Hallo,
Beate ist es gewohnt, Sella hat sich getraut und nun war ich an der Reihe: Ganz allein als Frau nach Südafrika, um als Selbstfahrertour ein letztes Mal den Marloth Park und den Kruger Park zu erleben. Nachdem ich in 2019 wegen einer akuten schweren Erkrankung meines Mannes 4 Tage vor Abreise meinen Südafrika-Trip stornieren musste, wollte ich das Entgangene unbedingt nachholen und begann aus Vorfreude schon im April 2019 mit den Buchungen. Selbstkritisch betrachtet, ein großer Fehler, denn ich gab für den Flug " first minute " fast 200 Euro mehr aus als bei last-minute und konnte wenigstens beim Mietwagen durch Umbuchung 4 Wochen vor Reiseantritt noch kräftig sparen. Auch die Auswahl der Fluglinie erwies sich als wenig durchdacht , denn bei Emirates darf man - laut Webseite und leider hakte ich auch nicht telefonisch nach- im Gegensatz zu B A, Iberia und anderen in der Economy Class nur 7 KG Handgepäck und nur ein einziges Handgepäcksstück ( nicht Rucksack plus Handtasche ) mitnehmen....d.h. adieu gewohnte Sony Alpha 57 Kamera mit 600er Tamron Objektiv, denn das hätte gewichtstechnisch überhaupt nicht gepasst. Mein Mann schenkte mir deshalb zum runden Geburtstag im letzten Sommer eine Bridge Kamera, die Panasonic Lumix 2000, doch leider nahm ich sie mit, ohne mich vorher intensiv mit ihrer Bedienung befasst zu haben....irgendwie war mir in der Zeit vor der Reise alles zu viel und das sollte sich vor Ort rächen
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Am 22. Januar 2020 ging es los, mit dem Auto kurz nach 4:00 Uhr zum Regionalflughafen Frankfurt/Hahn, von dort kurz nach 5:00 Uhr mit dem Flibco Bus zum Frankfurter Flughafen und um 9:40 Uhr weiter nach Dubai. Den Sitzabstand im Flieger empfand ich als angenehm großzügig und die Maschine war nur zum Teil besetzt, die 120 Euro Gebühr für Sitzplatzreservierungen für jede der 4 Teilstrecken ( wegen meiner Kniearthrose ) hätte ich mir wenigstens für diese Strecke sparen können. Das Essen war schmackhaft, allerdings bezweifle ich, dass ein ausgewachenes Mannsbild davon satt geworden wäre
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Abends in Dubai dann eine WhatsApp-Nachricht meines Mannes, die von einer Sekunde zur anderen meine Urlaubsfreude auf den Nullpunkt sinken ließ: Unsere Schwiegertochter, in der 34. Woche mit Zwillingen schwanger, musste völlig unerwartet ins Krankenhaus und die Babies kamen 6 Wochen zu früh, für eine Spritze für die Lungenreifung war es zu spät
! Ich wollte nur noch mit dem nächsten Flieger heim und meine Familie musste tagelang alle Überredungskunst aufwenden, um mich zum Bleiben zu bewegen.
- Seit 2 Tagen sind die beiden Süßen nun sogar schon daheim , denn sie entwickelten sich sehr gut, Gott sein Dank!
Am Folgemorgen ( 23.01. ) kam ich um 5:35 in JNB an, um diese Zeit gab es keine Warteschlange an der Immigration, die Koffer kamen auch zügig und um 6:00 Uhr stand ich im Vodacom-Laden, um mir eine Sim-Karte zu kaufen mit 1 Stunde airtime und 500 Megabyte data, nur für alle Fälle, denn in meiner Unterkunft gibt es Wifi. Natürlich wurde einer technisch unbedarften " Mummy " die Sim-Karte ( Gesamtkosten 315 Rand ) vom Mitarbeiter fix und fertig ins Handy eingelegt und alles eingrichtet, so dass ich wenig später schon nebenan am Bankautomaten Geld abheben und vor dem Frühstück bei Mugg & Bean zum Airlink-Schalter zwecks Eincheckens und Gepäckaufgabe gehen konnte. Mein Koffer entsprach den erlaubten 20 kg Freigepäck, aber auch auf der Rückreise, mit 1 kg zusätzlicher Babykleidung
, musste ich nichts extra für Übergepäck bezahlen.Um 10:00 Uhr erfolgte der Weiterflug und um 11:00 stand ich auf dem Kruger Mpumalanga Airport in Nelspruit am Bidvest-Schalter. Gebucht hatte ich ursprünglich im Juni 2019 über Billiger-mietwagen.de von Sunny Cars einen SUV 2x4 in Renault Duster Größe für 629 Euro ( vom 23.01. bis 03.02.20 ). Am 29.12.19 kam dann eine Werbe-E-Mail von Check24 und meine sofortige Recherche ergab, dass das gleiche Auto über Check24 bei Sunny Cars noch verfügbar war und am 29.12. nur noch 521 Euro kostete bei exakt gleichen Leistungen. Hinzu gab es eine Rückzahlung von 10 Euro von Check24 nach Fahrzeugabgabe.Keine Frage, dass ich sofort kostenlos bei Billiger-mietwagen.de stornierte und über Check24 neu buchte
. Die 10 Euro Rückzahlung deckten ziemlich genau die nachberechneten Kosten von Bidvest für Tankfüllung und Maut inklusive der dafür berechneten Gebühren.
Mein Fahrzeug war ein Toyota Rush, auf den ersten Blick durch seine schiere Größe ein kleiner Schock,viel Blech für 1 Person
, erwartet hatte ich ja einen Duster, wie ich ihn daheim auch 3 Jahre lang fuhr. Im Thread " Welcher Mietwagen " habe ich meine sehr angenehmen Erfahrungen mit dem Auto schon geschildert, nachträglich fielen mir aber doch noch 2 Kritikpunkte ein:
- die Fenster sind in der Höhe sehr schmal, dadurch wird es wesentlich schwieriger, vom Fahrersitz durch das Beifahrerfenster zu fotografieren, man hat nur ein kleines Sichtfeld. Auch auf der Fahrerseite wird es schwierig beim Fotografieren von Vögeln in hohen Bäumen aus geringer Distanz
- der Mitarbeiter zeigte mir bei Fahrzeugübergabe, wie ich das Auto von außen öffnen kann, falls ich versehentlich den Schlüssel innen liegen gelassen habe - so ganz habe ich ihn nicht verstanden, aber ich war danach verunsichert und ließ erst recht keinerlei Gegenstände im Auto liegen, sondern nahm meinen Rucksack immer und überallhin mit aus Angst, dass jemand das Auto unbefugt öffnen könnte...wie gesagt, genau habe ich den Mitarbeiter nicht verstanden
Ich entschloss mich, direkt nach Komatipoort durchzufahren und mich bei Spar, unserem Lieblingsladen. mit den wenigen dringend benötigten Vorräten einzudecken, da meine Check-in-Zeit im Marloth Park laut Vermieter erst für 14:00 Uhr vorgesehen war.
Gebucht hatte ich ein Chalet der " Migrate Busch Chalets ", bei Direktbuchung statt über Booking.com gewährt die Inhaberin 10 % Rabatt, natürlich mit ordnungsgemäßem Mietvertrag. Zurückblickend waren das Entgegenkommen und die Freundlichkeit des Besitzer-Ehepaars sehr hilfreich, deshalb möchte ich mich über meine Unterkunft hier nicht weiter äußern, nur so viel dazu: der ganze Komplex mit 9 Chalets steht zum Verkauf, am 3. Tag war ich drauf und dran, sofort eine andere Unterkunft zu suchen. Die Besitzerin kam mir zuvor, ohne von meinen Plänen zu wissen und bot mir den Umzug in ein schönes, modernes, sauberes Apartment direkt an ihrem eigenen Wohnhaus an . Wer nähere Infos zu den Migrate Busch Chalets möchte, darf mich gerne über PN anmailen.
Nachfolgend der Link zu meiner neuen Unterkunft nach dem Umzug:
- https://www.booking.com/hotel/za/migrate-kruger-view-apartments.de.html
Der Januar nach den südafrikanischen Sommerferien ist eine sehr ruhige Zeit, sowohl im Marloth Park als auch im Kruger Park herrschte gähnende Leere.
Am Morgen nach meiner Ankunft stellte ich mit Verwunderung und einigem Erschrecken fest, dass ich in der Ferienhüttensiedlung mit 9 Hütten der einizge Gast war.
Die Migrate Bush Chalets an der Ecke Olifants Lane/Wild Dog Road befinden sich in einer der einsamsten und ruhigsten Gegenden des MP....nach Osten und Süden gibt es nichts als bushveld. Was mir weniger Sorgen machte, waren die frei lebenden Leoparden im MP und die 2-3 Löwen, die zu jener Zeit wieder einmal im MP unterwegs waren ( eine Löwin war 2 Tage vor meiner Ankunft kurz nach Mittag in der Nähe des Bush Centers beim Überqueren der Hauptstraße gesehen worden ). Vielmehr spukte mir der Mord im MP vor einigen Monaten im Kopf herum, bei dem 2 Menschen zu Tode kamen. Mein Chalet hat zwar vergitterte Fenster und eine vergitterte Eingangstür, letztere aber nur mit normalem Schlüssel, mit Dietrich in 2 Sekunden zu knacken. Es gibt kein zusätzliches Gitter zur Sicherung hinter der Haustür, die Alarmanlage dient nur dazu, in Abwesenheit das Objekt zu schützen und ruft bei Alarm die Security auf den Plan. Als einzige Sicherheit verfügt die Fernbedienung der Alarmanlage über einen roten panic button.
Meine Maßnahmen auf diese Situation waren:
Ich gebe zu, das war etwas ( sehr ) paranoid, aber wer hätte mir schnell helfen können, wenn weit und breit niemand drumherum wohnt? Donnerstags war ich angekommen, samstags ( eine weitere Hütte wurde am Freitagabend für das 2 Nächte belegt ) klopfte es an der Haustür, als ich gerade beim Duschen war, ich reagierte demzufolge nicht. Dann kam die WhatsApp-Nachricht der Haushälterin, sie wolle frische Wäsche und Handtücher bringen und habe vergeblich geklopft. Ich ließ sie wissen, sie möge sich bitte mit Namen melden und auch meinen Namen rufen , da ich wegen der einsamen Lage der Hütten verunsichert sei.
Am gleichen Abend kam dann Sue, die Besitzerin, zu mir und wir führten ein angenehmes Gespräch zwischen Vermieterin und " Ex-Vermieterin " ( wir vermieteten selbst in Deutschland 16 Jahre lang zwei 4*-Ferienhäuser ), wobei Sue mich einlud, ab montags zu ihr in eines der beiden Apartments am Haupthaus in die Kurper Road mit wunderbarem Flussblick zu ziehen und die restlichen 7 Nächte dort zu verbringen, was ich dankbar und erleichtert annahm. Ab montags war dann die Wohnsituation bestens und ich konnte mich entspannen.
Im Marloth Park war ich wenig unterwegs, hauptsächlich zum Einkaufen im kleinen Laden hinter der Tankstelle bzw. um mir - ebenfalls hinter der Tankstelle - im Restaurant " The Tin Shack " vorbestelltes Essen abzuholen oder auf der luftigen Terrasse auf dem Oberdeck zu Mittag zu essen. Der Phumula Lodge stattete ich auch einmal einen Besuch ab, hatte aber wenig Appetit und fühlte mich durch die Horden von Ameisen auf dem Tisch nicht sehr wohl trotz des schönen Ambientes auf der überdachten Terrasse.
Die Schotterwege im MP sind grauenhaft, ohne Auto mit großer Bodenfreiheit würde ich dort nicht fahren wollen. Wegen der Löwen zog ich es vor, nicht wie früher allein am Zaun zum Crocodile River entlang zu spazieren.
Nun zum Kruger Park, dem eigentlichen Objekt meiner Begierde:Wie erwähnt, war es sehr ruhig und darüber konnten auch die Autoschlangen am Crocodile Bridge Gate bei Parköffnung nicht hinweg täuschen.
Beim Einlass in den Park müsste einiges verbessert werden: Da stellten Besucher ihre Autos einfach in der Schlange ab, um ins Büro zu gehen und hielten damit den ganzen Verkehr hinter ihren Autos auf, die Abfertigung dauerte trotz ausfgefüllten Indemnity-Formulars und Wild Card sehr lange usw...und dabei laufen jede Menge Uniformierte herum, ohne wirklich den Verkehr zu regeln...Afrika halt! Vor einigen Jahren wurde noch jeder Fahrzeugführer gefragt, ob alle Papiere vorliegen und falls nicht, wurde man auf den Parkplatz verwiesen, um seine Formalitäten abseits der Warteschlange im Büro regeln zu können.
Auch hatte ich das Gefühl, dass die Besucher immer rücksichtsloser werden, bei einem Leoparden zwischen Tshokwane und Skukuza stellten sich 2 Autos 1/ 2 Stunde lang an die gleiche Stelle und ließen keine anderen Fahrzeuge näher heran, um auch einen Blick zu erhaschen, was zu lautem Geschrei führte und bei einer Löwensichtung fuhr mir 2 x hintereinander das gleiche Auto direkt vor mein Seitenfenster und blockierte mir bei schon gezückter Kamera völlig die Sicht, so dass ich den Fahrer mal ordentlich anfauchte und ihm meine Meinung sagte, woraufhin er etwas eingeschüchtert das Feld räumte. Am gate beim Verlassen des Parks gab mir ein Ranger den Rat, in solchen Fällen das Fahrzeug mit Autonummer zu fotografieren und das Foto an SANParks weiterzuleiten, dann würden solche Typen, egal an welchem Gate, bei der Ausfahrt angehalten und müssten Strafe zahlen. Die Sache hat nur einen Haken: Wie ein Foto ohne Handyempfang weiterleiten?Zwischem dem 24.01. und 01.02. waren im ganzen südlichen Kruger Park die Straßenverhältnisse gut und das Wetter - abgesehen von einem kurzen Regenschauer und zeitweiligem Nieselregen am 23.01. - immer feucht-heiß mit oft sonnigem, manchmal bedeckten Himmel. Das hohe Gras und das üppige Grün der Bäume und Büsche machten Wildsichtungen schwierig, auch kam es, weil wenige Autos unterwegs waren, selten zu Ansammlungen mehrer Fahrzeuge, die üblicherweise fast immer ein Hinweis auf eine mehr oder weniger interessante Sichtung sind.
Die vollen Wasserlöcher, Flüsse und Staudämme sind überwältigend, nie habe ich den Kruger Park so grün und mit so viel Wasser erlebt. Der Sunset Dam ist fast randvoll und es tummeln sich jede Menge Hippos darin, das Gleiche gilt für den Lake Panic.
Die Elefanten waren am einizgen Regentag merklich schlecht gelaunt und zwangen auf ihrer Futtersuche rechts und links entlang der H-4 gleich am frühen Morgen die Autos zum steten Rückwärtsfahren. Dank des kleinen Wendekreises meines Toyotas machte ich solche Spielchen nicht lange mit, sondern wendete lieber und suchte mir andere Wege. Auch bei späteren Begegnungen gab es immer mal wieder einen gereizten Dickhäuter, zu meiner Erleichterung aber immer in genügendem Abstand.
Der einzige Bulle, der hinter einer Kurve auf dem hügeligen Teil der H 10 Richtung Tshokwane plötzlich auf der Straße auf mich zu schlenderte und genau neben meinem Auto stehen blieb, war gutmütig, er hob zuerst unsicher den Rüssel und schnorchelte in meine Richtung, dann entspannte er sich völlig und ich konnte vorsichtig anfahren und in genügend Abstand Gas geben.
Zuerst zauderte ich ein bißchen und blieb auf den asphaltierten Hauptstraßen, aber zunehmend traute ich mich ins Gelände und am Ende meines Aufenthaltes hatte ich fast alle Schotterpisten im südlichen Parkteil ein- oder mehrmals befahren. Beliebte Rastplätze für lecker Kaffee und Kuchen waren immer wieder Tshokwane und für hervorragendes Essen in gediegener Atmosphäre das Cattle Baron in Skukuza, um einiges besser als Mugg&Bean in Lower Sabie, wo man allerdings schön mit Blick auf den Sabie River sitzen kann. Auch schön war ein Kaffeepäuschen unter schattigen Bäumen am Afsaal Picnic Spot nach Befahren der S 25, die mittlerweile in meinen Augen die abwechslungsreichste und schönste Schotterstraße im Süden ist.Noch ein Hinweis zum Thema Blitzen: Im KP wurde verstärkt geblitzt, einen Blitzer sah ich auf der H-4, dort fuhr ich auch an einem Auto vorbei, das von der Polizei angehalten worden war.
Ansonsten: Auf der Strecke Nelspruit - Komatipoort gibt es zur Zeit eine längere Baustelle mit teilweise Tempolimit 60km/h und Hinweisschildern auf Blitzer, ich wurde von der Autovermietung entsprechend gewarnt. Trotzdem rauschten LKWs mit Anhänger, Busse und PKws munter mit geschätzen 100 Stundenkilometern auf der in jeder Richtung einspurig verengten Straße an mir vorbei...ohne Worte!!!
Zum Fotografieren: Wie gut, dass es Bildbearbeitungsprogramme gibt, die aus eigentlich ziemlich miesen Fotos noch etwas Brauchbares machen....das Buch zur Kamera habe ich, nur muss ich allmählich mal umsetzen, was da zur Bedienung der Panasonic Lumix 2000 steht
:Meine Objekte waren hauptsächlich Vögel, zu Wasser, zu Lande und in der Luft, den üblichen Zebras, Antilopen usw. schenkte ich weniger fotografische Beachtung, dann doch lieber den Schildkröten und anderen selteneren Motiven, nachfolgend meine Fotoausbeute ( sorry Bär, wieder nur Tiere ):
zunächst die gefiederten Park-Bewohner:
Diverse:
Säugetiere, die großen :
die Mittelgroßen :
und die ganz Kleinen :
Die mit den scharfen Zähnen:
und das Beste zum Schluss: Wildhunde, ganz nah
Die Wildhunde hatte ich an einem anderen Tag schon einmal auf der H-4 zwischen Lower Sabie und Nkuhlu gesehen, allerdings ohne Möglichkeit für ein Foto. Bei meinem allerletzten Ausflug lagen sie dann plötzlich direkt an der Straße in der Nähe von Skukuza, ein Glücksfall, denn ich konnte mit dem Auto bis auf ca. 5 m heranfahren.
Auch in diesem Urlaub sah ich alle " Big Five" dazu viele andere, nicht weniger interessante Bewohner des Kruger Parks und kann mich glücklich schätzen, dass ich trotz manchmal mangelnder Motivation nochmals so viel Schönes erleben durfte.
Leider war der Abschluss meines Urlaubs weniger schön: wenige Tage vor Abreise entdeckte ich einen " Pickel ", ca. in Größe eines Mückenstichs auf dem rechten Beckenkamm, ich hielt es für eine leichte Schürfung durch die Plastikschnalle meines Bauchgürtels. Den trug ich immer außerhalb meines Apartments, er enthielt den größten Teil meines Bargeldes, meine Kreditkarten und einen USB-Stick mit allen Reisedokumenten inklusive Kopien des Reisepasses und der Führerscheine und allen Infos zu meinen Reiseversicherungen.
Ich behandelte sofort mit Jodsalbe und klebte ein Pflaster darüber. 2 Tage später schmerzte die Leiste und es zeigte sich eine immer größere Schwellung, die ich für geschwollene Lymphknoten wegen der entstandenen Entzündung hielt, nach Feedback vom Hausarzt begann ich mit einer Clindamycin-Behandlung, allerdings ohne Erfolg ( 3 Antibiotika im Reisegepäck ).
Am Morgen nach meiner Heimkehr fuhr ich zu allererst zum Arzt, die Diagnose lautete aber ganz anders: Leistenbruch - sofortige Einweisung ins Krankenhaus, OP einen Tag später. Ich hatte Riesenglück, dass nicht der Darm, sondern nur etwas Bauchfettgewebe eingeklemmt war, sonst hätte ich Deutschland nicht lebend erreicht.
Seit gestern arbeite ich wieder nach 4 Tagen Krankenhaus und 6 zusätzlichen Krankentagen daheim.
Mein Fazit: Aufgrund der Baby-Situation ( bekam tägliche Fotos und Updates ) und vor allem nach 31 Ehejahren mit vielen gemeinsamen schönen Stunden in Südafrika mit meinem Mann konnte ich die Reise nicht wirklich genießen und auskosten - es fehlte das Teilen, das Feedback, wir sind halt wie 2 alte " Schlappen", die zusammen gehören.
Auch war mir die lange Reise mit Auto-Bus-3 Flügen und wieder Auto jeweils bei Hin- und Heimreise letztlich alles zu viel.
Südafrika werde ich immer in schöner Erinnerung behalten, möchte mir die Strapazen aber nicht mehr zumuten...der erfolgte Warnschuss traf voll ins Schwarze.Euch allen vielen Dank für´s Lesen und alle guten Tipps und die vielfältige Resonanz auf meine Beiträge im Forum
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Macht´s gut !
Die Hochwälderin