Fortsetzung 1.
Wir fahren noch schnell zur Farm
"Sterland", auf der ich unser Abendprogramm gebucht habe und die 15km hinaus zum
"SAAO" das auf 1759m üNN einsam in den Bergen liegt.
Den Rest des Nachmittags verbringen wir schwatzend in der Sonne auf der Terrasse. Mit Tee, Keksen, Muscadel und Kräckern. Sehr gemütlich!
Dinner habe ich auf
"Sterland" für uns gebucht. Wir sind die einzigen Gäste und werden mit sehr leckerer Boerekos verwöhnt: super zartes Karoo-Lamm, Hühnerpastete, gebackener Butternut, Kartoffelbrei, Reis, gemischtes Gemüse und Rote-Beete-Salat. Eine riesige Portion für ZAR 90.00. Leider haben wir für ein Dessert alle keinen Platz mehr… Da sie im Restaurant keine Schanklizenz haben gibt es nur alkoholfreie Getränke. Bier und Wein bringt man sich bitte selber mit!
Mit der Besitzerin Rita haben wir uns nebenbei gut unterhalten. Sie ist in Sutherland aufgewachsen und kann viele gute Tipps geben.
Um 20.00 beginnt dann Jurg seinen Vortrag über Sterne, Planeten, Dimensionen, Entfernungen und andere mehr oder weniger fassbare Dinge. Was sind wir doch für Winzlinge im großen Universum! Es folgt ein kurzer Film über Sutherland. Im Anschluss daran haben wir die Möglichkeit, mehrere Sternbilder zu betrachten. Zuerst zeigt Jurg sie mit einem starken Laser am wirklich stockdunklen Himmel. Danach stellt er die Teleskope ein und wir können die Sterne funkeln sehen. Was für eine Pracht! Gerade, als ich die "Jewel Box" im Sternbild Skorpion bestaune, fällt eine Sternschnuppe schräg durch mein Bild. Wow! Und noch während ich mir etwas wünsche sehe ich die zweite!
Das ist sehr interessant und es ist schön zu merken, mit wie viel Spass und Liebe beide ihre Gäste verwöhnen.
Leider zieht sich der Himmel im Lauf des Abends schnell zu. Und nachdem es anfangs noch recht warm war wird es nun auch frisch draußen. Jurg berichtet, dass er im Winter oft das Gefühl hätte, die Finger würden an den Teleskopen fest frieren… Das glaube ich ihm sofort!
Wir sind heute nur eine Gruppe von 10 Teilnehmern und so haben wir alle genug Zeit zum Staunen. In der Hochsaison scharen sich bis zu 80 Teilnehmer um die 5 Teleskope. Das wird dann eng!
Die Kosten betragen pP ZAR 50.00 für den Vortrag und das Sterne gucken. Dauer ca. 2 Stunden.
Gegen 21.30 fahren wir zurück in unsere Unterkunft und machen es uns mit einem leckeren Wein und Knabbereien noch gemütlich. Auch hier sind wir die einzigen Gäste und allein im Haus. Jeden Besucher würden wir in der Nacht aber sicherlich hören, da die alten Holzfussböden bei jedem Schritt laut knarzen.
Die Nacht ist unerwartet warm im Haus. Wir brauchen weder Heizplatten, noch Fussbodenheizung, noch Heizdecken in den Betten. Und still und dunkel ist es…
Nach einer guten Nacht erwartet uns ein liebevoll gedeckter Frühstückstisch. Es gibt Müsli, Joghurt, Obst, Eier, Speck, Würstchen, Lammkotelett, Toast und Marmelade. Dazu einen starken Kaffee - herrlich!
Wir lassen uns Zeit, denn wir haben erst für10.30 unseren nächsten Termin im
"SAAO". Hier steht eine Führung auf dem Programm.
Im "SAAO" gibt es Teleskope mehrerer Länder, die auch am "SALT" beteiligt sind.
Hier oben weht ein kalter Wind, es sind nur 14° und den Kommentar unserer Führerin "…look at the clouds, a coldfront is coming…" kenne ich doch aus einem anderen Urlaub!
Zuerst können wir uns eine Ausstellung mit Bildern und Erklärungen zu Sternen, Planeten und dem "SALT" im Informationszentrum ansehen. Danach gibt es einen Film zu den Größenverhältnissen im Universum und zur Bedeutung einer simplen "Null". Anschließend fahren wir hinauf zu den Teleskopen.
Die Größe des
"SALT" ist beeindruckend.
Wir haben die Möglichkeit, getrennt durch eine Glasscheibe, einen Blick in das Innere des "SALT" zu werfen und erfahren vieles zur Konstruktion des Teleskops. Der Spiegel setzt sich aus 91 Segmenten zusammen und hat einen Durchmesser von 11 Metern. Jedes Segment wiegt ca. 100 kg.