21. Tag, Freitag, der 05.10.2018 -Abreisetag
Heute morgen wurden wir von einem herrlichen Morgenrot der aufgehenden Sonne begrüßt und dieser Anblick macht uns den Abschied dieses schönen Landes noch ein Stück schwerer. Aber jeder Urlaub ist nun einmal irgendwann zu Ende. Wir frühstücken heute etwas später und packen unsere Koffer in aller Ruhe. Wir machen heute zum Abschluss einen gut 3 stündigen Stadtsparziergang mit Ursula, einer deutschen Reiseführerin, die je nach Gruppenzusammensetzung Touren in Englisch oder Deutsch anbietet. Schwerpunkt des Spaziergangs ist das bo- kaap Viertel, die Innerstadt und der District Six (jedoch ohne Museumsbesuch). Sinn der tour ist es, Kapstadt einmal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen und dabei vieles über die Geschichte und das Leben der Menschen in diesem Viertel zu erfahren. Und Ursula macht das richtig gut! Wir besuchen überwiegend Straßenzüge, wo man sich als Tourist alleine nicht unbedingt aufhalten würde. Auch gilt es hier auf seine Taschen, Rucksäcke etc. extrem Acht zu geben, da die Kriminalität in diesen Gegenden doch ziemlich verbreitet ist. Wir besuchen auch eine Kirche, eine Moschee und andere kühle Gebäude, wie Banken oder städtische Gebäude in denen wir uns bei der Mittagshitze gerne etwas abkühlen. Man merkt, dass der afrikanische Sommer langsam beginnt. Es sind 26 Grad, die sich aber etwas mehr anfühlen. Wir erfahren viel über die WestIndia Trading Company und die damalige Rivalität zwischen England, Holland und Frankreich. Natürlich auch zu der jüngeren Geschichte der Apartheid ,District Six und Mandela. Nach der Führung kehren wir zur Unterkunft per Taxi zurück und machen uns etwas frisch. Via UBER in die Stadt zu fahren war ein toller Tipp von Christoph, bei denen wir uns wirklich sehr wohl gefühlt haben. In der Innenstadt mit unserem Mietwagen einen Parkplatz zu finden, wäre nicht so einfach geworden und das Taxi ist in Südafrika ebenfalls preiswert. Nach einem herzlichen Abschied fahren wir mit dem Mietwagen zum Flughafen und tanken vorher noch kurz. Wir sind recht früh dran als wir Nachmittags unseren Mietwagen ohne Beanstandungen bei AVIS wieder abgeben. Für den Spaziergang haben wir unsere Kamera bewusst nicht mitgenommen und es hat sich auch nicht ergeben viele Fotos zu machen. Lediglich ein paar Schnappschüsse vom Bo-kaap kann ich noch beisteuern. Der Rückflug mit KLM verlief wieder reibungslos und pünktlich.
Fazit:
Unsere 3wöchige Reise war ein wunderschönes Erlebnis, das uns hoffentlich noch viele viele Jahre und Jahrzehnte in Erinnerung bleiben wird. Wir durften in ein sehr vielseitiges Land hineinschnuppern und unsere Erwartungen wurden in einigen Bereichen mehr als übertroffen, in anderen Bereichen zumindest auch erfüllt.
Kruger NP - Das Highlight
Wie bei vielen anderen Erstreisenden auch, waren auch für uns die Safaris mit Abstand das größte Highlight der Reise. Es war für uns das, was Afrika in unserer Vorstellung ausmacht und es war ein Erlebnis, das wir in Europa oder anderswo so niemals erleben könnten. Wir haben uns von Beginn an keinen Stress gemacht, die Big 5 oder die und die Tierarten unbedingt sehen zu wollen, sondern haben einfach alles erstmal auf uns zukommen lassen. Und für diese Einstellung wurden wir offensichtlich auch belohnt. Uns ist auch bewusst, dass wir für lediglich 4 Tage Safari wohl auch ganz schön Glück mit den Tiersichtungen gehabt haben.
Kapstadt incl. Kaphalbinsel - kurz dahinter
Es gab vieles, das uns bei unserem Aufenthalt in Kapstadt fasziniert und diesen Besuch zu einem einzigartigen unverwechselbaren Erlebnis gemacht hat. Es gab jedoch auch ein paar Dinge, die uns in anderen Metropolen besser gefallen haben. Was hat uns besonders gut gefallen? - Toll fanden wir das vielseitige Zusammenspiel aus Berge, Küste und Multikulti, sowie die Tatsache, dass man auch mit den Winelands und Hermanus/Bettys Bay noch schöne Gegenden in der näheren Umgebung hat, die sich von Kapstadt aus per Tagesausflug gut erreichen lassen. Unsere Highlights waren der Tafelberg und der Ausflug ans Kap incl. Chapman`s Peak drive.
Nicht so gut an Kapstadt gefallen hat uns die Tatsache, dass diese Stadt im Verhältnis zu ihrer Größe über quasi kaum ein vernünftiges ÖPNV Netz verfügt. Es ist nicht so, dass wir kein Autofahren könnten, sich im Urlaub in einer fremden Stadt durch den Großstadtdschungel zu quälen, war für uns aber auch nicht vergnügungssteuerpflichtig. Mit Taxi und Hop on Hop off war es schon etwas entspannter, wir hatten jedoch in anderen Städten, in denen wir uns in der Vergangenheit bis in die späteren Abendstunden hinein (fast) überall "unbeschwert" per U-Bahn, zu Fuß etc. fortbewegt haben irgendwie mehr das Gefühl am " Puls der Stadt" teilhaben zu können. Dieses Gefühl hat uns in Kapstadt ein wenig gefehlt. Die Waterfront, Camps Bay und die Innenstadt waren für uns austauschbar mit anderen westlichen Küstenstädten (was nicht heißen soll, dass es uns nicht gefallen hat). Das ein oder andere hat mich dann doch sehr an San Francisco erinnert. Auch wenn es Kapstadt nicht bis ganz nach oben auf meine persönliche Metropolen Hitlist geschafft hat, ist es eine tolle Stadt, in die sich eine Reise zu jeder Jahreszeit lohnt.
Garden Route incl. Winelands -eine schöne Abwechslung
Es war der Teil, der sehr europäisch ist und wenig mit Afrika zu tun hat. Wir wussten das und hatten vorher keine hohen Ansprüche an diesen Teil. Dafür hatten wir hier letztendlich doch eine schöne Zeit. Wie schon beschrieben, war das De Hoop unser Highlight in diesem Teil. Die Garden Route hat für uns gut als Abwechslung zu Safari und Großstadt in diese Reise gepasst, wir würden uns jedoch im Nachhinein nicht extra der Garden Route wegen 11 Stunden von Deutschland aus in den Flieger setzen, da Europa
FÜR UNS mindestens genauso viel zu bieten hat. Insofern war es für uns genau richtig beide Regionen in eine Reise zu packen. Sollten wir ein zweites Mal nach Südafrika reisen, würden wir uns lieber auf den Nordosten konzentrieren.
Beste Unterkunft insgesamt: Rhino Post Safari Lodge
Unterkunft mit dem besten Preis- Leistungsverhältnis: Zur Alten Miene
Reinfall: keiner
Wir können uns gut vorstellen, irgendwann für einen weiteren Safariurlaub nochmal wieder ins südliche Afrika zurückzukehren. Vielleicht wird es dann Namibia, vielleicht wird es nochmal eine Kruger Runde in Kombination mit Badeaufenthalt auf einer schönen Insel. Es ist jetzt aber nicht so, dass wir in den nächsten 2-3 Jahren schon gleich wieder einen Safariurlaub haben müssten. Die Welt ist groß und die Zeit/Budget begrenzt... Da wir im Urlaub auch gerne sportlich aktiv sind, werden wir nächstes Jahr zu unseren Flitterwochen - im Gegensatz zum Nebenbericht von kalingua
- erstmal wieder andere Prioritäten setzen.
Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal herzlich bei allen Profis, Fortgeschrittenen, Schülern usw. bedanken!
Ohne euch wäre diese Reise bestimmt nicht so gelungen.
Vielleicht war für den ein oder anderen ja noch etwas Nützliches dabei...
Lieben Gruß und allen ein schönes Wochenende
Sarah