So,
zum OT Thema ist hier ja nun schon alles gesagt worden - aber leider nicht von jedem.
Wie immer bin ich der Meinung, das pauschale Aussagen Mist sind. Daher verteufele ich nicht einmal b00king. Aber meine Meinung habe ich schon und die passt nicht ganz zu dieser Aussage:
Denn alle Verträge, sowohl zwischen Unterkunftsbetreiber und Portal als auch zwischen Portal und Tourist, kommen freiwillig zustande.
Für Touristen mag das noch gelten, ich jedenfalls hatte noch nie ein Problem damit ohne Broker zu buchen, wenn ich das wollte. Für die Unterkunftsbetreiber sieht das, wie mir schon einige berichtet haben, ein wenig anders aus. Die Marktmacht ist in manchen Regionen so groß, dass die Unterkunftsbetreiber manchmal keine andere Möglichkeit sehen, als bei den Portalen präsent zu sein. Zumindest für Hotelbesitzer, die viele Betten füllen müssen, scheint mir das nicht abwegig.
Für Südafrika mit seinen vielen kleinen B&Bs und Guesthouse habe ich aber diesen Eindruck nicht. Da kenne ich viele kleine, die auf keinem Portal auftauchen und dennoch sehr zufrieden mit ihrer Auslastung sind. Das bringt mich zu dieser Aussage, die für Südafrika in meinen Augen absolut unzutreffend ist:
Über die Portale hat man auch die beste Auswahl
Nö, hat man nicht und zwar so etwas von gar nicht. B00king ist zwar im Vergleich zu z.B. Eypedia, H0tel.de, Hotel.com, ag0da ganz gut aufgestellt aber die größte Auswahl findet man erst vor Ort. Nun ist das, wenn man von Deutschland aus buchen möchte nur hilfreich, wenn man schon dort war und die Unterkünfte kennt und direkt kontaktieren kann. Wenn man von hier Ähnliches erreichen möchte, kann man sich einer Krücke bedienen. Man gibt den gewünschten Ort bei google ein, geht dann auf "in der Nähe suchen" und gibt dort "Accommodation", "B&B", "Cottage" oder "Guesthouse" ein. Dann bekommt man erst einmal einige angezeigt. Wenn man dann hineinzoomt, werden es immer mehr. Am ergiebigsten ist das, wenn man dort hin zoomt, wo schon einige eingezeichnet sind. Plötzlich sieht man Unterkünfte, die es auf den Portalen nicht gibt.
Und damit bin ich bei dem Vorteil der Portale: Dort finde ich die Unterkünfte mit einer Beschreibung und kann auch direkt buchen. Das ist bequem. Bei den von google zusätzlich gefundenen Unterkünften findet man mit Glück eine Website, oft aber nur eine Telefonnummer. Das bedeutet mehr Arbeit und unbequemeres buchen. Es ist halt nicht jedermanns Sache nach Südafrika anzurufen und dann in Englisch eine Unterkunft zu buchen. (Meine übrigens auch nicht, ich bevorzuge Emails, muß also immer eine Email-Adresse finden.)
Nun gibt es aber noch etwas, was mir bei ausgiebiger Recherche aufgefallen ist. Je größer das Portal, um so ungenauer scheinen mir die Zimmerbeschreibungen der Portale. Das haben mir auch schon viele Betreiber geschildert, die teilweise verzweifelt versuchen, dass die Beschreibung korrigiert wird. Oft vergeblich. Hinweise dazu findet man oft in den Bewertungen. Witziger Weise wird dann der Unterkunftsbetreiber kritisiert, dass es z.B. kein inkludiertes Frühstück gab. Dabei liegt der Fehler wohl eher bei den Portalen. Bei Eypedia zum Beispiel habe ich einmal ein Zimmer gebucht. Dort bekam ich über Shoop (Qipu) den mit Abstand besten Preis. Als ich mir dann die Hotelwebsite angesehen habe, konnte ich recht schnell fest stellen, dass es sich nicht um ein Hotelzimmer handelt, sondern um eine Fewo, die der Hotelbetreiber ebenfalls vermietet. Ein Anruf beim Hotel, ergab schnell, dass Frühstück nicht inkludiert ist (Preis!). Dann erfolgte meinerseits der Anruf bei Eypedia. Dort wußte man von nichts, rief aber das Hotel an und bekam die gleiche Aussage, wie ich. Klar ist, dass ich Eypedia so nicht aus der Nummer ließ. Ich bestand also auf das inkludierte Frühstück und als ich um ein Gespräch mit dem Backoffice bat, bekam ich auch direkt die Aussage, dass ich das Frühstück vor Ort bezahlen soll und wenn ich danach die Rechnung einreiche, bekomme ich das Frühstück erstattet. Noch während das Gespräch lief, erhielt ich die Bestätigungsemail dazu. Das hat dann auch alles so geklappt. So weit so gut. Eypedia hat einen Fehler gemacht und diesen nicht zum Schaden des Kundens werden lassen. Nun das merkwürdige Ende der Geschichte: Das Zimmer ist mit der gleichen Beschreibung immer noch mit inkludiertem Frühstück bei E. buchbar.
Von solchen Geschichten kann ich mehrere erzählen und da ich nun nicht wirklich vieles über Portale buche, würde ich von einem Eisberg sprechen (wo sich das meiste unter der Oberfläche befindet).
Meine Folgerung: Wenn ich Vorbuche, nutze ich alle mir erreichbaren Quellen und buche dann dort, wo es für mich am günstigsten ist. Günstig heißt dabei nicht immer am billigsten. Mehrer Kriterien sind entscheidend. Neben dem Preis die Stornierungsmöglichkeit, die Möglichkeit ein bestimmtes Zimmer zu bekommen ...
Zum Schluß noch eine Begebenheit, die näher am Ursprungsthema ist. Bei unserer ersten Reise durch den Süden Südafrikas sind wir ohne Vorbuchung am Addo angekommen. Es war nichts mehr frei. Die Dame an der Rezeption sagte aber, dass in Hütte 38 jemand wohnt, der aus Versehen eine Nacht zuviel gebucht hätte und diese gerne abgeben möchte. Wir gingen also zu der Hütte, trafen dort eine deutsche Lehrerin an, die uns also ihre zweite Nacht verkaufte. Wir informierten dann noch die Rezeption und diese sorgte dann dafür, dass die Hütte für uns vorbereitet wurde. So kann man auch mit Strornierungen umgehen.
LG Lilly