Hallo zusammen,
Mit etwas größerer Verspätung möchte ich noch einen kurzen Reisebericht verfassen und mich vor allem für die Unterstützung bei der Planung bedanken.
Nach einem etwas strapaziösen Flug, sind wir in Johannesburg angekommen. Am Flughafen haben wir uns gleich den Leihwagen geschnappt und sind erfolgreich auf der falschen Straßenseite bis nach Lydenburg gekommen. Das Aqua Terra Guest House wurde nach einiger Zeit auch gefunden. Es liegt sehr schön am Stadtrand und die Besitzer sind ausgesprochen nett, nur das Abendessen ist kein Highlight. Alles in Allem wird einem aber viel geboten für sein Geld.
Am nächsten Tag wurden die Vorräte aufgestockt und es ging an einigen Schlaglöchern vorbei weiter in den Krüger. Wir beide waren von Beginn an begeistert. Die ersten Impalas wurden ausgiebig fotografiert und die erste Giraffe und der erste Elefant waren dann die Krönung auf dem Weg ins Letaba Camp. Wir hatten einen netten Bungalow zum Fluss auch wenn dieser nicht direkt zu sehen war. Der Geruch nach Reinigungsmitteln ist wie überall im Krüger Park nicht der angenehmste, aber das Naturerlebnis macht es wett. Wie die anderen Tage im Park, haben wir den Grill angeschmissen und das gute Fleisch und die mal mehr oder weniger gelungenen Beilagen genossen

.
Am zweiten Tag hat uns das „Jagdfieber“ gepackt. Wir waren fasziniert von den vielen Tieren und hatten das Glück allerhand Elefanten, Antilopen, Affen und Vögel zu sehen. Zwei mal haben wir festgestellt, dass die fehlende Bodenfreiheit in einem Corolla doch Nachteile haben kann und sind ab da doch etwas vorsichtiger unterwegs gewesen. Wir sind aber trotzdem sicher im Olifants angekommen und hatten einen tollen Bungalow mit Blick zum Fluß.
Der nächste Tag begann mit einer langen Suche nach einem verloren geglaubten Handy, das dann aber nach 2 Stunden doch wieder aufgetaucht ist. Etwas verspätet haben wir unsere Reise zum Tamboti Camp fortgesetzt, Auf dem Weg dorthin hatten wir aber das Glück unsere erste Katze, einen Geparden zu sehen, der am Weg entlanggeschlendert ist. Wahnsinn… Tamboti bietet mit seinen Zelten eine ganz besonders tolle Erfahrung, nur seeeehr kalt ist es hier über Nacht geworden. Davor wurde es uns aber ganz warm, als wir feststellten, dass wir einen platten Hinterreifen haben. Glücklicherweise ist das nicht auf einem Game Drive passiert… Aber gemeinsam mit unserem Nachbarn haben wir dieses Problem schnell gelöst und auch der Austausch bei Budget am nächsten Tag war kein Problem, wenn auch etwas „südafrikanisch“
Am nächsten Morgen (noch mit dem Ersatzreifen) waren wir nicht sicher, ob wir nochmal einen Drive riskieren sollten, aber zum Glück haben wir uns dazu entschlossen. Auf einem Loop kam uns jemand entgegen, der uns „das Lager“ eines Leoparden verriet und mit etwas Verrenkungen konnten wir ihn noch ausgiebig bei seinem Schlaf beobachten. Doch das war nicht alles, keine 2 km weiter trafen wir auf eine Herde mit hunderten Büffeln, die zu einem Wasserloch trabte und dort von 2 faulen Löwen beobachtet wurden. Auch wenn die 2 Katzen ziemlich weit weg waren, war das doch ein besonderes Erlebnis.
Leider mussten wir dann den Krüger Park verlassen, wußten aber noch nicht, dass wir auf dem Weg waren zum absoluten Highlight der Reise, der Muweti Bush Lodge im Grietjie. Auch wenn die Anfahrt über die Gravel Road im Park mit unserem Auto sehr abenteuerlich war, hat es sich absolut gelohnt, Mike und Laura in Ihrer Unterkunft zu besuchen. Hier passte einfach alles. Die Chalets erlauben den direkten Kontakt zur Natur und die ganze Anlage ist wunderschön. Aber vor allem die Betreuung durch Laura und Mike ist unbeschreiblich. Laura ist mit dem Herzen bei der Sache, empfängt und betreut einen offen und warm und zaubert wunderbares Essen. Mike merkt man die Liebe zu den Tieren an und es ist toll, wie er einem Pflanzen, Tiere und Geschichten bei den Drives oder am Feuer näher bringt. 3 Nächte haben wir hier verbracht und Susi (Weltreisende) mit Familie getroffen. Ist schon lustig, welche Zufälle sich so ergeben

Besonders beeindruckend war es auch, die Elefanten zu beobachten, die sich direkt am Haus aufhalten und einfach die Abgeschiedenheit zu genießen… Wir kommen bestimmt zurück!
Leider ging die Zeit hier viel zu schnell vorbei und wir sind Richtung Sabie aufgebrochen. Der Weg dorthin über die Panorama Route war beeindruckend und bot viele tolle Ausblicke (Three Rondavels, Luck Potholes und God‘s Window…). Die Valley View Lodge war nichts Besonderes und es gibt sicherlich schönere Unterkünfte hier, aber wer hier einen Stopp einlegt, sollte unbedingt das Restaurant ‚The Wild Fig Tree‘ besuchen! Am zweiten Tag hatten wir aber nicht mehr so viele Sehenswürdigkeiten zu bestaunen und so waren diese Tage nicht allzu aufregend.
Von Sabie ging es den ganzen Weg nach Sodwana Bay. Bei der Frage nach dem besten Weg bekamen wir die verschiedensten Auskünfte und so entschieden wir uns zur Fahrt durch Swaziland (Jeppes Reef), aber unsere Route war sicherlich nicht optimal

wodurch wir erst im Dunkeln, auf den letzten Drücker unsere Unterkunft (A Day in Africa Lodge) in Sodwana Bay fanden. War Muweti das Highlight der Reise, so war unser Stopp hier sicherlich der am wenigsten überzeugende. Die Unterkunft wurde mir von einem Arbeitskollegen empfohlen, aber sie war relativ teuer, die Unterkünfte rochen feucht, das Essen war definitiv das schlechteste in Südafrika und die Besitzer waren (mit ihren 6 Hunden) zwar bemüht aber etwas suspekt. Ich wollte hier ein paar Tauchgänge machen (wurden von der Lodge angeboten), war aber etwas verwirrt, als ich gefragt wurde, ob ich denn wirklich tauchen will und dass er dann was organisieren würde. Schlussendlich wurde ich von einer befreundeten Tauchschule aufgenommen und habe die Tauchgänge (bis auf mein Problem mit Wellengang ;-) ) sehr genossen. Da wir uns aber absolut nicht wohlgefühlt haben, sind wir einen Tag früher abgereist.
In Hluluwe haben wir dann kurzfristig eine Unterkunft für eine Nacht im Hlulala Guest House gefunden. Die Eigentümer sind sehr nett und haben uns original südafrikanische Hausmannskost angeboten. Nach diesem mehr oder weniger freiwilligen Zwischenstopp ging es in den Hluluwe Park, der landschaftlich sehr toll ist. Auch wenn wir hier nicht so viele Tierbegegnungen hatten, war die Aussicht und vereinzelt wirklich wunderbare (Elefanten-)Herden, es absolut wert!
Am Abend erreichten wir das Hornbill House in St. Lucia. Die Unterkunft war nichts Besonderes, ist aber sauber und gleichzeitig Anbieter der Shaka Barker Tours

Von hier haben wir eine nette (Morning) Hippo Tour gemacht. Als einzige Gäste konnten wir einige Hippos aus nächster Nähe beim Faulenzen oder Gähnen beobachten. St. Lucia war natürlich etwas ganz anderes als die anderen Städte auf unserem Trip. Um einiges touristischer, aber ein netter Kontrast und absolut nicht unangenehm. Der Kitzel, beim nächtlichen Spaziergang auf Hippos zu treffen war auch was Besonderes

Wir unternahmen ein paar kleinere Spaziergänge, die mehr oder weniger interessant waren, die Fahrt zum Cape Vidal aber war wieder klasse. Wir trafen auf ein paar Krokodile und Antilopen, vor allem ein Kudu der direkt neben uns auftauchte war beeindruckend. Am Cape Vidal haben wir dann mal etwas den Strand genossen, der bis auf die leider sehr an Menschen gewohnten Affen richtig traumhaft ist und zum Entspannen eingeladen hat. Der Rückweg bot dann noch einmal eine besondere Überraschung. Plötzlich spazierte direkt vor unserem Auto ein Leopard über die Straße. Dann drehte er sich um, schaute uns an, um dann weiter zu trotten und im Gebüsch zu verschwinden. Wir waren total fasziniert. Das hat uns mal wieder bewusst gemacht, was für ein Glück man haben muss, um solchen Tieren zu begegnen. Darauf haben wir dann am Abend angestoßen und sind am Abend geplantermaßen zurück nach Hluluwe (Stadt).
Auf dem Weg dorthin erkundeten wir den Imfolozi Park und trafen dort auf ein tolles Nashorn Paar, das sich für uns in Szene setzen. Nein wir waren die Tiere noch immer nicht satt ;-) Die Parkmitarbeiter waren sehr nett und persönlich und so hatten wir nochmal einen tollen Tag. Hluluwe ist leider kein toller Ort, aber aufgrund seiner Lage ganz OK und das Ama Zulu Guest House ist echt ein toller Rückzugsort, auch wenn der Besitzer nicht der persönlichste auf unserer Reise war. Hier gab es auch unser letztes Braai, das aber (mit ein paar Tipps unseres früheren Gastgebers Mike) nochmal echt gelungen war. Da wir ja bereits einen Tag ungeplant im Hluluwe-Park verbracht hatten, hatten wir noch einen Tag hier zur Verfügung und haben uns für etwas neues entschieden… Den Mkuze-Park :-) Die Anfahrt führe über kilometerlange Gravel Roads ohne Beschilderung und wir waren kurz vor dem Umdrehen als wir dann den Eingang doch noch gefunden haben. Wahrscheinlich aufgrund der Anfahrt, ist der Park sehr beschaulich und angenehm. Er ist aber sehr abwechslungsreich und auch wenn wir leider keine Elefanten mehr gesehen haben, war es ein würdiger Abschied von den südafrikanischen Parks. Die Atmosphäre war hier etwas einzigartiges, speziell am großen See am Rande des Parks. Hier würden wir gerne mal eine Übernachtung einlegen.
Am folgenden Tag kam die letzte große Fahrt nach Clarens am Rande der Drakensberge. Der Künstlerort ist ganz anders als unsere restlichen Erfahrungen und ideal um sich langsam an europäische Verhältnisse zu gewöhnen. Man trifft viele (ausgewanderte) Deutsche, kann ein wenig bummeln und hat tolle Restaurants. Vor allem ist die umliegende Landschaft atemberaubend. Die Berge bieten immer wieder neue Szenerien und auch ein Abstecher nach Lesotho ist gut möglich. Unsere Unterkunft das Eddies Guesthouse hatte eine tolle Aussicht und eine lustige und überaus hilfsbereite Gastgeberin. Hier haben wir nochmal ausgespannt, die Aussicht genossen und uns langsam verabschiedet.
Die letzte Etappe unseres mehrere tausend Kilometer langen Trips ging dann nach Johannesburg, wo wir vor dem Abflug noch das große Apartheid Museum besichtigt hatten. Sehr beeindruckend, aber auch ein wenig erschlagend. Die Abgabe des Mietwagens war unproblematisch, der Rückflug ziemlich angenehm und dann war unser drei wöchiger Urlaub leider auch schon vorbei.
Bis bald in Südafrika.