1 ) Transport vom Airport: R75 für den Shuttle, der die Hotels der Innenstadt abfährt oder R400 (!) für ein "metered taxi"
2 ) Ohne Mietwagen in Durban: der öffentliche Busverkehr "People Mover" funktioniert bestens und fährt auf drei Routen:
Die blaue Linie (Beachline) fährt die Strecke vom Stadium bis Ushaka Marine World ständig auf und ab - die rote Linie (Circleline) den etwas äußeren Stadtring bis hin zum Hafen ab und die rote Linie (Cityline) fährt mitten durch die Stadt die Hauptstrasse (Antone Lembede) runter und über die Dr Pixley KaSeme wieder hoch zur Beachfront. Einzelfahrt R5 - Tageskarte R15. Die Busse kommen alle 15 Minuten und sind sehr sauber. Allerdings friert bei den Klimaanlagen in den Bussen selbst ein Eskimo!
3 ) Die 3-stündige Stadtrundfahrt mit dem "Ricksha Bus" (topless) kostet R100 und ist wirklich empfehlenswert. Start an der Beachfront an der Tourism Info. Der Bus fährt nicht nur die Stadt, Beachfront und den Hafen entlang sondern auch in die Vororte zu Besichtigungspunkten oder durch z.B. durch das gebhobene Viertel "Morningside" wo man Zumas Palast aus der Ferne sehen kann.
4 ) Restaurants an der Beachfront (wenn man dort sein Hotel hat) sind mager und qualitativ substandard. Selbst der Ocean Basket fiel durch... "Diners" ist u.a. ein Curry-Restaurant im Pavillion an der Beachfront, dass ordentlich aber einfach ist. Alles "halaal" und somit auch kein Bier oder Alkohol. Erst auf Nachfrage gibt’s Besteck,- sonst isst man nur mit der rechten Hand ohne Werkzeug! Gut gefallen hat und das "Pier 107" im Beach Hotel - gute Prawns und wirklich gutes Curry. Das Hansa Draught war zwar kalt aber ohne Kohlensäure... Naja,- man kann nicht alles haben. Ansonsten gibt es natürlich sehr gute Restaurants über die Stadt verteilt und natürlich in Umhlanga (G-Feier in der Oyster Box).
5 ) Unbedingt Curries probieren - oder besser noch ein "Bunny Chow", was sozusagen die Spezialität von Durban ist (Curry in einem ausgehölten Laib Weissbrot). Wer scharf bestellt, bekommt scharf - so feurig, dass man sich daran eine Zigarette anzünden könnte. ;-) Medium geht aber durch und mild ist boring... Insgesamt machen die "Take Away" Buden aber einen schmuddligen Eindruck - habe davon abgesehen...
6 ) Sundowner ist nett bei "Joe Cools" an der Promenade oder der neuen Moyo Bar am Ende des Ushaka Piers! Auch das Hauptrestaurant von Moyo ist immer nett - wird aber aktuell halbseitig renoviert. Wen es Abends mit dem Taxi (!) in die Florida Road zieht, der findet Pubs, Bars und Restaurants bis zum Abwincken. Wenn man sich aber nicht auskennt, kommt man sich hier etwas verloren vor.
7 ) Shopping in der Innenstadt von Durban ist ätzend und total überfüllt - die Shops sind ohnehin überall standard: Pep, Woolworth, Checkers, P&P usw... Jetzt im Dezember ohnehin zumal die Schulferien begonnen haben. Für einen Cooldrink wollte ich zu Checkers rein, wurde aber am Eingang gestoppt. Es müssten erst einige Kunden den Laden wieder verlassen bevor weitere Kunden rein dürften - weil "shoplifting" und Plünderungen (so die security) Tagesordnung sind. Nöööö,- zum zivilisierten Shopping haben wir uns dann zum "Gateway Mall" (dem grössten Mall der südlichen Halbkugel), dem "Pavillion", zum "La Lucia Mall" und zum "China Mall" fahren lassen. Übrigens kommt kein Mall qualitativ und von der Architektur an unser "Canal Walk" in Milnerton ran! ;-)
8 ) Ansonsten einfach abhängen im Ushaka Marine World für R165 für die Tageskarte - tolle Wasserparkanlage, Dolphinarium und weltklasse Aquarium. Am anderen Ende der Beachfront ist das "Suncoast Casino" mit einer Ansammlung von Fastfood Restaurants, aber auch einigen Restaurtants wie dem "Cape Town Fishmarket" (!). Insgesamt aber nichts besonderes, wenn man kein Casinomensch ist - der Strand ist dort eh geschlossen, da die gesamte Beachfront von dort bis nach Umhlanga aktuell erweitert und bebaut wird. Wer möchte kann sich mit dem "Sky Car" für einen tollen Ausblick oben auf das Moses Mabhida Stadium fahren lassen. Wir hatten einen tollen Ausblick vom Pool auf dem Dach des Restaurants im 30.ten Stock und haben uns das daher geschenkt.
9 ) Wer mehr Zeit hat, dem sei der Strand von Umhlanga (am Leuchtturm!) an Herz gelegt. Upmarket im Vergleich zur "Golden Mile" die trotz Upgrades mich irgendwie nicht begeistern kann. Wohl aber auch, da das Wasser immer grau und der Strand dunkelgrauen bis schwarzen Sandstrand hat (keine Muscheln übrigens). Da sind wir vom türkisblauen Wasser und dem knackig blauen Himmel in Kapstadt verwöhnt. Die Promenade in Sea Point oder Camps Bay sind die waren "Golden Miles" ;-) Der Botanische Garten in Durban ist wirklich toll - bei dem feuchtwarmen Klima auch kein Wunder. Einen ganzen Tag nimmt der Ausflug ins "Valley of a Thousand Hills", soll super sein aber wir hatten die Zeit nicht.
10 ) Grenzwertig war der Besuch des Victoria Street Market und Warick Junction - obwohl einiges gewohnt, war das heftig. An Knipsen während des "Bummels" war nicht zu denken zumal ich die Kamera samt Handy und Wertsachen hierfür im Hotelsafe liess. Einige Eindrücke gibt es aber trotzdem, die dann vom sicheren "Ricksha Bus" aus gemacht wurden.
11 ) Überhaupt fühlte ich mich ausser an der Beach Front und besonders in der Innenstadt nicht wirklich sicher - man ist ein "blasses Exot" und alle Augen kleben auf einem. Die einzigen Weissen, die wir in der Innenstadt und dem Victoria Street Market gesehen haben, waren fast nur Bettler! Kein Scherz! Und Schwarze geben - eine schwarze Mammi gab einem weissen Bettler R10! Sonderbarer Anblick...
Einige Viertel sind wirklich übel und es ist höchste Vorsicht geboten zumal eines schon im zweiten Strassenzug hinter der Beachfront beginnt. Die Mahatma Gandhi Street zwischen Dr Pixley KaSeme und Mutherford gleicht dem Hillbrow-Stil! Besetzte, verdreckte, ausgebrannte Flatgebäude - es wird in allen Ecken gepisst und gebrochen. Traumatisierend - zumal nur 5 Minuten zu Fuss stadteinwärts von der "Golden Mile" entfernt. Sicher gibt es noch viel mehr Viertel dieser Art von der man in der kurzen Zeit nicht viel sieht. Überhaupt scheint die Stadt (ausser die Government Gebäude) zu verfallen - insbesondere Flats und historische Gebäude. Vom Stil her sind viele Hotels oder z.B. auch Kinos aus den 70iger und 80iger Jahren - nun total verwahrlost und verkommen. Trauriger Anblick - die Geschichte des (indischen) Taxifahrers dazu kann ich hier wörtlich wegen des "Untertons" nicht abdrucken. Nur so viel, dass mit dem Ende der Apartheid die Innenstadt bis hin zur Promenade von den Schwarzen "übernommen" wurde und seitdem nicht ein Cent mehr in Farbe oder sonstige Renovierungen investiert wurde. Die Weissen sind längst nach Umhlanga oder Balito weitergezogen...
Ich erinnerte mich öfter an einen Spruch eines Forikers aus dem Forum hier: "South Africa is not for Sissies" - wie wahr!
Und ich weiss nun, dass Kapstadt nicht wirklich Südafrika ist - Durban sicher auch nicht, aber es hat mit Kapstadt auch nichts gemeinsam...
OK - das soll erstmal reichen... Mehr Kommentare gibt es dann zu den Bilderserien, die in Kürze folgen...
Grüsse: Jo
P.S. meine treue und mittlerweile bewährte Kamera war übrigens ausschliesslich die Sony RX-100...
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