Hi @ All,
immer wieder lese ich hier, dass die Pinguinkolonie in Stony Point so viel besser sei als die in Boulders. Abgesehen davon, dass ich solche pauschalen Aussagen für wenig hilfreich halte, finde ich sie auch inhaltlich falsch. Wir haben diese beiden und auch zwei weitere Kolonien schon mehrfach besucht und ich möchte die Kolonien kurz beschreiben und Vor- und Nachteile auflisten. Vielleicht hilft das um die optimale Kolonie für den eigenen Besuch zu finden.
In alphabetischer Reihenfolge:
Boulders:
Entfernung zur V&A Waterfront: 50 km, ca. 55 Minuten mit dem PKW.
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Parkplätze: Mehrere ausgeschilderte Parkplätze mit inoffiziellen Wächtern, zu Stoßzeiten manchmal voll aber man findet i.d.R. etwas.
Erreichbarkeit ohne eigenen Mietwagen: Mit My Citi Bus und Bahn (ob das ratsam ist angesichts der im Forum diskutierten Bahnprobleme muss jeder für sich eruieren).
Kosten: Spritverbrauch + Eintritt 76 Rand Erwachsene, 41 Rand Kind (inkludiert in Wild Card)
Verwaltet durch:
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Besuchszeiten: April – September: 8.00 – 17.00 Uhr, Oktober,November, Februar, März: 8.00 – 18.30 Uhr, Dezember – Januar: 7.00 – 19.30 Uhr.
Souvenirs: Größte Pinguin spezifische Andenkenauswahl in diversen umliegenden Shops und an Verkaufsständen. Auch ein Shop direkt am Gate.
Unterkünfte in der Nähe: Unzählige B&Bs und Guesthouses in Simon's Town, teilweise mit Blick auf Pinguine (im Garten).
Verpflegung: Viele Restaurants etc. in Simon's Town,
(Der Link ist für Gäste ausgeblendet. Um ihn zu sehen, bitte registrieren!) mit Blick auf die Pinguine am kleinen Parkplatz.
WCs: Am Hauptzugang, am gemeinsamen Strand und im Restaurant.
Nachteile: Oft großer Andrang durch Busladungen voller Touristen zwischen 10 und 16 Uhr. Wenn man diese Zeiten meidet, kann man auch alleine mit den Pingus sein. Am Boulders Beach Restaurant ist ein Zugang an den sich i.d.R. keine Bustouristen verirren, dafür ist der kleine Parkplatz oft voll. Nur wenig Besucher sehen sich die Pingus westlich des Restaurants an. Zu Stoßzeiten gute Ausweichmöglichkeit.
Vorteile/Benefits: Nähe zu Kapstadt, Einbindbarkeit in Halbinsel Tour, nettes Städtchen anbei, stabile Boardwalks, diverse Beobachtungsstationen, viele Infotafeln, einzige Möglichkeit mit Pinguinen zu schwimmen. Längste Öffnungszeiten und auch außerhalb der Öffnungszeiten sind Pinguine zu sehen.
Unsere Erfahrungen: Keine Kolonie haben wir so häufig besucht als diese. Wir wohnen extra in Simon's Town um die Kolonie ohne andere Besucher zu sehen. Dafür sind wir früh morgens und am späten Nachmittag bei den Pingus und oft alleine mit diesen. Am kleinen Strand (der bei Flut noch kleiner wird) nähern sich die Pinguine wenn man ruhig sitzt bis zur Berührung an (nicht wir versuchen so nahe wie möglich heran zu kommen!). Den Hauptzugang mit dem großen für die Pingus reservierten Strand nutzen wir nur selten und nur außerhalb der Stoßzeiten Nur dort kann man aber spektakuläre Anlandungen ganzer Pinguingruppen beobachten. Die Gruppen sammeln sich weit draußen auf dem Meer, (Fernglas oder Tele nötig), starten dann, wie auf Kommando, sind (da unter Wasser) eine Zeitlang nicht zu sehen und landen dann in einer einzigen Watschelorgie zusammen an. Nur hier in Boulders ist das so zu beobachten und ein echtes Highlight.
Wir lieben es abends auf der Terrasse des Restaurants zu sitzen und die Pingus zu hören. Näheres in meinen Rbs.
Robben Island
Entfernung zur V&A Waterfront: Nur möglich per Bootstour, Zeitbedarf minimum 3,5 Stunden (hin und zurück).
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Parkplätze: Diverse bewachte Parkplätze und Parkhäuser, wir nutzen dort das Parkhaus am
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Erreichbarkeit ohne eigenen Mietwagen: Ja, nur per Fähre erreichbar.
Kosten: Robben Island Tour 360 Rand pro Person.
Verwaltet durch:
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Besuchszeiten: Abhängig von den Fährzeiten. Erste Tour 9.00 Uhr, letzte Rückfahrt ca. 17.00 Uhr.
Souvenirs: Kaum Pinguin spezifische Andenken am Terminal aber in den Shops an der Waterfront ist manches zu finden.
Unterkünfte in der Nähe: Unzählige Hotels, B&Bs, Guesthouses, AirBnBs in Kapstadt.
Verpflegung: Unzählige Restaurants etc. an der Waterfront, Kleines Café auf Robben Island, Getränke auf der Fähre.
WCs: An den Fähranlegern, auf der Fähre.
Nachteile: Hohe Kosten, unsichere Fährzeiten, Fähren fallen öfter aus, Tickets oft lange vorher ausgebucht, unebene Wege zu den Pingus.
Vorteile/Benefits: Bootstour mit Blick auf Kapstadt und Tafelberg, Robben Island Führung und Gefängnistour.
Unsere Erfahrungen: Wir haben einmal die Gefängnistour gemacht. Das ist schon länger her und wir hatten einen tollen Führer. Die Tour war der Grund des Besuches und die Pingus waren der Bonus. Wir hatten Glück und konnten spontan von anderen zurück gegebene Tickets buchen. Wir konnten 2007 mit der ersten Tour hinfahren und nach der geführten Bus- und Gefängnistour auf Robben Island noch Zeit auf der Insel bei den Pingus verbringen und mit einer späteren Fähre zurück fahren als die Fähre am Ende der Tour. Dadurch hatten wir Zeit für einen längeren Besuch der Pingus, die sonst nicht zur Verfügung steht. Ob das immer noch so möglich ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Stony Point
Entfernung zur V&A Waterfront: 94 km, ca. 1,5 Stunden mit dem PKW.
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Parkplätze: Ein Parkplatz mit inoffiziellem Wächter oberhalb des Eingangs. Auch hier haben wir schon unser befülltes Fahrzeug stehen lassen.
Erreichbarkeit ohne eigenen Mietwagen: Eher nein, es sei denn man bucht einen privaten Guide mit PKW.
Kosten: Spritverbrauch + Eintritt 20 Rand Erwachsene, 10 Rand Kind (
NICHT inkludiert in Wild Card)
Verwaltet durch:
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Besuchszeiten: 8.00 -16.30 Uhr (letzter Einlass: 16.00).
Souvenirs: Keine festen Shops, manchmal ein Stand mit allgemeinen Souvenirs.
Unterkünfte in der Nähe: Vereinzelte B&Bs und Guesthouses sowie Wochenendhäuser in Betty's Bay, ein Ferienhaus mit Blick auf die Kolonie
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Verpflegung: Wenige Restaurants In Bettys Bay,
(Der Link ist für Gäste ausgeblendet. Um ihn zu sehen, bitte registrieren!) direkt am Eingang zu Reserve (war bei allen unseren Besuchen merkwürdigerweise geschlossen).
WCs: Meiner Erinnerung nach keine am Reserve nur am Café, die auch bei geschlossenem Café nutzbar sind (
Beate!)
Nachteile: Entfernung zu Kapstadt, die Boardwalks sind leider sehr tritt empfindlich. Bei anderen Personen auf dem Boardwalk wackelt daher öfter ein eventuell mitgebrachtes Stativ.
Vorteile/Benefits: Sehr große Kolonie (z.Zt. wohl die größte auf dem Festland, Größe variiert aber), gute Sichtungen weiterer Wasservögel, viele Klippschliefer, oft wenig andere Besucher (wird aber inzwischen auch von Bussen angefahren) einige Infotafeln.Sehr gut kombinierbar mit Walbeobachtung in Hermanus/De Kelders (in der Saison), eine der besten Küstenstrecken mit der R44 zwischen Gordons Bay und Pringle Bay (bei Roundtrip kombiniert mit N2, die R44 möglichst in Richtung Kapstadt fahren).
Unsere Erfahrungen: Diese Kolonie haben wir schon häufig besucht, anfangs haben wir in Bettys Bay gewohnt und konnten dadurch früh morgens und nachmittags bei den Pingus sein. Oft waren wir alleine. Zu Zeiten unserer ersten Besuche gab es noch kein Gate und keine beschränkten Zeiten, was wir stark genutzt haben. Seitdem unser geliebtes B&B vor Ort geschlossen hat, besuchen wir die Kolonie auf der Durchreise. Wir sind nicht mehr so häufig alleine vor Ort, überlaufen ist die Kolonie aber nicht. Wir lieben die vielen Klippschliefer vor Ort und ihre Interaktion mit den Pingus.
Früher gab es auch Pinguine in Lambert's Bay auf Bird Island. Maddy und Beat
haben mich leider darauf aufmerksam gemacht, dass zur Zeit keine Pinguine mehr zu sehen sind. In der Hoffnung, dass irgendwann wieder Pingus das Island besiedeln, lasse ich die Beschreibung nun drin. Mit der größten Entfernung zur Waterfront ist das Island ja sowieso eher nichts für eilig Reisende und die, die sich die Zeit für Lambert's Bay nehmen, werden die Vogelinsel ja sowieso nicht links liegen lassen und hier dann hoffentlich irgendwann wieder Positives berichten.
Lambert's Bay
Entfernung zur V&A Waterfront: 258 km ca. 3 Stunden mit dem PKW
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Parkplätze: Direkt an der Brücke zur Insel, während unserer Besuche keine Bewachung aber auch kein unsicheres Gefühl. Unser bepacktes Auto haben wir stehen lassen.
Erreichbarkeit ohne eigenen Mietwagen: Eher nein, es sei denn man bucht einen privaten Guide mit PKW.
Kosten: Spritverbrauch + Eintritt 40 Rand Erwachsene, 20 Rand Kind (inkludiert in Wild Card).
Verwaltet durch:
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Besuchszeiten: 8.00 – 18.00 Uhr
Souvenirs: 2-3 kleine Shops mit Pinguin spezifischen Andenken in Lambert's Bay auf dem direkten Weg zu Bird Island.
Unterkünfte in der Nähe: Einige B&Bs und Guesthouses in Lambert's Bay.
Verpflegung: Einige Restaurants etc. in Lamberts Bay in der Nähe des Stegs zur Insel.
WCs: Nach meiner Erinnerung keine auf Bird Island aber in den umliegenden Cafés
Nachteile: Große Entfernung zu Kapstadt, unebener Zugang zu den Pingus.
Vorteile/Benefits: Wenige andere Touristen, Gannet Kolonie mit Beobachtungsbunker. Infotafeln hauptsächlich zu den Tölpeln aber auch eine zu Pingus. Einbindbarkeit mit West Coast NP und Cederbergen als Rundtour (mind. 3-5 Nächte einplanen).
Unsere Erfahrungen: Besucht haben wir in Lambert's Bay eigentlich die Tölpel Kolonie. Die Pinguine waren hier die Zugabe. Von den Wegen sieht man die Pingus nur in größerer Entfernung. Zumindest als wir Bird Island besuchten, durfte man aber auch die Wege verlassen (natürlich ohne die Vögel zu stören und natürlich nicht bei den Tölpeln). Der Ort Lambert's Bay hat uns nicht so zugesagt, die von uns besuchten Unterkünfte waren nicht so toll. Die Kolonie und die Tölpel sind aber toll und auch einen Wiederholungsbesuch wert.
Wenn es womöglich auch sinnvoll gewesen wäre, die bestehende Kolonie in Lambert's Bay zu erhalten und auszuweiten wird nun versucht weitere Kolonien im De Hoop und bei Plettenberg auf dem Festland anzusiedeln. Näheres findet man hier:
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Zwei hilfreiche Seiten findet man bei SA Venues und zwar hier
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Weiter gibt es Kolonien auf Inseln z.B. vor Gansbaai und vor Port Elizabeth. Teilweise sind diese auf Bootstouren besuchbar (meist ohne Landgang).
Dann gibt es noch Rehab- und Aufzuchtstationen u.a. in St. Francis, Kapstadt und Port Elizabeth. Vielleicht beschreibe ich einige davon später einmal.
Auf Photos habe ich verzichtet. Es gibt unzählige tolle Photos von Pingus in den Reiseberichten der Foriker und auch die Örtlichkeiten sind schon häufig bebildert worden.
Ergänzungen sind natürlich Willkommen.
LG Lilly