ortschaften. Ganz am Ende des Drive schauen wir auf die Bucht von Hout Bay, die Sonne neigt sich bereits dem Horizont zu.
Pünktlich zum Abendrot sind wir wieder in Camps Bay und genießen von unserem Balkon aus den Sonnenuntergang.
Diesmal essen wir im „Codfather“ zu Abend, wo man sich den Fisch an der Theke aus einer sehr guten Auswahl selbst aussucht. Rolf hat uns dieses Lokal empfohlen. Es schmeckt sehr gut, aber alles geht sehr schnell und bereits um ½ 9 h sind wir wieder draußen. Ein Bummel auf der Promenade macht nicht wirklich Spaß, kein Mensch ist unterwegs. Vielleicht weil Montag ist? Oder vielleicht ist das ja im Sommer ganz anders? So aber steigen wir an George, dem Penner vorbei wieder hinauf zur Villa Suprise und gehen bald zu Bett.
Khayelitsha
Das Frühstück wird von Tag zu Tag etwas bescheidener. Wir sind weiterhin die einzigen Gäste, da macht der Köchin es sicher nicht wirklich Spaß, ein Buffet für uns aufzubauen.
Später werden wir von einem jungen Mann mit Privat-PKW abgeholt, denn wir haben uns eine Township-Tour gebucht und sind auch hier die einzigen Gäste. Das macht den Ausflug sehr intensiv und spannend. Unser Privatchauffeur wohnt selbst in einem Township und erklärt uns sehr anschaulich, wie es sich dort lebt. Er lobt den Zusammenhalt und die Solidarität der Bewohner, preist die Feste und Freundschaften und ein wenig das „easy going“. Wir Europäer sind sehr erstaunt, dass man ein Township auch positiv sehen kann.
Zunächst besuchen wir ein Museum in der Innenstadt, in dem dokumentiert ist, wie die Weißen zu Beginn der Apartheid das ursprünglich schwarze gut funktionierende Stadtviertel von Schwarzen „gesäubert“ und diese dann in die neuen Siedlungen am Stadtrand vertrieben haben. Auf dem Weg nach draußen halten wir unterhalb vom Tafelberg auf halber Höhe und sehen dort „auf der grünen Wiese“ einige einfache aus Plastikplanen selbst gebaute Unterschlupfe von Obdachlosen.
alt und neu nebeneinander
Im Township Langa fährt unser Guide mit uns mitten durch eine Ansiedlung mit heruntegekommenen Wellblechhütten, zeigt uns aber auch die neu vom Staat erbauten Häusern, in die die Bewohner nach und nach umgesiedelt werden. Er nennt uns Zahlen, wie weit die Planungen für die Umsiedlung vorangeschritten sind und vermittelt alles in allem den Eindruck, das Problem sei lösbar. Ich kann hier nur wiedergeben, was er uns erzählt hat, überprüfbar ist es für uns natürlich nicht. Was wir aber auch hier wie schon in Kwa Zulu Natal in dem Zuludorf sehen, ist , dass es sehr unterschiedliche Wohnverhältnisse in den Townships gibt, durchaus auch kleine Einfamilienhäuser, umzäunt und mit Auto davor. Wir machen eine Pause an einem kleinen Kunsthandwerkzentrum, wo die örtliche Bevölkerung Dinge aus Draht, Leder, gefärbtem Sand, Porzellan etc. an Touristen verkauft, die sich wie wir auf einer Townshiptour befinden.
Selbst soll man eine solche Siedlung nicht besuchen, das wäre zu gefährlich, meint unser Führer. Durch seine Begleitung sei ein solcher Besuch aber für die Bewohner akzeptabel. Ich hatte anfangs etwas Bedenken gegen eine solche Tour, weil ich mir vorstellte, dass sich die Menschen begafft wie in einem Zoo vorkommen würden. Aber ich habe niemanden gesehen, der sich an uns gestört hätte. Im Gegenteil, im Kunsthandwerkerzentrum waren wir natürlich als Kunden willkommen und außerhalb davon schien man uns gar nicht so recht wahrzunehmen.
Die Townships sind riesig und erstrecken sich viele Kilometer weit nach Norden und Osten. Wir erfahren, dass es für „blacks“ (Khayelitsha, Langa) und für „coloured“ (Mitchell’s Plain) getrennte Townships gibt. Warum das so ist, begründet unser junger Guide damit, dass sich so die verschiedenen Gruppen nicht gegenseitig stören würden. Auch heiraten nur wenige Paare gemischt, nicht blacks mit coloured, nicht whites mit blacks. Offenbar gibt es kaum Berührungspunkte zwischen ihnen. Das alles stimmt uns doch sehr pessimistisch für die Zukunft einer offenen südafrikanischen Gesellschaft. Aber wie gesagt, ich kann hier nur unsere unmittelbaren Eindrücke wiedergeben, wirklich beurteilen können wir das nicht.
Am Nachmittag stürzen wir uns, wie so oft in Südafrika, wieder einmal in die Gegenwelt und erkunden erneut die glanzvolle Victoria and Albert Waterfront, für die wir vor 2 Tagen nur so wenig Zeit hatten. Wir besuchen sogar das Diamanten-Museum. Der Begriff ist allerdings ein wenig übertrieben, es handelt sich im Grunde um eine Filiale von Shimansky, einem Diamantenhändler, in der man auch die Produktion sehen kann und ein wenig zur Geschichte des Diamantenabbaus in Südafrika erfährt. De Beers, Südafrikas größter Diamantenhändler, wurde übrigens von Sir Cecil Rhodes gegründet und ist nach der Farm benannt, auf der damals ein Junge den ersten Diamanten fand. Der Farmer de Beers verkaufte übrigens kurz nach dem Fund sein Land und zog weg. So etwas nennt man wohl eine fundamentale Fehlentscheidung…
Der Museumsbesuch endet selbstverständlich im Verkaufsraum von Shimansky, wo sich unsere Führerin in Nullkommanichts in eine gewandte Verkäuferin verwandelt, die die Qualität und Schönheit der ausgestellten Diamantenohrringe und –ketten preist, wobei sie dezent auf den sehr günstigen Umrechnungskurs Rand/Euro hinweist, der den Diamantenkauf praktisch zu einem Schnäppchen werden lasse. Wir haben’s aber mit Diamanten nicht so und bleiben standhaft.
Inzwischen ist es draußen vollends kalt, regnerisch und windig geworden. Den Tafelberg sieht man gar nicht mehr. Immer wieder kehren wir ein, um uns etwas aufzuwärmen. Im V+A Food Market gibt es viele kleine Ess-Stände, die von Austern mit Sekt über Crepes bis Samosas so ziemlich alles anbieten, was Südafrikas Küche so hergibt – und das in sehr guter Qualität.
Unser letztes Abendessen in Kapstadt nehmen wir im Harbour House an der Waterfront ein, wo es exquisites Seafood zu teilweise stolzen Preisen gibt; dennoch ist um ½ 8 h kein Tisch mehr frei. Da weitere Gäste bereits an der Tür Schlange stehen und unser Parkhaus um 21h schließt, fahren wir zurück in unser Quartier.
Abschied
Das Wetter an unserem letzten Urlaubstag deutet eher auf Museum als auf einen Besuch des botanischen Gartens hin.
am Strand von Camps Bay
Nach einem kurzen Rundgang durch Camps Bay, diesmal bei Tageslicht, parken wir unser bereits mit dem Reisegepäck beladenes Auto wieder sicher in der Tiefgarage der Waterfront und besuchen das kleine aber sehenswerte „Two Oceans-Aquarium“. Besonderen Eindruck macht auf uns die Fütterung von Stachelrochen durch Taucher, was man durch eine riesige Glasscheibe gut beobachten kann. Eine Gruppe Schulkinder ist völlig hin und weg. Bevor wir zum Flughafen fahren, stärken wir uns noch einmal im neben dem Aquarium gelegenen African Crafts Market mit leckeren libanesischen Gerichten.
Der Rest ist schnell erzählt. Die Fahrt zum Flughafen und Autorückgabe klappen reibungslos. So schnell haben wir noch keinen Mietwagen abgegeben! In die Reihe fahren, parken, aussteigen, Schlüssel abgeben – und tschüss. Im Flughafen geben wir die letzten Randmünzen für einen Kaffee und eine Postkarte mit den Big Five aus. Die hängt inzwischen daheim an der Pinnwand in unserer Küche und erinnert uns täglich an unsere Erlebnisse.
UNSER FAZIT
Ein traumhafter Urlaub, der uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird, insbesondere natürlich unsere ganz speziellen Urlaubs-Highlights: die Elefantenherde am Lookout beim Olifants Camp, die Löwen in Balule, die uns so nahe kamen, die Flusspferde von der Terrasse des Olifants Camp, die Zeit am Wasserloch im Addo, die wunderschönen Giraffen, auch die, die sich wegen der Krokodile nicht zu trinken traute, die einzelne Löwin auf der Straße an dem Abend, als wir wegen des vergessenen Rucksacks nochmals zurückfahren mussten und natürlich unser erster Elefant, der abends den Elektrozaun der Lodge niedertrampelte, um an den saftigen grünen Blättern der Bäume zu knabbern ….
Ihr merkt schon, ich finde kein Ende … aber einmal muss Schluss sein.
Vielen Dank fürs Mitfahren, ich hoffe es hat euch ähnlich viel Spaß gemacht wie mir. Ich habe durch das Einstellen des Berichtes hier im Forum diese Reise noch einmal erlebt.
Christine