Liebe Alle,
es ist zwar schon ein bisschen her, aber dennoch nie zu spät für einen Reisebericht, oder?
Deshalb starte ich jetzt:
Auch hier im Norden von Deutschland beginnt im Juni so langsam die Sommerzeit. Trotzdem haben wir uns entschieden, das erste Mal Urlaub im südafrikanischen Winter zu machen. Üblicherweise reisen wir bevorzugt im Oktober/November. Aber nach der langen Durststrecke wegen - ihr wisst schon - wollen wir nicht mehr so lange warten.
Die Koffer sind schon 2 Wochen vorher fast vollständig gepackt samt dicker Jacken, Wollsocken und nagelneuer Skiunterwäsche ((mit Eisblumenmuster
). Unser Heizlüfter und ein Verlängerungskabel kommen auch mit. Der Lüfter wird uns später an so manch kaltem Morgen noch gute Dienste leisten.
Überhaupt hat sich der Inhalt unseres Urlaubsgepäcks im Laufe der Jahre - als überwiegende Selbstversorger - doch ziemlich verändert. Statt 5 Paar Schuhen, 4 Jeans, etlicher T-Shirts sind es jetzt nur noch 2 Paar Schuhe und von den anderen Klamotten nur noch die Hälfte.
Dafür finden jetzt diverse Küchenmesser, Geschirrhandtücher, eine kleine Pfanne - die in den Camps sind gruselig - und Gewürze Platz im Koffer.
Sogar eine Wäscheleine und Klammern quetschen wir noch rein.
Am 3.6.22 ist endlich so weit: Wir fliegen - wie immer mit Emirates - nach Johannesburg. Durch die Flugzeitenverschiebung landen wir erst gegen 16 Uhr. Obwohl die Immigration und die Übernahme unseres Fortuners zügig gehen, ist es bereits dunkel, als wir den Flughafen verlassen. Bis zu unserer Unterkunft für eine Nacht im Stadtteil Melville sind es ca. 25 Kilometer.
Wir sind schon des Öftern vom O.R. Tambo aus gestartet; aber im Dunkeln ist das noch mal eine ganz andere Hausnummer.
Plötzlich kommt einem die Streckenführung gar nicht mehr so vertraut vor. Entgegenkommende Fahrzeuge blenden, die richtige Spur sehen und finden - stressig! Wir sind daher echt froh, als wir in dem Guesthouse ankommen. Zu Essen und zu Trinken kriegen wir hier heute nichts mehr. Also mit dem Auto noch mal los zum nächstgelegenen Laden mit Liquor-Shop und noch etwas eingekauft. Vor dem Geschäft lungern Leute herum. So richtig wohl fühlen wir uns nicht.
Im Zimmer selbst ist es dann am nächsten Morgen ar...kalt! Also Heizlüfter raus und die Bude wenigstens etwas erwärmt. Die Angestellten des Guesthouses sind ziemlich "schnarchnasig". Obwohl die Zeit für das Frühstück vorher abgesprochen wurde, müssen wir warten, bis endlich jemand erscheint. Eine Stunde später als geplant kommen
wir endlich los. Zum Glück sind es nur rund 300 Kilometer bis nach Thabazimbi, wo wir im Marula-Cottage 2 Übernachtungen haben.
Das Wetter ist schön
Herrlich, wieder hier zu sein
Die beiden Tage bei Moni und Dave vergehen leider wie im Flug. Am zweiten Tag erledigen wir unseren Großeinkauf in Thabazimbi für die nächsten knapp 3 Wochen im Krüger Nationalpark.
Sachen, die gekühlt werden müssen, kommen in zwei Kühltaschen. Moni hat uns außerdem Game-Fleisch besorgt. Das portionieren wir. Klappt übrigens mit einem scharfen Messer auch dann, wenn es eingefroren ist.
Die Kühlung hat trotz der langen Strecke bis zu unserem heutigen Ziel wunderbar funktioniert. Das Mopani-Camp erreichen wir am späten Nachmittag.
Wie so häufig haben wir unsere Erlebnisse in einem Video verewigt:
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Unser Fazit zu den Unterkünften im Park:
Mopani: Wir lieben Mopani! Der Bungalow Nr. 102 war für uns perfekt - fast noch besser als Nr. 49 ein paar Jahre zuvor.
Letaba: Dass der Bungalow mit View in Block C keine Küche hat, wussten wir. Überhaupt nicht gefallen hat uns allerdings vor Ort, dass die Sicht nach draußen durch einen ziemlich dichten Maschendraht sehr stark eingeschränkt war. Außerdem stank es drinnen. Wir haben daher gegen einen geringen Aufpreis einen Bungalow mit Küche und ohne Vergitterung erhalten und sind das erste Mal in den "Genuss" eines Perimeters gekommen
Für alle, die es nicht wissen: Die Bungalows sind in großen Halbkreisen angeordnet.
Satara: Die Bungalows sind eng und zumindest unser war sehr abgewohnt. Auch hier wieder Perimeter. (G 172) Ich sage nur: Nie wieder! Wir hatten regen Durchgangsverkehr. Links und rechts von uns wohnten untereinander befreundete Paare, die entweder permanent direkt vor unserem Bungi hin und her rannten oder laut rumbrüllten, um sich zu verständigen. Da half nur noch flüchten.
Skukuza: Hier haben wir uns etwas gegönnt und das Cottage "Lion" gemietet. Ein wirklich schöner Bungalow mit großer Terrasse und einem für Sanparks riesigen und gepflegten Bad. Leider saßen wir auch hier wie auf dem Präsentierteller. Die Tagesgäste kamen teilweise in Scharen und latschten an unserer Hütte vorbei; nicht schön.
Die Baboons waren auch nicht ohne. Wenn sie morgens bzw. nachmittags ausschwärmten, waren sie wirklich überall. Wichtig ist daher, wirklich alles, was draußen liegt, wegzuschließen und auch die Tür des Bungis wirklich immer geschlossen zu halten. Schön fanden wir den Blick auf den Sabie River und die alte Eisenbahnbrücke.
Lower Sabie: Bungalow Nr. 73 mit View: Na ja, ganz schön weit weg vom Fluss und Zaun bzw. die stark zugewachsene Vegetation haben einen direkten Blick auf den River nicht möglich gemacht. Man musste schon auf die Bank weiter vorn steigen, um etwas besser sehen zu können. Der Bungalow selbst war relativ geräumig, aber sehr dunkel und abgewohnt. Es roch stark nach Schimmel
Crocodil Bridge:
Wir hatten Nr. 10. Es ist herrlich hier. Von den einfahrenden Fahrzeugen am Gate haben wir nichts mitbekommen. Die Aussicht auf den Fluss ist toll. Hier gibt es immer etwas zu sehen. Da konnten wir auch verschmerzen, dass der extrem laute Kühlschrank nervte. Auf dem dritten Bett im Hausinnern kann man seine Koffer bzw. Klamotten sehr gut ablegen.
Unser Fazit insgesamt: Das Wetter im südafrikanischen Winter war zumindest während unseres Aufenthaltes sehr schön (nur 1 Tag mit Regen). Nachts und früh morgens war es teilweise sehr kalt, aber mit warmer Kleidung kein Problem. Tagsüber hatten wir Temperaturen bis 27 Grad. Bedenken sollte man, dass es abends wirklich sehr früh dunkel wird und man dann nicht mehr viel machen kann, insbesondere, wenn dann auch noch der Strom ausfällt. Außerdem haben wir eine Vielzahl von Vögeln und Reptilien vermisst, die man eher im Sommer sieht.
Nun freuen wir uns auf unsere erneute Südafrika-Reise im September 2023!
Liebe Grüße von Jacqueline