Es war unser erster Besuch in Südafrika, den wir mit einer Safari der anderen Art beginnen wollten: „urban Safari in Durban“.
Die Ferngläser wurden erst später und weiter nördlich ausgepackt.
1,5 Stunden nach der Landung saßen wir in unserem Mietwagen, es war 18.00h und es wurde dunkel. Emirates hatte uns auf dem Flug schonmal mit indischem Essen auf Durban eingestimmt.
Zum Glück war unser gebuchtes BnB in Salt Rock (Nalson´s View) nur etwa 20 km nördlich vom Flughafen entfernt.
Wir wollten abends nicht noch nach Durban City rollen und schon gar nicht durch die Dunkelheit zu Freunden nach Estcourt (also Richtung Johannesburg) fahren.
Auf der Fahrt zum BnB waren die Standplätze der diversen Tramper in der Dunkelheit schon etwas unorthodox...
Den Toyota Corolla mit Navi und Automatik hatten wir bei AVIS abgeholt, gerade Automatik können wir bei dem Linksverkehr empfehlen.
Danke an dieser Stelle für den Forumshinweis auf das Reisebüro Fly away in 97342 Marktsteft (09332-59340). 15 Minuten telefoniert, die richtigen Hinweise bekommen, schnelles verbindliches Angebot, kein langes Gelaber. Ich fand die diversen Plattformen nämlich etwas unübersichtlich und wollte auch nicht 6 Stunden Lebenszeit mit Mietwagenrecherche verbraten.
Wendy und Kalvin von Nalson´s View haben in der Rückschau mit Abstand den Frühstückspreis gewonnen und es war auch ansonsten wie ein Besuch bei Freunden.
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View auf den Ozean war auch wirklich gegeben.
Lustig war, dass beide die beliebteste Bewertungsplattform gar nicht kannten, obwohl ihr Haus nur erstklassige Bewertungen hat. Na gut, beide sind über 65 und betreiben das BnB seit über 20 Jahren erfolgreich - geht also auch ohne. Zitat Kalvin: I am b.c. (before computers).
Nach dem Frühstück haben wir dann eine guided tour mit Don Botteril
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Am Ende haben wir in der Oyster Box in Umhlanga gegessen, wo Don für uns 3 reserviert hatte.
Von aussen wirkte das Hotel und Restaurant supernobel, hat auch echt preiswerte Classiczimmer schon für 3500 Rand die Nacht ;-) , ist aber vom Essen her sehr bezahlbar, hat eine klasse Aussicht und den Charme der kolonialen Welt.
Moses Mabhida Stadium von oben musste ausfallen - ich habe einfach Höhenangst.
Am Abreisetag dann eine Tour der etwas anderen Art mit Richard und Jonas von
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Auf Ihre Empfehlung haben wir im Hotel The Concierge mit dem direkt angeflanschten Freedom Cafe übernachtet.
Das Hotelzimmer war modern eingerichtet („boutique style“), angenehm und hatte sogar eine kleine Veranda.
Essen (es gibt nur Lunch, kein Abendessen) und Getränke im Freedom Cafe waren frisch und sehr gut.
Ike's Books and Collectables an der nächsten Ecke haben wir leider nicht mehr auf die Rille bekommen, ist aber mit Sicherheit auch klasse und nur 400m entfernt. Nächstes Mal.
Vintage India ist ein bei manchen Kritikern ein hochgelobtes Restaurant, was eher mittelmäßig daherkommt, aber eben für abends sehr bequem nah ist.
Um 14.00h sammeln uns dann Richard und Jonas mit Ihrem Auto ein. „2 Betreuer nur für uns beide? Na gut“.
Los geht´s Richtung indisches Viertel, Herb Market und Bahnhofsviertel - dabei macht sich „Chauffeur haben“ mal wieder sehr gut. Jonas rangiert das Auto, wo kein Parkplatz verfügbar und begleitet uns und Richard an Stellen, wo es machbar ist. Die beiden bewegen sich völlig sicher durch das Marktgewusel, wo wir uns vielleicht verunsichert gefühlt hätten, einige Leute kennen sie auch persönlich. Wie die indische community lebt und tickt, wissen die beiden auch sehr genau.
Anschließend haben wir das Zentrum besichtigt, diverse Art-Deco Gebäude angeschaut, sind The Ridge entlang gecruist und haben dabei immer wirklich interessante Backgroundinformationen bekommen.
Jonas und Richard sind humorig, geduldig und sehr flexibel, was unsere Wünsche angeht.
Details siehe Heimseite und Bewertungen im Netz.
Die Jungs sind einfach klasse.
Zwischendrin der kulinarische Teil:
Kaffeerösterei Colombo Cafe, wo noch der alte in den 30er Jahren aus Deutschland importierte Kaffeeröster steht, damals noch mit Kohle betrieben. Heute ist immer noch „Made in Germany“ (Probat) im Einsatz, aber doch etwas moderner.
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Der Besuch dort war unser Wunsch, weil wir nach dem ganzen Nescafe-Dreck in den Weiten des Nordens mal wieder einen guten Espresso trinken wollten und es war ein Knaller!
Zum Vergleich noch Bean Green angedockt, auch exzellent
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Als abendlichen Ausklang genossen wir gemeinsam noch ein geniales IPA von Devils King aus Südafrika in der Unity Bar.
Danach schmeckt Windhuk Lager auch nicht mehr so richtig.
Der Gesamtpreis von 1500 Rand für die Tour war aus unserer Sicht eine super Investition.
Klar, man kann diese Orte auch alle alleine aufsuchen, sich vom Taxi kutschieren lassen und dabei im Lonelyplanet blättern.
Aber mit 2 richtig engagierten, jungen „locals“ die Stadt zu entdecken ist eben ein anderes Erlebnis.
Muss jeder selber wissen...