Original von joubertpark
mmmmm also ,4x mehr Menschen gehen aus D.weg als aus SA? Hast du mal überlegt das D. 82 Millionen Einwohner hat, SA.3,5 Millionen Weiße Einwohner hat? Die African(schwarzen) werden wohl kaum auswandern-wohin auch?? Evtl.ein paar Asylbewerber hier in D.
Ich denke nicht, dass du diese Problematik an der Hautfarbe festmachen kannst. Vielmehr am Bildungsniveau.
Ich selbst kenne durchaus auch schwarze Südafrikaner, die ausgewandert sind. Leute, die für teures Geld ausgebildet wurden, und jetzt ihre Steuern in Neuseeland, England oder auch Deutschland bezahlen.
N.b. haben wir in Deutschland ein ähnliches Problem, die Leute werden teuer ausgebildet, der Steuerzahler zahlt dafür, wenn sie fertig sind, wandern sie ab, weil sie woanders eine bessere Perspektive sehen. Ganz nebenbeibemerkt trifft das auch auf mich zu, ich wurde vom deutschen Steuerzahler ausgebildet, um dann meine Steuern in Südafrika zu bezahlen, ich kenne etliche Deutsche, die das ähnlich gemacht haben. Volkswirtschaftlich gesehen ist das für Deutschland ein Problem, in Südafrika allerdings schwerwiegender, da die Ärzte, Lehrer, Krankenschwestern etc. dort extrem fehlen. Natürlich ist das in D ebenfalls ein Brain Drain, und da besteht Handlungsbedarf.
Nur ist das nicht der Knackpunkt. der Knackpunkt ist die Motivation, die dahinter steckt. Ich wage zu behaupten, dass kein Deutscher wegen der überbordenden Kriminalität flieht. Viele Südafrikaner schon, weil die Kriminalität inzwischen das Leben einschränkt.
@Jens:
AIDS: Schon beruflich bedingt kenne ich mich mit dem Thema gut aus, meiner Erfahrung nach sind solche Artikel reine Nebelkerzen. Anlass zum Optimismus sehe ich da nur, wenn diese 510.000 Menschen die Medikamente wirklich erhalten. Davon ist, wie gesagt, auch dort keine Rede. Ich sehe auch wenig Möglichkeiten, das finanziell und logistisch zu stemmen.
Nicht zuletzt liegt meiner Ansicht nach der Schlüssel in der AIDS-Bekämpfung in der Aufklärung und der Reduzierung von Neuinfektionen. Länder wie Uganda haben das bereits eindrucksvoll bewiesen. Und da hapert's in Südafrika leider.
Auswanderer:
ich sehe die Auswanderung aus Deutschland durchaus auch als ein Problem, das von der deutschen Politik weitestgehend ignoriert wird. Nur hat die in Deutschland andere Gründe als in Südafrika, dazu sind die Auswirkungen lange nicht so schwerwiegend wie in Südafrika. In Deutschland gibt es beispielsweise genügend Ärzte, auch wenn ein paar Tausend abhauen. In Südafrika leidet das Gesundheitssystem erheblich darunter. Unter diesen Voraussetzungen auf die Deutschen zu zeigen und zu behaupten, dass da auch Menschen auswandern und dabei auch noch zu versuchen, die Kriminalität wegzudiskutieren, wirkt auf mich zynisch.
Bestechung:
natürlich gibt es in Deutschland auch Bestechung. Nur findet die auf einem wesentlich niedrigerem Niveau statt als in Südafrika. Und wer erwischt wird, ist normalerweise weg vom Fenster. Ein Möllemann zum Beispiel ist über einen Einkaufswagenchip gestolpert.
Was du da mit Schröder sagen willst, ist mir nicht ganz klar. Politisch ist er weg vom Fenster.
Ganz anders gehen die Amis damit um. Dort ist es durchaus opportun, Spenden von diversen Lobbies anzunehmen. Das wird allerdings offen gehandhabt. Der mündige Wähler weiss dort, dass Kandidat X beispielsweise von der Waffenlobby unterstützt wird, Kandidat Y dagen von der Ölindustrie und kann sein Wahlvrehalten danach ausrichten. Auch eine Lösung, ob's die richtige ist, wage ich nicht zu beurteilen.
Und ja, ich finde es besser, am Stammtisch auf "die da oben" zu schimpfen, anstatt mit einem Molotov-Cocktail oder einer Knarre in der Hand meine Ziele durchzusetzen.
Nein, du hast das nicht so gesagt, das stammt original von mir. Da letzteres in meinen Augen das ist, was die Zuma-Anhänger als Alternative zum Stammtischgewäsch zu tun drohen.
Es mag auch sein, dass es in Europa Antifas - oder andere militante Gruppierungen - gibt, die nach Gewalt rufen, wenn irgendwelche Wahlen nicht nach ihrem Gusto ausfallen. Nur fällt mir kein einziges Land ein, in dem das die Anhänger der Regierungspartei oder überhaupt einer der größeren Parteien tun. Ich sehe das als Anschlag auf die Demokratie, hier wie dort. Nur hier sind es irgendwelche Splittergruppierungen, dort die mächtigsten politischen Organisationen. In meinen Augen macht das die Bedrohung wesentlich realer.
Zugegeben, als ich den reisserisch aufgemachten Titel des Spiegel-Artikels gelesen habe, haben sich mir auch erstmal die Zehennägel aufgerollt, aber im Kern decken sich leider einige Aussagen mit meinen Erfahrungen.
Rossi