Ich war hier stille Mitleserin, um mich auf unsere erste Südafrika Reise vorzubereiten. Nun möchte ich unsere Reise gerne mit euch teilen. Fotos kommen noch. Mein Freund und ich (beide Mitte 30) auf Selbstfahrertour.
10,5 Stunden Flug mit South African Airways von München nach Johannesburg. Zwar über Nacht, so dass man theoretisch schlafen kann, aber ich weiss nach kurzer Zeit nicht mehr, wie ich sitzen soll.
Ankunft in
Johannesburg. Das Auto bei Avis abholen geht recht schnell. Wir haben einen Toyota Corolla Sedan mit grossem Kofferraum für 2 grosse Koffer. Navi einstellen und los geht’s. Ich als Beifahrer schreie noch im Parkhaus „Links!!“ – werde ich noch öfter machen müssen
Was als erstes recht schnell auffällt – jede Menge Anhalter über die komplette Strecke. Auch mitten in der Pampa mit weit und breit keinem Ort in der Nähe.
Halten auf der Strecke Richtung Hazyview an einem luxuriösen Rastplatz und essen einen Burger mit Aussicht auf einen Teich. Urlaubsfeeling stellt sich ein.
Ziel ist
Hazyview – die Landschaft gefällt mir, dschungelartig, umgeben von Bananenplantagen.
Erster Abstecher in einem Supermarkt. Morgen ist Feiertag und wir wollen uns mit Getränken für den Krüger Park eindecken. Im Supermarkt ist es so voll wie bei uns vor Weihnachten. Geduld ist angesagt! Der Supermarkt ist genauso gut bestückt wie in Deutschland.
Unsere erste Lodge liegt etwas ausserhalb –
Hamilton Parks. Die Zufahrt zur Lodge führt etwa 2km durch dichte Vegetation, teils geteert auf 2 schmalen Streifen, teils unbefestigt. Die Anlage ist sehr schön und wir fühlen uns sehr wohl. Nehmen das Angebot eines Abendessens gerne an. Es gibt ein 3 Gänge Menü, auch Wild. Eher Hausmannskost, aber sehr gut. So dass wir das die nächsten 2 Abende auch noch dankbar annehmen. Kommen ins Gespräch mit einem deutschen Pärchen, die seit Jahren 3 mal jährlich in Südafrika Urlaub machen!
5 Uhr aufstehen – es ist Ostern und der Einlass in den
Krüger Park ist begrenzt. Wir nehmen gleich eine kleine Seitenstrasse. Als erstes sehen wir Zebras! Wir sind begeistert! Ein tolles Gefühl. So nah dran. Es folgen Elefanten, eine Gruppe Paviane, Giraffen, Impalas. (Am meisten habe ich Giraffenfotos – die bleiben recht lange stehen und rennen nicht so schnell weg

) Wir machen Halt im Skukuza Rest Camp und essen dort unsere Frühstücks Lunchbag.
Auffällig sind im Krüger Park auch jede Menge Vögel. Wir kaufen uns im Giftshop einen Tierguide und kreuzen jedes gesehene Tier an. Am Ende des Tages sind wir sehr zufrieden mit den Sichtungen. Aber Leopard und Nashorn kriegen wir nicht zu sehen. Auf der Strasse begegnen wir 3 Löwen – ein Männchen und 2 Weibchen spazieren gelassen an uns vorbei.
Immer wenn es einen grossen Auflauf an Autos gibt, gibt es sicher etwas zu sehen. Deprimierend nur, wenn man nicht weiss, was alle anderen anstarren oder trotz Fernglas den Leoparden in der Ferne einfach nicht entdeckt.
Am nächsten Tag stehen wir um 4.45 Uhr auf. Die gewählte Route ist zu Anfangs etwas enttäuschend, nur Steine und karge Vegetation (Einfahrt über das Numbi Gate). Und mit der Zeit sehen wir doch sogar noch mehr Tiere als am Tag zuvor. Und wieder 2 Löwinnen auf der Strasse, die dann sogar ein Impala jagen. Eine Löwin geht direkt an meiner Autoseite vorbei!
Fazit: Krüger Park ist toll! Man sitzt in seinem Auto, kann überall so lange anhalten wie man will und man sieht jede Menge Tiere, meist sehr nah. Mit normaler Digitalkamera habe ich auch ganz vernünftige Fotos hinbekommen.
Nächstes Ziel
Hoedspruit im Norden,
Karongwe River Lodge. Auf dem Weg dorthin halten wir an diversen Punkten der
Panorama Route – The Pinacle, God`s Window, Burkes Luck Potholes, Three Rondavels. Wunderschöne Ausblicke!
Die Karongwe River Lodge ist eine Alternative, da es im Nkomazi Game Reserve teils ausgebucht war. Im Nachhinein sind wir sehr froh darüber, denn hier hat es uns am besten gefallen. Wir werden mit Begrüssungscocktails und heissen Tüchern empfangen. Unser Holzhäuschen liegt direkt am Fluss. Kurz frischmachen und es geht auf Safari. Unser Ranger ist Ellen und unser Tracker Collin. Die Sitze sind etwas abgestuft, wir sitzen ganz hinten. Gleich als erstes treffen wir Elefanten, einer geht direkt am Nachbarwagen vorbei, ist nur wenige Meter entfernt.
Und dann – ein Leopard! Er ist zwar scheu und verschwindet recht schnell wieder im Gebüsch, aber wir sind überglücklich, dass wir dieses selten anzutreffende Tier gleich auf dem ersten Game Drive sehen!
Unser Ranger ist unglaublich engagiert, erklärt viel, hält bei allen Tieren an. Und als wir mitten durch den Busch poltern – Löwen. Ein prächtiger Löwe. Majestätisch liegt er da. Ein paar Halbwüchsige und 2 Löwinnen sind auch in der Nähe. Die Ranger fahren bis auf wenige Meter nah ran. Und sie haben kein Gewehr im Auto. Wir machen anschliessend Halt und nehmen unseren Sundowner zu uns und Snacks und geniessen den Sonnenuntergang. Als es dunkel ist, kriegen wir nicht mehr viel zu sehen. Eine Boomslang im Gebüsch wird noch im Vorbeifahren von Ellen entdeckt.
Auf Safari wird man um 5 Uhr geweckt! Wir treffen Büffel und plötzlich Männer mit Gewehren und Hunden! Das sind die Parkguides auf der Suche nach Wilderern der letzen Nacht. Auch im Private Game Reserve sind die Nashörner nicht geschützt vor Wilderern. Und dann kriegen wir 4 von ihnen zu sehen – sie sind wunderschön! Wir suchen noch die Löwen von gestern, aber trotz Spuren finden wir sie nicht mehr. Dafür Warzenschweine, Nilpferde, Geier, ect.
Mein Freund und ich nehmen an einem Bushwalk teil, begleitet von Ellen und einem Ranger mit Gewehr. Wir kriegen viel erzählt über diverse Bäume und Pflanzen, und diverse Dungarten. Wir kommen in keine gefährliche Situation, auch wenn der Ranger uns vorab gewarnt hat, dass wir im Notfall wegrennen oder auf Bäume klettern müssen.
Auf dem Morgen Game Drive verliert mein Freund unterwegs sein Handy, aber der Tracker findet es wieder
Das Essen ist übrigens sehr gut. Am 2. Abend wird in der Boma gegrillt. Das südafrikanische Essen ist sehr fleischlastig, oft muss ich meinen Teil meinem Freund geben.
Das nächste Ziel –
Badplaas, Nkomazi Game Reserve Komati Tented Lodge. Das Auto wird am Parkeingang abstellt und die Rangerin fährt uns 30 min zur Lodge. Diese ist noch luxuriöser als die erste, alle Gebäude sind noble Zelte, prächtig eingerichtet. Wir werden vom Personal mit Gesang empfangen. Leider ist es ein bisschen kalt, so dass wir weder die Badewanne auf der Terasse noch den kleinen Pool nutzen können.
Das Gelände ist hier weitläufiger, teils flach, dann wieder hügelig, fast bergig. Wir sehen Strausse, Elefanten (die nach 2 Wochen wieder aufgetaucht sind aus einer unerreichbaren Senke), Gnus, Impalas. Da die Rangerin nicht nah an die Elefanten ranfährt (von der Vegetation her wäre es gar nicht gegangen), gehen wir nicht davon aus, dass wir nah an die Löwen ranfahren, die wir etwas weiter weg im Dunkeln entdecken. Aber plötzlich stehen wir direkt vor ihnen! Sie sind ganz nah und als wir wieder wegfahren sind die jungen Löwen so neugierig und mutig und rennen uns etwas hinterher. Da war uns schon etwas mulmig zumute!
Am nächsten Morgen regnet es und ist recht kalt. Dick eingewickelt in eine Fleecedecke auf dem Safariwagen bin ich froh über das Dach des Wagens. Wir suchen wieder die Löwen und finden sie auch. Es ist unglaublich aufregend sie aus der Nähe zu sehen! Es ist zwar Anfang Herbst und wir haben auch mal mit schlechtem Wetter gerechnet, aber ich kann mir nicht vorstellen im Winter eine Safari zu machen.
Das Essen ist auch hier sehr gut!
Die nächste Station ist
St. Lucia. Eine lange Fahrt liegt vor uns. Das
Elephant Coast Guesthouse ist ein gemütliches Gästehaus mit schönem Garten mit Pool. Wir kriegen versichert, dass man im Dunkeln zur Hauptstrasse gehen kann. Man muss aber eine Taschenlampe mitnehmen wegen der Hippos, die in der Gegend grasen können.
Am nächsten Morgen fahren wir in den
iSimangaliso Wetland Park. Dort sehen wir auch viele Tiere (Büffel, Nashörner, Affen, ect) . Wir machen eine Pause am Strand
Cape Vidal. Es ist sehr heiss und das Meer erfrischend kühl. Ich gehe nicht weit rein wegen der potentiellen Haie

Abends machen wir eine Bootsfahrt in der Flussmündung. Jede Menge Hippos, Krokodile, auch eine Wasserschlange. Sehr zu empfehlen, hat Spass gemacht. Als wir wieder anlegen, werden wir gewarnt, dass sich bereits das erste Hippo am Ortseingang befindet. Auf dem Rückweg vom Abendessen machen wir noch einen kleinen Spaziergang und treffen ein Hippo in der Einfahrt eines Hauses in der Nachbarschaft. Wir haben uns gut eingeprägt, dass Hippos die gefährlichsten Tiere in Südafrika sind und Menschen angreifen und auch bis zu 50 km/h schnell laufen können! Also machen wir lieber schnell kehrt und rennen weg

Nachher haben wir etwas zum Lachen
Am nächsten Tag fahren wir noch
Umdloti, eine kleiner Badeort bei Durban. Die
Greenfire Lodge ist modern eingerichet und direkt am Strand. Vom Bett aus sieht man auf das Meer. Ansonsten hat der Ort nicht viel zu bieten, aber wir übernachten dort, weil wir am nächsten Tag früh von Durban nach George fliegen.
In
George angekommen holen wir wieder recht zügig unseren Mietwagen. Der erste hat vom Krüger Park so manchen Kratzer mitbekommen….Diesmal haben wir einen Nissan Almera. Wieder mit grossem Kofferraum, damit unsere Koffer reinpassen.
Jetzt sind wir also auf der
Garden Route. Es ist sehr grün, aber ausgesprochen neblig. Unser Ziel ist
Knysna, das Hotel
Parks Manor. Ein herrschaftliches Anwesen mit einem Park und Aussicht auf die Lagune. Wir gehen zu Fuss an die Waterfront und gönnen uns leckeren Fisch. Nachmittags haben wir ein Treffen mit den Elefanten im
Knysna Elephant Park, haben einen Exclusive Ride gebucht. Wir bekommen jeder ein Eimerchen mit Obst und Gemüse und dürfen die Elefanten erstmal füttern. Dann wandern wir mit Ihnen über eine grosse Wiese und dürfen sie auch anfassen. Am besten ist der Schwanz, die Borsten fühlen sich an wie hartes Plastik. Hinterm Ohr ist die Haut ganz weich, wie Leder. Dann dürfen wir aufsitzen. Jeder von uns bekommt einen Elefanten zugeteilt und sitzt hinter dem Guide. Ein tolles Gefühl! Ich unterhalte mich mit meinem Guide und geniesse die Ruhe, die die Tiere ausstrahlen. Danach dürfen wir die Tiere noch beim Fressen in einem Wäldchen beobachten. Wir kriegen noch eine Urkunde überreicht und bekommen ein sehr gutes 3 Gänge Menü serviert. Ein tolles Erlebnis! Ein Fotograf war dabei und hat Fotos gemacht, die DVD mit den Fotos kaufen wir gerne!
Am nächsten Tag fahren wir in den
(Der Link ist für Gäste ausgeblendet. Um ihn zu sehen, bitte registrieren!) und wandern zu den Hängebrücken an der Flussmündung. Erst ist sehr neblig, aber mit der Zeit kommt noch die Sonne durch. Bei den Knysna Heads geniessen wir noch die Aussicht aufs Meer.
Nächstes Ziel:
Klein Karoo. Heiss und Wüste. Und jede Menge Straussenfarmen. Unser Hotel ist das
Mooiplaas Guesthouse. Auf die Tour durch die Straussenfarm verzichten wir, denn wir haben die Abenteuertour in den
Cango Caves gebucht. Im Nachhinein würde ich mich eher für die normale Tour entscheiden, denn es herrscht eine sehr hohe Luftffeuchtigkeit und niedriger Sauerstoffgehalt. Unter solchen Bedingungen ist Klettern und sich durch enge Schächte schieben ausgesprochen anstrengend. Aber der Guide war sehr gut, lustig und hat ein tolles Erlebnis daraus gemacht.
Im Hotel bekommen wir ein sehr gutes 4 Gänge Menü serviert. Gegrilltes Straussensteak schmeckt! Um 20 Uhr haben wir Stromausfall. Dazu wird es noch einige Male kommen. Aber dafür sieht man die Sterne toll.
Nächstes Ziel ist
Stellenbosch. Das Hotel ist das
Bonne Esperance Guest House. Wir gehen in den Botanischen Garten, der gleich gegenüber ist und schlendern ein bisschen durch die Stadt. Um 19 Uhr ist wieder ein Stromausfall, aber einige Restaurants sind gerüstet und haben Generatoren.
Am nächsten Tag geht es nach
Kapstadt! Unser Hotel
Lobster House liegt in der noblen Gegend Camps Bay. Ein Haus mit vielen Glasfronten und Aussicht aufs Meer. Wieder das Meer vom Bett aus sehen! Wir gehen runter an der Strand und nehmen den roten Doppeldecker Sightseeing Bus. An der Waterfront steigen wir aus und schlendern ein bisschen rum. Dann steigen wir wieder ein und fahren zum
Tafelberg. Oben am Berg ist zwar etwas wolkig, aber die Aussicht ist atemberaubend. In Camps Bay am Strand gönnen wir uns wieder Fisch mit Aussicht auf den Sonnenuntergang.
Am folgenden Tag fahren wir nach
Boulder Beach die Pinguine anschauen. Und danach ans
Kap der guten Hoffnung. Abends gehen wir wieder in unser Fischrestaurant in Camps Bay (Ocean Basket).
Der nächste Tag ist für den
Botanischen Garten in Kirstenbosch reserviert. Trotz Herbstanfang ist es dort sehr schön. Danach fahren wir wieder an die Waterfront und schlendern herum. Den letzten Abend geniessen wir im Hussar Grill in Camps Bay.
Am letzten Tag gehen wir noch ins
Aquarium an der Waterfront, bevor es wieder an der Flughafen geht. Von Kapstadt nach Johannesburg und von dort zurück nach München.
Eine wunderschöne Reise und noch besser als ich es mir vorgestellt hatte. Das Land ist wunderschön und besonders die Tiersichtungen haben es uns angetan!