Liebe Fomis,
bevor ich nun zu meiner 10. Reise nach SA mit meiner Familie aufbreche, möchte ich ein kurzes Feedback zu meiner Gruppenreise geben.
Zunächst kann ich sagen, dass alles super geklappt hat und meine Chorschwestern alle die Reise genossen haben. (Gut, dass die Fachfrau geplant hat
)
Mir selber hat es auch sehr gut gefallen. Die meisten der besuchten Plätze kannte ich zwar schon, aber erstens kann man ja öfter an schöne Orte reisen und außerdem ist die Perspektive jedesmal eine andere.
Zum Beispiel war ich zum ersten mal Anfang Mai, also Herbst, in SA. Wie im Winter ist natürlich vieles eher braun als grün. Da ich zuletzt Anfang November in Kapstadt war, teilweise ein krasser Unterschied.
Nun waren wir also unterwegs mit einem Bus (33-Sitzer) und meistens mit Guide (was bei Sightseeing Gruppenreisen in SA Pflicht ist). Wir hatten großes Glück mit unserer Reiseleitung Marion, die in Deutschland geboren ist, aber seit ihrer Kindheit in SA lebt. Eine tolle, angenehme und sehr kompetente Frau. Und mit viiiiielen Infos, auch für mich war viel neues dabei. Und ich konnte mal viele Dinge fragen, die mich schon immer interessiert haben. Klasse.
Und auch wenn ich unsere privaten Reisen ja komplett selber plane und dann unser "Guide" bin - so entlastet kann man auch eine Reise genießen. Und von einem Einheimischen sicher gefahren zu werden, im komfortablen Bus, in dem man beim Aussteigen einfach alles liegen lassen kann....und mit perfekter Sicht...nicht schlecht.
Der Nachteil der Gruppe ist natürlich, dass man nicht selbstbestimmt reist. Aber wenn man sich damit erstmal abgefunden hat, kann man auch das genießen.
Wir hatten sehr schöne Auftritte. Sowohl der Besuch des Townships mit dem Projekt iThemba Labantu (es wurde ganz still im Bus) als auch das Singen für die Bewohner im Altersheim Johannisheim waren für uns sehr emotional.
Der Auftritt an der Waterfront, Open-Air war außergewöhnlich und sehr spannend - so mit Möwengeschrei und den Geräuschen rund herum. Aber toll.
In der Kirche St. Martini hatten wir nur wenige Zuhörer. Trotzdem konnten wir die tolle Akustik genießen und haben uns gefreut, dass unser Taxifahrer zum Zuhören gekommen ist.
Überhaupt waren die Begegnungen mit den Menschen dort, egal ob Guides, Stuff, Einheimische....für mich eines meiner Highlight. Wenn wir als Familie reisen, sind wir doch eher für uns - was ich persönlich etwas ändern möchte.
Wenn wir nicht im Bus unterwegs waren, sind wir Taxi gefahren. Egal ob Uber oder das nächste Taxi am Straßenrand - geklappt hat es immer. Uber hat den Vorteil, dass man sich auch größere Taxis anfordern kann. Fahrer und Taxis waren klasse. Also ein klares Plus für Uber!
Ansonsten hatten wir viel Standardprogramm, das Wetter war fast immer gut und wir haben viel gesehen.
Alle Hotels waren einwandfrei, jedesmal mit tollem Frühstück und nur das Hotel in Wilderness war ein richtiges Reisegruppenhotel - naja, für eine Nacht völlig ok.
Die anderen Hotels waren Protea Seapoint, Protea Oudtshoorn, Wilderness Hotel, Tsitsikamma Village Inn, Addo Main Restcamp und Chrislin African Lodge.
Auch der Gepäckservice, den man als Gruppe genießt, hat was :-)
Wir haben die Erdmännchentour gemacht, waren in den Cango Caves (und durften dort singen) und auf einer Straußenfarm mit Abendessen. Die beiden letzteren Dinge mit deutschen Guides.
Alles war klasse (Erdmännchen natürlich am besten) und meinen Frauen hat alles sehr gut gefallen. Die Guides waren toll und es war keine Massenabfertigung. Überraschung für mich
Das Tsitsikamma Village hat uns allen ebenfalls sehr gut gefallen. Sicher hat das Wohnen im Park viele Natur-Vorteile. Aber als Alternative ist das wirklich sehr nett. Auch das REstaurant dort.
Im Nationalpark haben wir einen halben Tag verbracht bei bestem Wetter. Klasse. Cattle Baron im Zelt war nicht schlecht. Zelt halt.
Wir haben auch Monkeyland und Birds of Eden besucht (wollte ich jetzt auch mal hin, gucken ,wie es so ist...) - nun, vielleicht etwas viel Tierpark, aber trotzdem sehenswert, schön gemacht und im Monkeyland wieder ein toller, deutschsprachiger Guide. (Natürlich wollen die alles gutes Trinkgeld
- aber trotzdem sehr nett und gut!)
In Knysna nur Zwischenstopp zum Shoppen und Blick auf die Lagune...war ok, denke ich.
Im Addo haben wir nun also im Camp gewohnt. Wir haben 2 GAmedrives im offenen Fahrzeug gebucht und als Gruppe natürlich den großen Truck bekommen. Ist aber gar nicht übel - super Blick nach allen Seiten.
Nachteil ist, dass aufgrund der begrenzten Zeit keine weiten STrecken gefahren werden können ... nun gut, die Ranger haben alles gegeben und wir konnten sogar die Löwen sehen. Leider ganz, ganz wenige Elefanten -
3 am ersten Tag und 1 am zweiten!! Das Wetter war halt kühl, windig und es gab vorher viel Regen, so daß die Elis nicht auf die Wasserlöcher angewiesen waren. Auch unsere Chalets direkt am Zaun waren leider fast umsonst
Wir sind noch 2 Runden mit dem Bus gefahren. Auch nicht so übel, wie ich es mir vorgestellt haben. Gute Sicht...
Auch wenn es meistens Kudus waren...
Zum Schluss hatte ich mich noch schweren Herzens für Schotia entschieden. Als Abschluss. Nun, sicher sehr touristisch und eher großer Zoo. Aber da Nebensaison nicht dramatisch (um die Weihnachtszeit möchte ich mir nicht vorstellen ,was da abgeht) und meine Damen waren glücklich, so viele Tierarten sehen zu können. Das Dinner im Lapa war recht authentisch und auch sonst alles ganz gut gemacht. Die kurze Nachtfahrt war sehr beeindruckend.
Und schließlich der passende tolle Abschluss im Walmer-Township, bei Masifunde. Dort trafen wir den Jugendchor dieses sozialen Projekts und haben zusammen gesungen und getanzt. Alle hatten viel Spaß. Bei einem Spaziergang durch das Township mit den jungen Leuten konnten wir uns ein wenig kennen lernen und viel voneinander erfahren. Viel Armut, aber auch viel Hoffnung. Viele sind auf einem guten Weg!
Sehr erfüllt sind wir dann direkt zum Flughafen gefahren und heim geflogen.
Diese andere Perspektive war für mich wirklich sehr interessant und mit lieben Menschen reisen ist ja immer schön - jetzt freue ich mich aber auf den Nordosten mit meiner Familie