Ich beschreibe hier das Bitterpan Wilderness Camp des Kgalagadi Transfrontier Park. Ein reines 4x4 Camp und wohl mit das engste und entlegenste Camp des Parks.
Die harten Fakten zum Camp findet man hier:
(Der Link ist für Gäste ausgeblendet. Um ihn zu sehen, bitte registrieren!)
Wer in Bitterpan Übernachten möchte, muss 2 Vorraussetzungen erfüllen. 1. man muss die Nacht vorher in Nossob schlafen und dort für Bitterpan einchecken und 2. ein 4x4 Fahrzeug ist zwingend erforderlich und wird kontrolliert.
Das Tor nach Bitterpan wird für die Overnight Visitors exklusiv ab 11:00 geöffnet. Die 59 Kilometer sind strictly oneway und führen gleich zu Anfang über ein paar ordentliche Kalahari Dünen. Wichtig ist hier ein relativ niedriger Gang, 4 High und gleichmäßiges Gas geben. Der Reifendruck sollte tatsächlich bei 1,5 Bar liegen. Gerade im oberen Abschnitt der Dünenauffahrten weist die Pad ordentliche Löcher und Wellblech auf. Da heißt es dann Augen zu und durch. Um die Pad nicht noch mehr zu zerwühlen sollten durchdrehende Räder in jedem Falle vermieden werden. Für unser Gefährt hat sich der 2. Gang bei 1500-2000 Umdrehungen mit einer mittleren Geschwindigkeit von ca. 30km//h als gut fahrbar herausgestellt. Der Tiefsand ist für einen Ranger, Landcruiser oder Hilux gut machbar.
Beide Wasserlöcher auf der Strecke waren bei unserem Besuch außer Betrieb. Der Weg an sich ist gut ausgeschildert. Nach rund 2,5 Stunden erreichten wir das Camp. Das liegt inmitten von roten Kalahari Dünen relativ weit ab vom Schuss mitten im zentralen Teil des Parks, an der namensgebenden Bitterpan.
Hütte des Camp Attendend
Das Camp ist klein und ziemlich beengt. Alle 4 Cabins sind in eine Zentrale Holzkonstruktion eingebunden und über einen Steg miteinander verbunden.
Es gibt eine große Gemeinschaftsküche mit 2 Gasherden (4 flammig) 2 Spülbecken, einem großen Tisch für 8 Personen und 4 Kühlschränken, die Gas betrieben sind (für jede Wohneinheit ein eigener) Töpfe, Geschirr, Besteck, Gläser und Tassen sind in großzügiger Menge vorhanden. Bei Vollbelegung könnte es an Herd und Spüle womöglich eng werden.
Zusätzlich zu den eigenen Grillplätzen gibt es einen Gemeinschaftsgrillplatz mit ausreichend Platz für Sitzgelegenheiten und schöner Sicht auf die Pfanne nebst Wasserloch. Stühle muss jeder von der eigenen Terrasse mitbringen,
Die Cabins sind eng und nur mit 2 Einzelbetten ausgestattet. Einen Tisch, wie Ablagefläche sucht man vergebens. Die Terrasse ist klein, hat ebenfalls keinen Tisch und 2 Campingstühle, die gerade so drauf passen. Leider hat man den ganzen Tag die pralle Sonne. Schatten gibt es so gut wie keinen. Es sei denn man zieht sich in die Hütte zurück oder setzt sich zwischen Hütte und Badezimmer auf den Holzplanken Weg. Das begrenzt zwar die Aussicht erheblich, sichert aber eine reelle Überlebenschance.
Der Camp Attendent war zu unserem Besuch eher wiederwillig, wortkarg und meist unsichtbar. Die Cabins wie auch die Badehäuschen waren aber blitzsauber.
Leider versäumte es Wilem auch das Wasserloch zu beleuchten, so dass der Leopard am Abend eher eine schemenhafte Erscheinung blieb. Schade. Da lagen Welten zwischen dem Servicegedanken in Kieliekrankie und Bitterpan.
Bewegungsfreiheit hat man in Bitterpan so gut wie keine. Auch ist es nicht möglich noch zu einem Drive aufzubrechen. So bleibt das Camp eher ein Transit Camp für 4x4 Freunde.
Am nächsten Morgen komplementierte uns Wilem um 9:00 vor die Tür. Schön wäre es gewesen, wenn er das wenigstens den Tag zuvor angekündigt hätte. So gestaltete sich unser Auszug leider etwas überhastet und glich eher einem Rausschmiss.
Die 63 Kilometer bis Craig Lockhard schenkten wir uns und nahmen den Short Cut nach Moravet, der lediglich 25 Kilometer betrug.
Insgesamt war Bitterpan ein landschaftlich außerordentlich schön gelegenes Camp.
Die Rahmenbedingungen sind aber nicht unbedingt so, dass es für uns dringend erforderlich ist, hier eine Wiederholung anzustreben. Die einsame Dünenfahrt war schön, schreit aber ebenfalls nicht unbedingt nach einer Wiederholung. Sicher sind auch die anwesenden Gäste nicht ganz unwichtig für den eigenen Wohlfühlfaktor. Die Holländer jedenfalls waren relativ laut.
Abschließend können wir sagen: für uns eine schöne aber wahrscheinlich einmalige Erfahrung.
P.S. Liebe Lilly, wenn du es vielleicht wieder an die richtige Stelle platzieren könntest? Danke