Hallo zusammen!
Leider finde ich im Alltag einfach keine Zeit, den Bericht so ausführlich fortzusetzen, wie ich ihn begonnen hatte, inklusive Fotos zu Hause am PC verkleinern, hochladen etc...
Ich versuche jetzt mal, das Beste draus zu machen und den Rest der Reise hier von unterwegs vom Macbook aus wenigstens zusammengefasst zu schildern.
De Hoop NR
Wir fuhren für unsere Verhältnisse früh gegen kurz vor acht in Hout Bay los Richtung R44. Wegen des Berufsverkehrs standen wir zunächst immer wieder mal im Stau, aber das fanden wir nicht so schlimm. Stopps legten wir an der R44 in der Nähe des Kogelberg Nature Reserve ein und dann in Betty´s Bay bei den Pinguinen. Dann gings weiter zum Cape Agulhas und nach Struisbaai, wo wir am Hafen in einem kleinen Restaurant leckeren Fisch zu Mittag aßen! In Bredasdorp stoppten wir noch zum Einkaufen und Tanken und fuhren dann auf dem auf der website beschrieben Weg zum De Hoop Nature Reserve. Dort hatten wir vorab für eine Nacht ein Rondawel reserviert. Eins unserer Highlights der Reise, wer Zeit hat, sollte das unbedingt machen!
Bei genaueren Fragen meldet euch gern per PN.
Nach der ersten traumhaften Sichtung, nämlich Zebras direkt vor uns auf dem Weg, eine ganze Familie, kurz vor Sonnenuntergang aßen wir im Fig Tree das Menü. Uns hat es sehr, sehr gut geschmeckt!
Schon beim Einchecken an der Rezeption hatten wir für den nächsten Morgen den Marine Walk gebucht. Ebenfalls:
Empfehlung! Es ist wunderschön an der felsigen Küste mit den riesigen, weißen Dünen - und Louis, der Guide, hat uns viel Spannendes erklärt.
Wilderness
Gegen Mittag machten wir uns auf in Richtung Malgas, wo wir dank der Muskelkraft zweier Männer über den Fluss gezogen wurden. Wir fand es zwar einerseits interessant, andererseits aber auch etwas befremdlich, die Männer wie Zugpferde schuften zu sehen.
Auf dem Weg nach Wilderness stoppten wir dann nicht mehr, und die Strecke zog sich ganz schön. Irgendwann waren wir dann aber da und konnten im Dolphin Dunes Guesthouse einchecken. Wir hatten die Honeymoon Suite und der Ausblick war atemberaubend.
Empfehlung!! Kosten nicht mehr als die anderen Zimmer mit Meerblick.
Essen waren wir bei einem Italiener (Pomodoro) in der Stadt. Wir sind mit dem Auto hingefahren, die Pizzen waren lecker!
Am nächsten Morgen haben wir die im Forum schon häufiger erwähnte Kanutour von Eden Adventures gemacht.
Den Strand, an dem man anlegen soll, erkennt man ohne Probleme, und der Boardwalk ist sehr gut in Schuss und schön angelegt. Am Wasserfall war es recht voll, viele junge Leute badeten oder sprangen von hoch oben ins Wasser (ich dachte immer, dass wir nun live dabei sein können, wie da einer ne Querschnittslähmung erleidet und hatte die ganze Zeit Schiss um die Jungs
). Wir haben nur gepicknickt.
Das Wetter war zunächst sehr schön und warm, dann frischte es auf und der Rückweg war auch etwas anstrengend.
Abends hatten wir einen Tisch im The Girls reserviert und sind dort zu Fuß am Strand hingegangen. Achtung, Gezeiten beachten! Man kommt kurz vor dem Ort ggfs. nicht mehr weiter, wo die Brücke ist. Sah bei Google Earth anders aus und wir mussten dann ein Stück an der N2 entlang. Naja.
Das Essen war top, wie erwartet. War sehr voll und laut, und fast alles Deutsche, hihi. Man muss unbedingt reservieren, geht online. Zurück ging es mit dem Shuttle für kleines Geld.
Tsitsikamma National Park
Auf dem Weg von Wilderness zum Tsitsikamma stoppten wir kurz an den Knysna Heads, das Wetter war aber nicht so schön und irgendwie hatten wir auch nicht so viel Lust auf Stadt. Deswegen ging es dann recht zügig weiter zum Robberg Nature Reserve, wo wir die mittlere der drei Rundwanderungen machten. Wieder eine klare Empfehlung!
Im Tsitsikamma hatten wir schon lange vorher ein Chalet CH3 reserviert, welches aber leider in zweiter Reihe lag, also nicht direkt am Wasser. Die anderen waren alle ausgebucht gewesen, als wir buchten. Die Hütte war aber einfach traumhaft und komplett ausgestattet mit einer tollen Veranda. Für Selbstversorger optimal.
Wir haben beide Abende Braai gemacht.
Am nächsten Tag war strahlender Sonnenschein und wir wanderten den Waterfall Trail. Für etwas geübte Wanderer absolut zu machen, aber man muss wissen, dass der zweite Teil des Weges über so eine Art Geröllfeld geht, man muss von Fels zu Fels bzw. Stein zu Stein und der Weg ist nur durch gelbe Farbpunkte markiert. Wir trafen ein paar, die dort umkehrten. Aber, wie gesagt: Anstrengend, aber zu machen. Der Wasserfall selbst war nicht so spannend, fand ich, ich hätte da auch nicht baden wollen, aber der Weg ist insgesamt sehr schön mit der Brandung und dem grandiosen Regenwald. Wir haben sogar einen Knysna gesehen!
Addo Elephant Park
Am nächsten Tag gings dann zum Addo mit kurzem Stopp zum Tanken und Geld abheben in P.E. - hier eine wichtige Warnung: Man kommt auf dem Weg Richtung Addo durch einen Vorort Bluewater Bay. Sieht von der N22 ganz gut aus und wir dachten uns, dass wir dort an einem Einkaufszentrum gut Geld abheben könnten. Geht glaub ich vielen so, das drängt sich an der Stelle fast schon auf. Nun, letztlich war das dann die einzige brenzlige Situation der ganzen Reise.
Mitten am Tag bei vollem Parkplatz und vielen Leuten wurde mein Freund dann beim Abheben von einem Typ, der plötzlich bei ihm war, bedrängt und der tippte auf dem Tastenfeld rum und hatte dann schon fast die Karte in der Hand. Stefan ließ es dann bleiben und kam zurück zum Auto, und weil ich das Ganze aus der Entfernung beobachtet hatte und aus Versehen die Auto-Alarmanlage ausgelöst hatte, kam ein Security-Typ des Supermarktes in dem Moment zum Auto. Als wir ihm das Ganze geschildert hatten, begleitete er Stefan zum Automaten und wir zogen doch noch Geld. Nach einem Trinkgeld kam der Security kurz darauf noch mal mit einem Kollegen zum Auto und meinte, dass wir immer sehr vorsichtig beim Abheben sein sollten und dass sie diese Bande da immer hätten. Sie könnten nur nichts machen und hätten auch Angst, denn wenn man denen in die Quere komme, würden sie einen direkt erschießen.
Also: Am besten in einer Bank abheben, wo Security ist. Geht vielleicht nicht immer, aber wir haben unsere Lektion gelernt.
Im Addo angekommen meldeten wir uns für Sunset Drive und Morning Drive an und bezogen unser super Rondavel
mit Blick aufs Wasserloch. Klare Empfehlung!! Abendessen gabs im Restaurant, super Steak (trotz Kette).
Der Sunset Drive war schön zum Ankommen, ebenso der Morning Drive, wo wir die erste richtig spannende Löwensichtung hatten (laut Guide zwei Brüder). Danach ging es nach einem Frühstück auf der Terrasse stundenlang auf eigene Faust durch den Park. Hat riesig viel Spaß gemacht.
Am nächsten Morgen sahen wir auf unserer Abschiedsrunde vor der Fahrt zum Flughafen sogar noch mal die Löwen, wohl die vom Vortag, direkt in der Nähe des Gates.
Der Addo war für uns als absolute Neulinge toll, und mit unserem KIA hatten wir übrigens straßentechnisch überhaupt keine Probleme.
St. Lucia
Von P.E. ging es mittags mit dem Flugzeug (BA) über die Wild Coast nach Durban, wo wir dann einen Toyota Etios in Empfang nahmen. Es ging direkt nach St. Lucia in die Lodge Afrique, die wir auf jeden Fall auch empfehlen können!
Es war schon fast dunkel und wir fuhren zum Essen zum Ocean´s Basket, das war lecker! Auf dem Rückweg sahen wir tatsächlich Flusspferde am Straßenrand grasen. Verrückt.
Am nächsten Tag ging es schon um acht nach einem leckeren Frühstück (was überraschenderweise mit drin war, wir dachten wir haben ohne Frühstück gebucht) mit ShakaBarker in einem Jeep (mit nur zwei anderen Teilnehmerinnen) auf "World Heritage Tour" in den iSimangaliso Wetland Park bis zum Cape Vidal und zurück. Eine tolle Tour, wenngleich man viele Streckenabschnitte auch selbst hätte fahren können. Aber es waren auch offroad-Teile dabei und wir hatten tolle Sichtungen, u.a. Fischadler, viele Antilopen, Zebras, Büffel und sogar ein Black Rhino! Mittags gabs Braai.
Direkt im Anschluss an die Tour fuhren wir dann direkt von ShakaBarker zum Fluss und machten noch die Hippo-Tour, denn die Hippos waren wider Erwarten nicht bei der anderen Tour dabei gewesen. Da hatten wir die Tourbeschreibung nicht richtig gelesen.
Das war auch noch mal richtig super, die Flusspferde zu beobachten. Wir fanden es auch toll, dass uns auch andere Dinge erklärt wurden und wir zB auch etwas über Vögel oder die großen Krebse erfuhren, die an der Flussböschung leben und sehr witzig zu beobachten sind.
Abendessen gabs dann im St Lucia Ski Boat Club, es war leider schon dunkel, aber die Pizza war superlecker!
Hluhluwe-iMfolozi
Zum Abschluss der Reise verbrachten wir noch zwei Nächte im Mpila Camp in einem Chalet. Für ein Zelt waren wir nicht mutig genug gewesen, und obwohl ich das Chalet und den Ausblick traumhaft fand,
, würde ich nächstes Mal das Zelt ausprobieren! Etwas schade war, dass wir direkt in der Nähe der Straße waren und so viel von den Autos mitbekommen haben, die auch nach Gateschließung rumdüsten. Wahrscheinlich waren das Angestellte des Parks, die ja auch im Park wohnen. Der Park an sich war fantastisch und kam uns viel größer und wilder vor als der Addo (größer ist er aber meines Wissens gar nicht, oder?). Bereut haben wir, dass wir für diese letzten vier Tage nach dem Inlandsflug keinen SUV gebucht oder upgegraded hatten. Da haben wir an der falschen Stelle geparkt, denn die Straßen waren im Park in einem miserablen Zustand und wir hatten einige Situationen, wo wir uns große Sorgen um den Unterboden gemacht haben.
Es war ansonsten totaaaaal trocken und die meisten Wasserlöcher waren ausgetrocknet. Trotzdem hatten wir schöne Sichtungen, ganz viele White Rhinos, Giraffen, Elefanten, Antilopen, Vögel, Büffel, Baboons... Der Hluhluwe-Teil war etwas grüner. Dort haben wir einmal Pause im Hilltop Camp gemacht. Die Strecke von Mpila sollte man nicht unterschätzen, das ist weit! Das Hilltop Camp wirkte auch nicht übel, wenn man mehr als zwei Nächte im Park ist, würde ich überlegen, die Übernachtungen aufzuteilen.
Einen toller Spot, an dem man sicher ganz lange stehen und warten kann, haben wir erst kurz vor der Abfahrt entdeckt: Auf der Karte (am Eingang kaufen, lohnt sich sehr!) ist das im iMfolozi-Teil der mit einem Stern markierte Aussichtspunkt bei Nr. 17. Wahnsinn, wir konnten riesige Herden von Antilopen beobachten, die nacheinander zum Trinken an den Fluss kamen. Hätten wir mehr Zeit gemacht, hätten wir vielleicht auch beobachten können, wie die Löwen sich dort ihr Mittagessen holen... Katzen haben wir übrigens gar keine gesehen. Schon witzig: Im Addo sind es wohl weniger als 10 und wir haben sie zweimal gesehen, im Hluhluwe-iMfolozi angeblich um die 200 und wir haben sie "nur" nachts gehört.
Aber wie lautete der typische Guide-Spruch: "Expect nothing, and if you see something, take it as a bonus!".
Rückflug
Noch ein kurzes Wort zum Rückflug mit Emirates von Durban über Dubai nach Düsseldorf: Es war anstrengend, da es sehr lange Flüge waren, die Flieger voll bis auf den letzten Platz und (da hatten wir wohl Pech) das Personal leider sehr unfreundlich und überfordert. Das Entertainment war dagegegen Emirates-typisch sehr gut. Der Aufenthalt in Dubai am frühen Morgen war nicht so entspannt, es gab dort vor dem Gate, das erst kurz vor Abflug öffnete, bei weitem (!) nicht genug Sitzplätze und alles war total überfüllt.
Fazit: Ich würde auf jeden Fall bei einer nächsten Reise eher ein bisschen mehr zahlen und dann den kürzest möglichen Flug aussuchen. Am besten direkt. Aber geht halt nicht immer!
Gesamtfazit
Es war ein wunder-, wunderschöner Urlaub.
Wir sind große Fans geworden!!! Tausend Dank an das Forum und vielen Dank für euer Interesse!