eine Bremerin ist Ende Mai nach Kapstadt eingewandert, aber sie kam nicht allein, mit ihr sind zwei völlig neuartige Instrumente ins Land gekommen.
NATURHÖRNER!
Natürlich hat sie sofort alle Fühler in Richtung Hornszene ausgestreckt und mit jungen, sehr begabten Studenten flugs eine Horngruppe gegründet. Was in Deutschland eine Normalität ist, ist hier völlig neu, niemand hat bisher hier die Idee gehabt eine Gruppe ausschließlich aus Hörnern bestehend zu gründen.
Damit nicht genug, obwohl hier viel Großes gejagt wird, ist das "Verblasen" des Wildes gänzlich unbekannt, was in Deutschland eigentlich ein Muss ist (und Teil der Jägerprüfung), um dem Tier letzte Ehre zu erweisen. (Es hat sich auch bisher kein Komponist erbarmt, eine Löwenfanfare zu schreiben. Vor meiner Abreise jedoch habe ich dieses sogar noch bei einem Komponisten angeregt)
Der Schutzheilige der Jäger und Hornisten ist St. Hubertus und er wird am 3. November in vielen Ländern mit einer Messe geehrt. Diese hier völlig neuartige, nie aufgeführte Musik möchten wir nun mit dieser jungen Horngruppe in Kapstadt und hoffentlich in ganz Südafrika einführen.
Wir wären die ersten Südafrikaner, die auf Naturhörnern spielen würde, denn die Messe wird traditionell auf Parforce-Hörnern gespielt, die ohne Ventile auskommen und einen viel urtümlicheren, wilderen Klang als die "gezähmten" und Orchester tauglich gemachten Ventilhörner haben.
Natürlich haben diese jungen Menschen keine Naturhörner, wir wären auf Spenden angewiesen, um vier Hörner dieser Art bei einem Bremer Hornbauer zu beschaffen. Mein Mann, der in Bremen wohlbekannte, kapstädter Opernsänger und ich sind im Besitz zweier Hörner dieser Art und um einen homogenen Klang unserer 6 Hornisten zu erreichen, würden wir gerne bei der gleichen Art bleiben.
Wir würden Ihnen gerne den klanglichen Unterschied bei einem Treffen demonstrieren und Ihnen diese für Kapstadt neuartige Literatur vorstellen. Wir würden mit unserer Gruppe bei der nächsten Probe eine Aufnahme machen und Ihnen zusenden, damit wir unsere Leidenschaft mit Ihnen teilen können.
Diese Hörner würden darüber hinaus den Studenten völlig neue Hornwelten eröffnen und den Kulturaustausch mit Deutschland fördern. Das Naturhorn wird in Südafrika nicht unterrichtet mangels Hörner und Tutoren und wenn hiesige Studenten es erlernen könnten, mit Hilfe der deutschen Horngrößen der Naturhorn-Szene, Wilhelm Bruns, Stefan Oetter, Christoph Moinian, Joaquim Palet und den Bremer Damen Renée Allen und Elke Schulze-Höckelmann von der deutschen Kammerphilharmonie, um nur ein paar Namen zu nennen, hätten sie sich eine Fülle von Möglichkeiten erschlossen in der internationalen Musikszene und könnten eine ganze Bewegung in Gang setzen und als Vorbilder fungieren für zukünftige Horngenerationen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns begleiten würden auf diesem aufregenden Weg und Unterstützer fänden für diese sehr motivierten jungen Menschen, die die Musiklandschaft mit ihrer Leidenschaft und Leistung bereichern wollen und den Kulturaustausch unserer beider Länder vertiefen.
Mit hornfreudigen Grüßen
Ihre Zoë Stevens