So nun der letzte Teil unserer Südafrika Reise
Flug Port Elizabeth - Kapstadt
Die Rückgabe von unserem Mietwagen bei Avis geht schnell und problemlos, sodass wir noch Zeit haben im Flughafen eine Kleinigkeit zu essen. Die Flüge haben wir über FlySafair gebucht und beim Check-in haben wir das Glück einen äußerst kulanten Mitarbeiter zu erwischen. Da wir bei dem Condor Hinflug deutlich mehr Freigepäck hatten, haben wir jetzt ein paar Kilo zu viel in den Koffern. Netterweise müssen wir aber keine Übergepäckgebühr zahlen. Der Flug ist pünktlich und auch dieses Mal bekommen wir in Kapstadt relativ schnell unser Gepäck. Den Weg zu den Mietwagenfirmen kennen wir mittlerweile schon und so reihen wir uns bald in der Schlange bei Europcar ein. Gemietet hatten wir einen VW Polo und entsprechend hatten wir uns auf einen Kleinwagen eingestellt. Wir bekommen aber einen Kombi, der größentechnisch absolut mit dem Corolla mithalten kann. Einziges Manko (oder Vorteil, je nachdem): der VW hat den Blinker links und den Scheibenwischer rechts und nach zwei Wochen in Südafrika fällt dieses Mal die Umgewöhnung auf 'das eigentlich Normale' tatsächlich etwas schwer.
Kapstadt
Wir haben ein Apartment im Stadtteil Gardens (Camp Street) gebucht und können unser Auto auf einem abgesicherten Parkplatz parken. Nach dem Ankommen und Auspacken ist es zwar schon Nachmittag, aber da am Tafelberg keine Wolke zu sehen ist, entscheiden wir uns kurzfristig noch die Seilbahn nach oben zu nehmen. Von unserem Apartment sind es mit dem Auto auch nur 5 Minuten bis zur Seilbahnstation. Oben angekommen genießen wir kurz die wolkenfreie Aussicht, bevor natürlich pünktlich zum Sonnenuntergang das Tischtuch aufzieht.
Für den nächsten Tag hatten wir eigentlich überlegt den Hop-on/Hop-off Bus zu nutzen, allerdings entscheiden wir uns dagegen, da wir an diesem Tag in erster Linie zur Waterfront wollen und mit dem Bus einen langen Umweg über Tafelbergstation und Camps Bay in Kauf nehmen hätten müssen. So geht es zu Fuß los. Unser Vermieter hat uns versichert, dass alles absolut sicher sei und wir uns selbst im Dunkeln gefahrlos in den Straßen bewegen könnten.
Als erstes geht es nur ein paar Straßen weiter in den Company's Garden. Wir erfreuen uns an den vielen Eichhörnchen und ziehen dann weiter zum Green Market Square. Von dort aus wollen wir Richtung Bo-Kaap Viertel laufen und erstmals fühlen wir uns in den teilweise recht verlassenen Straßen etwas unsicher. Wir versuchen uns an andere Tourigruppen dranzuhängen und eigentlich gibt es auch keinen Grund für Unsicherheit, aber so unbeschwert wie zu Hause können wir dennoch nicht durch die Straßen laufen. Nach dem Bo-Kaap Viertel laufen wir dann weiter bis zur Waterfront. Wir schauen uns die vielen Musik- und Tanzgruppen an, schlendern durch die Geschäfte und drehen eine Runde auf dem Riesenrad. Zu Fuß geht es dann am Stadion vorbei bis zum Green Point Leuchtturm. Langsam sind die Füße müden und deshalb wagen wir erstmals das Experiment Uber. Unsere Fahrerin ist schneller da, als wir gucken können und bringt uns wieder zurück zu unserem Apartment. Den Sonnenuntergang wollen wir an diesem Abend auf dem Signal Hill schauen. Oben angekommen ist es durch den starken Wind an diesem Tag aber leider sehr ungemütlich und so machen wir uns relativ bald auf den Rückweg. Eigentlich wollten wir anschließend noch etwas essen gehen, aber die Couch ist zu verlockend und so machen wir nur noch einen Abstecher in den Supermarkt und kochen selbst.
Am letzten kompletten Urlaubstag fahren wir morgens noch einmal auf den Signal Hill und schauen uns Kapstadt im Hellen von oben an. Weiter geht es dann mit dem Auto nach Kirstenbosch in den botanischen Garten. Auf dem weitläufigen Gelände hätten wir sicherlich noch mehr Zeit verbringen können, aber am letzten Tag wollten wir noch einiges sehen. So fahren wir weiter nach Houtbay, essen im Hafen etwas zu Mittag und machen eine Bootstour zur Duiker Island. Auf der Weiterfahrt legen wir einen Stopp bei T-Bag Designs ein. In dem kleinen Laden werden aus alten, getrockneten Teebeuteln Karten, Taschen, Bilder und vieles mehr produziert. Frauen und Männer aus Townships bemalen die Teebeutel mit unterschiedlichsten Mustern und nähen daraus Kunstwerke. Wir bekommen eine interessante Führung durch den Laden und die Produktion und kaufen das ein oder andere Souvenir.
Weiter geht es dann zum Chapmans Peak Drive den wir in beide Richtungen einmal befahren und an den zahlreichen Haltebuchten die tolle Aussicht genießen. Den Sonnenuntergang schauen wir an diesem Abend mit Blick auf Camps Bay an.
Unser Rückflug am nächsten Tag geht erst abends und so können wir nach einem letzten Frühstück auf unserer Terrasse mit Blick auf den Tafelberg uns noch auf den Weg zur Old Biscuit Mill machen. Wir shoppen dort noch die letzten Souvenirs und fahren dann weiter Richtung Bloubergstrand. Am Dolphin Beach genießen wir noch einmal die Sonne, den Strand und die Aussicht auf Kapstadt mit dem Tafelberg. Da es Freitag ist und wir eindringlich vor dem Feierabendverkehr gewarnt wurden, machen wir uns dann mehr als rechtzeitig auf den Weg zum Flughafen. Das Auto und die Koffer sind schnell abgegeben. Dafür müssen wir vor den Visa Schaltern nach der Sicherheitskontrolle extrem lange warten, sodass wir eigentlich direkt Richtung Flieger weiterlaufen können.
Der Rückflug mit Condor vergeht dann wieder relativ schnell. Da wir früh morgens landen, gibt es schon um 4 Uhr Frühstück und der Schlaf kommt entsprechend etwas kurz.
Nach einem Tag Pause geht es dann für uns mit der Bahn nach Berlin zur Südafrikanischen Botschaft, um dort die ungekürzte Hochzeitsurkunde zu beantragen. Leider muss man dort persönlich erscheinen, was natürlich je nach Wohnort mit großem Aufwand verbunden ist. Zum Zeitpunkt der Reiseplanung war das persönliche Erscheinen noch nicht notwendig. Die Angst, dass wir nicht alle nötigen Papiere dabei haben und von der Botschaft unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt werden, war entsprechend groß. Nach mehreren Stunden Wartezeit hatten wir es dann aber geschafft. Unsere Papiere wurden dann mit der Botschaftspost nach Pretoria zu Home Affairs geschickt und sollten uns dann nach einigen Monaten Wartezeit mit der ersehnten Urkunde über die Berliner Botschaft zurück gesendet werden.
Nach fünf Monaten Wartezeit (uns wurden mindestens sechs angekündigt) haben wir unsere ungekürzte Heiratsurkunde mit Apostille mittlerweile aus Pretoria erhalten und können damit die Ehe beim deutschen Standesamt nachtragen lassen. Beim Meldeamt konnten wir unseren Familienstand schon direkt nach der Rückkehr aus Südafrika mit der gekürzten Urkunde ändern lassen, sodass wir auch beim Finanzamt die Steuerklassen ändern konnten. Natürlich ist die Hochzeit in Südafrika vorab und auch nach der Reise mit mehr Papierkram und Aufwand verbunden, wir würden es aber auf jeden Fall wieder genauso machen. Die Bilder und Erinnerungen, die wir von der Hochzeit in Kapstadt haben sind es uns definitiv wert gewesen. Uns unsere Hochzeitsgäste am Boulders Beach waren in ihren Fracks sicherlich die am besten gekleidetsten Hochzeitsgäste, die wir hätten haben können.
Wer noch Fragen zum standesamtlichen Teil, dem Ablauf und der Organisation hat oder eine Fotografen/Videografen Empfehlung sucht, kann sich gerne melden.
Unsere erste Reise nach Südafrika hätte für uns nicht besser sein können. Daher auch noch einmal vielen Dank an alle Reiseberichte-Schreiber aus dem Forum, mit deren Hilfe wir unsere Route so gut planen konnten.
Für uns wird es sicherlich früher oder später (wohl spätestens zum 10-jährigen Hochzeitstag) eine Wiederholung geben. Dann aber vielleicht zu einer anderen Jahreszeit, damit wir dann auch unseren ersten Wal sichten können.