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Zum Abschluss unserer Reiseberichte aus den drei Wochen im Januar / Februar dieses Jahres geht es nochmals in den Krüger, wo wir für Anikas Semesterarbeit ein wenig hinter die Kulissen des Parks schauen dürfen. Ausserdem geniessen wir die neuen genialen Luxury Tents in Lower Sabie, schauen besoffenen Franzosen zu, die einem Game Drive-Fahrzeug hinterher rennen oder beobachten jagende Löwen...
Aber der Reihe nach:
Nach unserem Aufenthalt in Nottens, der ja wirklich überragend war, gastieren wir nochmals vier Tage im Krüger, und zwar in
- Biyamiti NCO2+2V (2+2-Cottage)
- Crocodile Bridge BD3 (Bungalow, am Zaun)
- Lower Sabie LBVST2 (Luxury Safari Tents mit Bush View)
- Satara BD2V (Bungalow with View)
An unserem letzten Abend gab es dann auch noch ein Treffen mit Rosi & Guido aus dem Forum hier, die ebenfalls im Januar & Februar unterwegs waren (
(Der Link ist für Gäste ausgeblendet. Um ihn zu sehen, bitte registrieren!) ), vielen Dank für den netten Abend auch an dieser Stelle, es würde mich sehr freuen von euch auch mal wieder was zu hören zu eurer Reise!
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Vor und hinter den Kulissen des Kruger NP
Nach den wunderschönen, entspannten Tagen im Sabi Sands Privat Game Reserve im Nottens Bush Camp, ging es für uns wieder zurück in den Kruger, wo wir uns unsere Tiersichtungen wieder selbst erarbeiten mussten
Auch wenn uns der Abschied in Nottens sehr schwer fiel, gefällt uns die Kombination zwischen der luxuriösen Art von Safari und dem einfacheren Selfdrive-Teil doch sehr gut.
Für die nächsten Tage im Kruger Nationalpark hatte Anika neben tollen Safarierlebnissen noch eine andere Mission: Recherche für ihre aktuelle Seminararbeit für die Uni über die Entstehung des Kruger Nationalparks und dem Konzept des Naturschutzes, welches massgeblich durch weisse Siedler nach Südafrika gebracht wurde, stand an.
Sie interessierte sich vor Ort besonders dafür, welche "historical sites", Denkmäler, Informationstafeln und Museen zur Vergangenheit bzw. den Gründungsjahren des Kruger Nationalparks es heute noch gibt.
Also fuhren wir einmal mit einem etwas anderen, geschärften Blick auf diese Details durch den Park, was absolut interessant war.
Ein wichtiger Bestandteil der Recherche vor Ort war ein Besuch im Stevenson-Hamilton Memorial Centre, Library und Museum im Skukuza Camp. James Stevenson-Hamilton war der erste Wildhüter und Mitbegründer des Kruger Nationalparks und ist bis heute gemeinsam mit Namensgeber Paul Kruger noch an einigen Stellen präsent im Park.
Da das Museum und die Library aktuell geschlossen waren, versuchte Anika bereits von zuhause aus mehrere Wochen im Voraus Kontakt mit der zuständigen Person von SANParks aufzunehmen. Leider ohne Erfolg. Bereits vor unserem Aufenthalt in Nottens vor drei Tagen gerieten wir glücklicherweise an der Skukuza Reception an einen sehr bemühten Mitarbeiter, der nach vielen Telefonaten für uns herausfand, dass die zuständige Person, der wir auch bereits geschrieben hatten, längere Zeit abwesend sei. Uns wurden Kontaktdaten von Stellvertretern gegeben, die auf die Anrufe und Mails aber leider auch nicht reagierten. Also wurden wir einige Tage später erneut an der Reception vorstellig und glücklicherweise erinnerte sich der Mitarbeiter gleich an uns. Dieses Mal bekamen wir einen anderen Namen einer Stellvertretung und die Erlaubnis in den Staffbereich zu fahren, wo auch die Büros der SANParks Administration untergebracht sind.
Also machten wir uns aufgeregt auf den Weg und bogen zum ersten Mal an der Strasse ab, die mit grossen "Durchfahrt verboten"-Schildern ausgestattet ist. Wir fanden uns wieder in einem Gewirr von Strassen und Wegen und die Beschreibung des Mitarbeiters an der Rezeption passte schon nach der ersten Kreuzung nicht mehr. Nach einigem hin- und herfahren hielten wir schliesslich am Polizeiposten, dem einzigen Ort an dem wir Leute draussen sahen. Wir fragten die beiden Polizisten, die eher gelangweilt auf irgendetwas warteten, aber sie konnten uns auch nicht mit einer Wegbeschreibung weiterhelfen. Sie verwiesen uns allerdings nach drinnen ins Bürogebäude an den obersten Polizeichef in Skukuza. Leicht eingeschüchtert betraten wir das Büro des eindrucksvollen obersten Polizisten (ein bulliger Schwarzer, der während wir vor seinem Büro warteten lautstark am Telefon irgendwas über eine Hunting Gun diskutierte), der sich dann aber schnell als unglaublich hilfsbereite und herzliche Person herausstellte. Er lief mit uns ums Gebäude und erklärte anschaulich, wo wir genau die Wissenschaftliche Abteilung von SANParks, die auch für das Museum zuständig ist, finden konnten.
Nun fanden wir auch den richtigen Weg und mussten in dem neuen Bürogebäude nur noch die richtige Person und offizielle Stellvertretung finden, was uns dann tatsächlich nach einem weiteren Nachfragen gelang. Die Mitarbeiterin machte einen sehr seriösen und strengen Eindruck, erklärte uns nach unseren Ausführungen allerdings, dass ein Museumsbesuch heute nicht mehr möglich wäre, da es bereits nachmittags war. Aber eventuell könne es morgen klappen.
Da wir die Nacht allerdings im Biyamiti-Camp (60km südlich von Skukuza) verbringen würden, wollten wir eine zuverlässige Aussage haben und nicht am nächsten Tag wieder umsonst nach Skukuza fahren. Wir einigten uns darauf, dass die zuständige Person vor Ort im Museum und der Bibliothek uns am nächsten Vormittag kontaktieren würde und uns dann mitteilt, ob ein Besuch möglich sei.
Innerlich schrieben wir für uns das Kapitel "Museumsbesuch" damit ab und glaubten nicht mehr daran, dass wir am nächsten Tag tatsächlich einen Anruf erhalten würden.
Glücklicherweise täuschten wir uns in dieser Annahme aber, denn früh am Morgen erhielten wir erst eine SMS und dann auch noch einen Anruf und die Erlaubnis das Museum trotz momentaner Schliessung besuchen zu dürfen. Es ging also wieder zurück nach Skukuza und nach Klopfen an der verschlossenen Türe wurde uns geöffnet und wir konnten das Museum und die Library im Memorial Center besichtigen.
Es war im Jahr 2016 komplett renoviert und modernisiert worden und konnte nun im modernen Aufbau und mit wissenschaftlichen Texten durchaus überzeugen. Da es kurz nach der Wiedereröffnung zu Diebstählen wertvoller Ausstellungsstücke gekommen war, erfolgte die erneute Schliessung "bis auf weiteres", um die Sicherheitsmassnahmen zu erhöhen und im Diebstahl zu ermitteln. Ende März 2018 wurde das Museum übrigens für die Öffentlichkeit wieder geöffnet und wird hoffentlich von vielen Touristen besucht.
Anika war jedenfalls sehr glücklich, dass für uns eine Ausnahme gemacht wurde und sie die für ihre Arbeit wichtigen Daten und Informationen sammeln konnte. Und ganz nebenbei duften wir dafür in die Tiefen der SANParks Administration eintauchen, was schon ein Erlebnis an sich war.
Nach diesem kleinen Exkurs zurück zu unserem Reiseverlauf durch den Kruger Nationalpark, der nebenbei natürlich auch noch ganz im Zeichen der Game Drives stand. Von Nottens aus ging es wie schon erwähnt nach Biyamiti. Da es nach der ganzen Tour in Skukuza schon späterer Nachmittag war und ich trotzdem noch ein wenig Game Drive haben wollte, entschieden wir uns die S114 zu fahren, anstatt den ganzen Weg auf der Hauptstrasse zurückzulegen - wir hatten ja noch gute drei Stunden. Nach einer halbstündigen Elefantensichtung mit einem unglaublich niedlich-ungeschickten Baby verpasste ich allerdings den Abzweiger - es wäre einmal nach rechts gegangen. So fuhren wir der alten Bahnlinie entlang und als wir den Fehler bemerkten und kurz rechneten, realisierten wir, dass jetzt aufgrund des Heimwegs eher nichts mehr mit Game Drive war, sondern mehr zulässige Höchstgeschwindigkeit fahren, um noch rechtzeitig vor Gate-Schliessung im Camp zu sein. Aber wie das so ist, hat man ausgerechnet in diesen Momenten die besten Sichtungen des Tages - eine davon benötigte eine Vollbremsung, denn ein suizidgefährdetes Chamäleon war direkt vor uns und zitterte sich über die Strasse. Klasse und zum Glück rechtzeitig erblickt.
Über die S102 und den Mpondo-Damm - eine Strecke, die wir zuvor noch nie gefahren sind - ging es weiter nach Biyamiti und genau bei diesem Damm stiessen wir auf Elefanten auf der Strasse. Als wir davor anhielten, sahen wir sie dann überall: Elefanten wohin das Auge reichte. Dutzende, nein, hunderte (!) Elefanten trafen sich anscheinend abends kurz vor Sonnenuntergang bei diesem Damm, sie strömten von allen Seiten hierher. In dieser Grössenordnung haben wir das noch nie gesehen, selbst die handgezählten 104 Elefanten im Tarangire in Tansania vor einigen Jahren waren weniger zahlreich. Wir fuhren einige Zeit durch diesen ganzen Elefantenpulk, mehrere Dickhäuter tröteten empört auf, als wir ihre friedliche Zusammenkunft störten (es war weit und breit kein anderes Auto mehr unterwegs) und wir achteten gut darauf, ob hinter den nächsten Büschen und Sträuchern vielleicht nicht doch noch weitere Elefanten standen.
Leider hatten wir nicht mehr soviel Zeit, aber ohne weitere Umwege und rechtzeitig vor Gate-Schliessung erreichten wir dann das kleine Bushcamp Biyamiti, welches an einer Camp-exklusiven Strasse entlang des gleichnamigen Flusses liegt und extrem beliebt ist. Anika war vom ereignisreichen Tag recht müde und auch ihr war froh, bald ins Bett gehen zu können. Selbstverständlich musste trotzdem der Grill ausprobiert werden, aber nach dem Essen gingen wir gleich schlafen.
Am nächsten Morgen starteten wir gewohnt früh um 05:30 und fuhren einmal dem Fluss entlang zum Biyamiti-Wehr, wo immer mal wieder gute Sichtungen berichtet werden und tolle Fotos entstehen können, da man die Wasseroberfläche auf Augenhöhe hat. Leider war unser Morgen nebelig-nieselnd, so dass die Tierwelt ruhte. Unsere Sinne geschärft hat dann ganz frischer Rhino-Dung und tatsächlich sahen wir diese 200m später auch die Strasse überqueren.
Am Wehr war nicht viel los, aber dafür kam es auf dem Rückweg nochmals zu einer speziellen Sichtung: Ground Hornbills watschelten vor uns über die Strasse, fünf Stück hintereinander, alle mit Beute im Schnabel. Was von weitem zuerst nach grossen Fröschen aussah, entpuppte sich dann als Jungvögel, vermutlich Spurfowls, als Fressen für die Hornbills, sie haben wohl ein Nest entdeckt und geplündert. Ein bisschen traurig zu sehen - andererseits springen die ausgewachsenen Spurfowls jeweils lärmend vor das fahrende Auto, so dass man öfter mal eine unerwartete Notbremsung einlegen muss und danach eine gefühlte Ewigkeit diese Vögel vor sich her treibt, weil sich sich konsequent weigern, die Strasse wieder zu verlassen. Und wenn sie gerade nicht auf der Strasse sind, erinnern sie einen um fünf Uhr morgens vor dem Schlafzimmerfenster, dass man in einem Nationalpark vor dem Sonnenaufgang wach sein sollte. Also gönnten wir den bedrohten Ground Hornbills ihre Beute doch ein wenig.
Fortsetzung & weitere Fotos gibt es hier:
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Sowie ein wenig ausführlicher, die Vorstellung vom Graskop Gorge Lift & Indigenous Forest Walk:
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In den nächsten Wochen (Monaten?
) versuchen wir dann auch noch das eine oder andere Video hochzuladen