Um 15.00 gibt es hier den obligatorischen High Tea. Das ist - wie üblich - eine gehaltvolle Angelegenheit, bei der wir uns aber heute sehr zurück halten, denn wir sind vom lunch noch satt. Um 15.30 starten wir dann zu unserer Bootsfahrt auf dem Chobe
Wir fahrren mit einem der kleinen Aluminium Katamarane rechts. Die sind der Hit

, denn sie haben einen Elektromotor und laufen damit absolut leise. Außerdem schwanken sie auf dem Wasser kaum, nur wenn sie quer zur Fließrichtung liegen schwanken sie minimal. Das ist natürlich für Photos super. Und für mich war es ein Geschenk, weil ich sonst auf Booten, die nicht fahren und in den Wellen dümpeln, schnell seekrank werde. Das Dach der Boote besteht aus den PV-Elementen und bis zu 14 Gäste können es sich in bequemen Korbsesseln gemütlich machen.
Unsere Guide Fifi begrüßt uns freudig und wir haben freie Platzwahl. Außer uns werden nur 2 weitere Paare mit in der Gruppe sein. Ein südafrikanisches Paar ist noch nicht in der Lodge angekommen und so starten wir mit 2 Amerikanern ins Abenteuer. Das ist ja wieder Luxus, für 4 bzw 6 Gäste so ein bequemes Boot, auf dem jeder seinen Sessel nach Wunsch ausrichten kann. Schiff ahoi

!
Auch hier werden wir wieder viele tolle Wolkenformationen sehen.
Links neben dem Krokodil liegt noch ein großer Knochen im Wasser
Am Ufer sehen wir neben vielen anderen Water Thick-knee, Darter, Yellow-billed Hornbill, Great Egret, Cattle Egret, Malachite Kingfisher, Egyptian Goose, Guineafowl, African Grey Hornbill, Blacksmith Lapwing, Lilac-breasted Roller, African Spoonbill.
Dies ist ein Paradies für African Fish-Eagle. Alleine heute Nachmittag sehen wir insgesamt 8 von ihnen

. Und meist sitzen sie ruhig auf einem hoch gelegenen Ast, sie haben die Umgebung im Blick und geben tolle Photomotive.
Pied Kingfisher
White-fronted Bee-Eater
Wir sind einmal mehr völlig begeistert und saugen alles in uns auf. Und auch mit unseren Mitfahrern haben wir wieder Glück

, sie sind sehr angenehm, offen und interessiert bereisen sie die Welt. Wenn wir mal nicht auf die Auslöser drücken dann gibt es angeregte Gespräche oder genüssliches Schauen. Sie meinen ihre Landsleute wären berüchtigt dafür laut zu sein… Ach wirklich

?!
Auch Fifi, unsere Guide, erzählt uns viel zum Chobe, den Tieren und zu sich und wir löchern sie mit Fragen. Interessant ist, dass alle Guides auf der Chobe Game Lodge seit einiger Zeit Frauen sind. Das ist eine Entscheidung vom Management. Während der Covid-Zeit mussten viele männliche Kollegen sich andere Jobs suchen und frei gewordene Stellen wurden dann nur noch mit Frauen besetzt. Fifi ist die Jüngste im Team, einige Kenntnisse sind noch ausbaufähig aber sie macht einen guten Job.
Sie manövriert unser Boot geschickt ans Ufer, und passt auf, dass wir alle gute Blickwinkel auf die Fotomotive haben. Und wenn wir mal nicht nah ans Ufer können, dann erklärt sie uns warum, zB wegen Sandbänken, Felsen unter Wasser etc.
Mit an Bord ist eine riesige Kühlbox voll mit kalten Getränken und eine mega große Platte mit vielen unterschiedlichen Snacks. Wer soll das alles essen? Wir lassen es uns gut gehen.
Diese Tour ist ganz anders als die im Delta. Dort sind wir zeitweise mit ziemlichem Tempo durch die Kanäle gedüst. Hier treiben wir langsam und fast lautlos dahin. Das ist Entschleunigung und Entspannung pur und der Perspektivwechsel ist durch die Weite der Landschaft wunderbar. Auch wenn ich mich wiederhole: Das könnte ich jeden Tag machen

!
Auf den weiten Uferbereichen der botswanischen Seite sehen wir neben Vögeln viele Hippos, Elefanten, Giraffen, Zebras, Impala, Büffel, Red Hartebeest, Kudu, Warthog, Krokodile, Water Monitor.
Auf der namibischen Seite reicht hier das hohe Schilf direkt bis ans Wasser. Ein Fischer auf der namibischen Seite sorgt für das Abendessen.
Viele Hippos grasen bereits auf dem nassen Schwemmland. Ein echtes Großmaul
In der Ferne bauen sich einige Gewittertürme auf und es donnert weit weg. Die Temperatur auf dem Boot ist äußerst angenehm, der leichte Fahrtwind tut gut.
Giant Kingfisher
Wieder die drei Freunde
Diese beiden Kududamen lecken Salz aus dem Gestein der Uferböschung
An einem steilen Uferstück treffen wir auf einen großen Trupp Baboons mit ganz vielen Jungtieren. Da ist was los! Die Kleinen toben herum, die Halbstarken kabbeln sich, und die Alten lassen es sich gut gehen. Dies ist eine Situation, die man richtig eigentlich nur live oder im Video sehen kann. Denn irgendwer rennt immer ins Motiv oder sitzt nicht still.
Um 18.30 erreichen wir wieder den Anleger. Hier ist es extrem schwül. Gewitter liegt in der Luft. Wir sind alle sehr zufrieden mit diesem Nachmittag und freuen uns auf die nächsten Tage.
Auch hier werden wir im Dunkeln zu unserem Zimmer bzw zum Haupthaus begleitet. Jetzt muss erst mal eine gute Dusche her, der Wasserstrahl ist voll und angenehm. Danach dieseln wir uns gegen Moskitos ein und freuen uns aufs Abendessen. Heute Abend gibt es auch a la Carte, wieder je 5 Vorspeisen und Hauptgerichte und 4 Desserts zur Wahl. Wir entscheiden uns für Seared Tuna Salad, Sweet Potato Salad, Chermoula Chicken, Fisch mit Gemüse und Kartoffeln, Death by Chocolate und Creme Brulée. Oh ist das alles gut! Dies ist eine deutlich andere Verpflegung, die 5* machen sich bemerkbar.
Leider sind heute Abend Unmengen Insekten geschlüpft, so was wie fliegende Ameisen. Alles Helle zieht sie magisch an: Teller, Tischdecken, das Weißweinglas, die Öllampe auf dem Tisch… Die Deckenleuchten sind umschwärmt von Hunderten Insekten und wer durch das Restaurant geht läuft durch ihre Wolken hindurch. Das Personal entschuldigt sich unentwegt für die Unannehmlichkeiten, wobei sie nicht viel daran ändern können, außer möglichst viele Lampen auszuschalten. So sitzen wir im Dunkeln, haben dafür aber weniger Beiwerk im Mund.
Alle Gäste gehen schnell nach dem Essen auf die Zimmer, dabei wäre es schön hier noch draußen zu sitzen. Vor unserer Zimmertür versuchen wir, möglichst viele Insekten draußen zu lassen und das ist leichter gesagt als getan.
Wir sichten noch die Photos des Tages, schreiben Tagebuch und gehen bald ins Bett. Denn um 4.30 werden wir schon wieder geweckt.