Es wird ja auch hier immer wieder diskutiert und deshalb wollte ich noch meine Eindrücke zum Thema Sicherheit schreiben.
Das Erste, was ich sagen muss ist, dass Sicherheit vor Allem ein Gefühl ist und keine rein sachliche Gegebenheit. Entweder man fühlt sich sicher oder eben nicht. Keine Statistik der Welt kann einem definitiv sagen, ob man Opfer eines Verbrechens wird oder nicht. So ist das Sicherheitsgefühl eine ziemlich subjektive Sache und man kann die Frage „Ist es in Südafrika gefährlich?“ kaum richtig beantworten.
Also schreibe ich im Folgenden meine subjektiven Eindrücke:
1. Pass auf Dein Zeug auf:
Ich bin glücklicherweise noch nie beklaut worden (*aufHolzklopf*), doch meiner besten Freundin wurde in Italien schon zwei Mal die Handtasche geklaut. Meinem Mann hatte man mal in Berlin die Brieftasche aus der Gesäßtasche gezogen. Also: Langfinger gibt es überall. Anders verhält es sich m.E. auch in Südafrika nicht, zumindest wenn man wie wir auf Touristenpfaden bleibt. Man sollte also sein Zeug bei sich behalten und drauf aufpassen, wie anderswo auch. Gepäck im Auto gehört in den Kofferraum. Nichts offen liegen lassen. Im Zimmer lasse ich generell auch nichts offen liegen. Wirklich teure Gegenstände (z.B. Handy, iPad) oder wichtige Papiere (Pass, Flugtickets) gehören in den Safe. Aber auch andere Dinge verstaue ich grundsätzlich irgendwo in Schubladen, Schränken, etc. Im Zweifelsfall schützt das nicht wirklich vor Diebstahl durch das Hauspersonal, allerdings habe ich selbst mal in einem Hotel gejobbt und da sagte mir ein osteuropäisches Zimmermädchen im Vertrauen, dass kaum einer sich die Mühe macht und sämtliche Schubladen und Schränke durchsucht. Meist fehlt dazu die Zeit. Einen abgeschlossenen Koffer könnte man zwar einfach mitnehmen und später aufbrechen, doch er ist zu auffällig und es ist fast unmöglich, schnell zu verschwinden. Seitdem gehe ich in jeder Unterkunft so vor, dass ich alles verstaue oder im Koffer einschließe – und zwar in jedem Land, auch in Deutschland.
2. Hör auf Deine Gastgeber:
Egal in welcher Unterkunft wir waren, die Gastgeber hatten immer Tipps parat und sagen einem stets, wo man unbedenklich hingehen kann, wo man besser aufpassen sollte, bzw. gar nicht erst hingehen sollte. Wenn man das alles beherzigt, kann man einen entspannten Urlaub genießen und muss sich nicht ständig fragen: Können wir dahin laufen, oder sollten wir lieber fahren, wo fahren wir lang, hoffentlich kommen wir in keine zwielichtige Gegend, etc. Wenn man sich unsicher ist, immer fragen.
3. Be Streetwise:
Streetwise bedeutet für mich vor Allem, dass man sich etwas der Umgebung anpasst. An der Waterfront in Kapstadt kann man sicher etwas eleganter gekleidet oder mit vollem Rucksack rumlaufen, da sich hier ja die Masse der Touristen aufhält. An andere Stelle wäre es vielleicht nicht sehr klug. Für die paar hundert Meter von unserer Unterkunft zum Gardens Einkaufszentrum verzichtete ich bewusst auf eine Tasche (Bargeld kam einfach in die Hosentasche) und ich trug auch keine Uhr (Schmuck trage ich eh keinen, außer meinem Ehering). Überall sonst lief ich normal angezogen und wie zu Hause mit einer Umhängetasche rum (ich bin Diabetikerin und muss eigentlich immer mein Messgerät und Insulin dabeihaben, also ist eine Tasche selten komplett vermeidbar). Eine Gürteiltasche tut’s auch. An windigen Tagen verschwindet diese einfach unter der Windjacke. Beim Packen meiner Sachen für den Urlaub habe ich aber schon darauf geachtet, nicht die teuersten Klamotten einzupacken. Das ist aber eh kein Thema, denn die teuersten (schicken) Sachen ziehe ich eh nur auf der Arbeit an und nicht im Urlaub. Aber ich habe z.B. darauf verzichtet, meine Lieblingssneakers von Adidas mitzunehmen, denn das Modell gibt’s nicht mehr nachzukaufen. Schmuck habe ich eh so gut wie keinen – um sich Abends zum Essen gehen etwas schick zu machen tut es z.B. auch ein schönes Halstuch oder Schal. Das Einzige, das wir nicht mitgenommen haben, waren unsere Eheringe. Die sind jetzt nicht sooo wertvoll, es wäre aber echt doof gewesen, die in den Flitterwochen zu verlieren oder geklaut zu bekommen. Wir haben stattdessen unsere etwas weniger tollen Verlobungsringe getragen.
Alles in allem war mein Sicherheitsgefühl in etwa vergleichbar mit dem in Südeuropa: etwas umsichtiger sollte man sein, z.B. etwas besser auf seine Taschen aufpassen. Bestimmte Gegenden sollte man komplett meiden. Der Vergleich mit Südeuropa passt, finde ich, ganz gut – zumindest auf Gartenroute und Kap. Als Kontrast dazu seien mal die nordischen Länder und allen voran Island genannt: Hier kann man seine Fotokamera im Bus liegen lassen und bekommt sie Stunden später wieder vom Busfahrer ausgehändigt (wirklich so erlebt!). Im Schwimmbad lassen alle ihre Schuhe vorm Eingang liegen und sie sind auch noch dort, wenn man zurück kommt.
Grüße,
Veri
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