Der nächste Morgen lässt sich nicht aufhalten.
Wir wachen auf und es fühlt sich surreal an. Heute sollen also drei Wochen vorbei sein. Bevor wir uns ganz sentimental werden, geht es aber ein letztes Mal in den Busch. Damit das möglich wird, haben wir extra den Mietwagen behalten und fahren damit nach Johannesburg. Es ist genug Zeit und alle Flüge hätten entweder dafür gesorgt, dass wir den Morningdrive nicht mitmachen hätten können, oder wir wären ohne jeglichen Puffer auf den O.R. Tambo angekommen. Beides kam für uns nicht in Frage. Wir sind zu zweit und kennen die Strecke, insofern haben wir uns für die Fahrt entschieden.
Doch zuerst: die letzte Safari für uns für das Jahr. Wir genießen die ersten Sonnenstrahlen und die Giraffen und Vögel, die uns begrüßen.
Zwei Hyänen machen uns stutzig, oder viel mehr unsere Guides. Ihr Verhalten scheint auffällig zu sein. Als würden sie zwar gern in eine Richtung, würden sich aber nicht trauen. Grund genug für Oupa und Excellent, den Weg nachzuvollziehen. Und tatsächlich, ein totes Impala hängt im Baum und die Guides sind sich sicher, der Wirt (also Leopard) läuft noch in der Nähe herum. Denn solange sich die Hyänen immer wieder zurückziehen, solange ist ein Jäger noch aktiv scheinbar im Umkreis.
Während in der Ferne ein Guide und zwei im Auto den Leoparden in der Ferne sehen konnten, sehen die anderen (auch ich) nichts. Solche Adleraugen hätte ich gern. Denn leider sind Leoparden sehr eigen. Wenn man sie nicht sehen soll, werden sie unsichtbar. Das ist ihre Superkraft. Wir finden ihn nicht mehr trotz intensiver Suche. Dafür laufen uns Zebras und eine Trappe über den Weg.
Und eben meine ich noch Adleraugen haben zu wollen, da finde ich tatsächlich ganz alleine ein Löwin am Rand eines Flussbetts liegen. Die Guides waren komplett auf Leopard ausgerichtet und hatten zufällig an der Stelle nicht geschaut. Ein letzter Katzenmoment also für uns dann doch noch an dieser finalen Tour. Wir sind den beiden Löwinnen ganz nahe und bleiben solange bis sie weiterziehen.
Zurück im Camp genießen wir das letzte Frühstück.
Inzwischen ist das Camp voll und die Gespräche laufen über dieses und jenes. Heute vertritt eine Familie ihre eigene Meinung über Kindererziehung und ihren Eindruck, wie deutsche Kinder erzogen wären. Manchmal ist es eben gut, wenn man nicht so viel Zeit hat. Wir brechen auf. Wie immer laufen mir die Tränen. Ich liebe Naledi und die Atmosphäre. Auch wenn es eine Lebenschallenge ist, andere Menschen so hinzunehmen wie sie sind, wenn man so viel beieinander ist. So ist es eben auch eine Erfahrung und man wächst daran.
Die Fahrt ist sehr entspannt.
Wir erreichen in 5 Stunden den Flughafen, geben das Auto ab und stehen dieses Mal lange an der Security an. Nach allen Checks nutzen wir die Lounge und trinken ein Abschluss-Savannah auf diesen wunderbaren Urlaub.
Der Rückflug ist ruhig, ein bisschen Schlaf ist möglich. Ich werden zwar bei jedem einzelnen Essen vergessen, bekomme aber zumindest noch den Nachtisch nachgeliefert. Auch das ist nicht schlimm, in Zürich holen wir uns einfach in der Lounge ein schönes Frühstück.
Zurück zuhause nehmen wir aber noch einen Sunset mit – es ist sozusagen unser Gruß zurück nach Afrika.
Zusammenfassend noch einmal pro Station unser persönliches Mega-Highlight
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Stellenbosch: Franschhoek Markt und die Austern mit dem Pesto im De Warenmarkt
West Coast: Postberg Region und die Flamingos
Kapstadt: Lions Head und Utopia
Berg en Dal: Christbaumkugeln und Rhino Baby (und einfach alle Tiere)
Satara: Löwenjagd auf Buffalos und die Giant Owl und die African Cat (und einfach alle Tiere)
Letaba: Vogelwelt (Chicken aber auch Königsfischer, Eulen, und so viel mehr und die Löwin vor den Tsessebees vor den Zebras (und einfach alle Tiere)
Naledi: Jeden Tag ein Abenteuer: die Wilddogs, die Löwenmomente, die Eli-Momente, das Essen, der Heritage-Day (und einfach alle Tiere)
Wir haben das Gefühl, dass wir unsere Zeit bestmöglich verteilt und genutzt haben.
Wir haben Ideen, was wir gern das nächste Mal machen würden. Leider liegen die Plätze wie immer weit entfernt. Ein Paar in Naledi ist übrigens von Kapstadt nach Kruger gefahren. Erst die Gardenroute und dann in drei Etappen durchs Land. Ich denke, dazu werde ich hier einmal weiter recherchieren.
Denn einiges von der Gardenroute ist noch offen.
Danke fürs Mitlesen
, danke für die anderen tollen Berichte
, bei denen wir vorher nach Schlemmen, Wein und Ideen Ausschau halten konnten.
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