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So kurz vor den Kommunalwahlen am 01. November kommen diese Zahlen für den ANC ja zum denkbar schlechten Zeitpunkt.
Bei etlichen Municipalities geht ein großer Teil des Budgets für Gehälter drauf, der Spitzenreiter bringt es auf 143%
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Da bleibt dann für anderes dann nichts mehr übrig: „Some 88 municipalities spent between 1% and 8% on repairs and maintenance, while 112 spent nothing or did not provide data“
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Und die Angabe „…Based on data they have submitted to Statistics South Africa, some municipalities would appear to have over 100% service delivery to households...“ ist ja wohl auch ein schlechter Witz.
In der letzten Woche gab es einen Artikel zur Lekwa Municipality in Mpumalanga: „This municipality is bankrupt, but councillor and staff salaries have spiked by 161%“.
Wir sind vor einem Jahr dort durch Bethal und Standerton gefahren und waren da schon entsetzt über den Zustand der Orte. Ich zitiere mal aus meinem Reisebericht
Bethal ist ein Dreckloch, anders kann man es nicht beschreiben. Auf allen Straßen liegen Müllberge, nicht nur in den großen blauen Säcken, auch viel loser Abfall liegt herum. Vor und hinter einer Grundstücksmauer türmen sich auf ganzer Länge die Müllsäcke meterhoch. Das Eingangstor ist mit dicken Ketten verschlossen, in dem Gebäude war schon seit einiger Zeit niemand mehr. Aha, dort ist das „Department of Social Development“ untergebracht. Na, da ist der Name definitiv nicht Programm. Außerhalb des Ortes geht es ähnlich aufgeräumt weiter: Zu beiden Seiten der Straße gibt es wilde Müllhalden. Jeweils 200-300 Meter breit und 1 Kilometer lang. Da findet man alles: Metall, Plastik, Möbel, Küchenabfall, halbe Kloschüsseln etc. Viele suchen darin nach Verwertbarem und wohl auch noch Eßbarem, andere kippen ihre Eimer und Tüten obendrauf. Das erinnert uns an Bilder aus Indien, wo Mensch und Tier die Müllhalden abgrasen. So etwas haben wir in Südafrika noch nicht gesehen und wir sind total entsetzt.
Standerton. Dieser Ort wird von uns zur Hauptstadt der Schlaglöcher erkoren. Die Hauptstraße erinnert uns doch sehr an die Straßen in Limpopo... Das GH liegt in einem middle class Wohngebiet, mit recht großen Grundstücken und Häusern. Das Ganze sieht anfangs ganz proper aus, dann sehen wir einige leere Grundstücke, die als Müllkippen herhalten müssen. Sie sind voll mit blauen Mülltüten und entsorgtem Hausrat. Links davon ein gepflegtes Haus, rechts davon ein gepflegtes Haus. Puh! Und die Straßen - sie sind wie gehabt eine Aneinanderreihung von Schlaglöchern. Der Hit ist eine Kreuzung: Hier fehlt auf dem gesamten Kreuzungsquadrat der Asphalt, dazu fehlt auf allen 4 Zufahrten der Asphalt auf je ca 4-5 Metern. Wie nennt man sowas denn? Das ist ja kein Loch mehr…
Auf der Hauptstraße sehe ich, dass man Erde in die Schlaglöcher gefüllt hat, um zumindest eine halbwegs ebene Oberfläche zu schaffen. Darin wächst das Unkraut üppig.
Hier scheint es bei den Gemeindeverwaltungen doch einiges an Verbesserungsbedarf zu geben.
Ob sich das bei der Stimmabgabe nieder schlägt
?