So Gudrun, dann hier mal kurz zu deiner Frage aus dem anderen Thread

:
Unsere Reise hat uns wirklich gut gefallen. Und ne, bis nach Ponta D'Ouro sind wir nicht gekommen

.
Wir haben uns dann dafür entschieden, nur vereinzelt etwas vorzubuchen (Mpila Camp und Krüger) und uns ansonsten auf unserer grob geplanten Route "treiben" zu lassen. Letztendlich kam folgendes dabei heraus:
4 Ü Kapstadt - Bayflowers Guesthouse
Flug Kapstadt - Johannesburg
2 Ü Drakensberge - 1x Lala Nathi in Harrismith und 1x Thendele im Royal Natal NP
3 Ü Hluhluwe/Imfolozi NP - Mpila Camp
2 Ü Sodwana Bay - Mseni Lodge
2 Ü mKhuze GR - Camping
1 Ü Malolotja NR in Swasiland - Camping
5 Ü Krüger NP (Berg en Daal, Lower Sabie, 2x Satara, Balule - war für uns eine gute Aufteilung)
1 Ü Blyde River Canyon - Forever Resort Blyde River
1 Ü Dullstrom - Dullstrom Inn
Kapstadt und Umgebung fanden wir wirklich mega. War letztendlich vllt sogar das Highlight für uns. 4 Tage sind echt das Minimum. So haben wir ein paar Highlights "abgegrast", aber bei weitem nicht alles gesehen und gemacht, was wir gern gesehen und gemacht hätten. Ich würde aber z.B. jedem Kaptstadt-Besucher empfehlen, unabhängig davon, ob man auf den Tafelberg läuft/fährt oder nicht, mal den Lion's Head zu besteigen. Uns hat die Aussicht dort fast besser gefallen als vom Tafelberg selber.
In den Drakensbergen wollten wir eigentlich im und um den Royal Natal NP wandern. Daraus ist aber aufgrund richtigen Sauwetters nichts geworden. So sind wir von Harrismith dann in den Golden Gate NP gefahren, mit dem Wissen, dass man dort auch mit dem Auto ein paar Punkte anfahren kann. Nachdem es aber nur geregnet hat und wir von den Bergen nicht viel gesehen haben, sind wir dann Richtung Royal Natal. Da wir keine Lust hatten, den Rest des Tages bei relativ geringen Temperaturen und Regen im Zelt zu verbringen, entschieden wir uns dazu eine Nacht im Thendele zu bleiben und zu schauen wie das Wetter am nächsten Tag ist. Den Rest des Tages haben wir dann mit Buch und Wein vorm Kamin verbracht

. Leider war uns Petrus auch am nächsten Morgen nicht wohlgesonnen, deswegen haben wir dann, ohne das Amphitheater auch nur einmal gesehen zu haben

, "abgebrochen" und sind schon einen Tag früher ins Mpila Camp.
Im Imfolozi gabs dann ne Überdosis Nashörner. In unseren ersten 2 Std im Park (Weg vom Cengeni Gate bis Mpila) haben wir insgesamt 24 Breitmaulnashörner (und einen Elefanten, einige Antilopen und 2 Hyänen) gesehen. Wir dachten, wir hätten bzgl. der Nashörner einfach nur ziemliches Glück gehabt. Aber in den nächsten 2 Tagen stellten wir fest, dass dieser Park scheinbar noch ein letztes Stück Nashorn-Himmel auf dieser Erde ist

. Insgesamt hatten wir im Imfolozi-Teil mehr und bessere Tiersichtungen, aber der Hluhluwe-Teil hat uns landschaftlich dafür besser gefallen.
Als nächstes waren wir dann an der Sodwana Bay in der Mseni Lodge. Mosambik hatten wir dann auch vorher für uns schon ausgeschlossen und hatten auch kein Visum beantragt. Wenn wir noch etwas mehr Zeit gehabt hätten, hätten wir vllt anders entschieden. Aber so hielten wir den Aufenthalt an der Südafrikanischen Küste für sinnvoller. Gefiel uns auch ganz gut, aber mehr als die 2 Nächte hat es uns dann irgendwie doch nicht dort gehalten (wohl auch, weil meine Frau nicht taucht). Deswegen hab ich auch nur 2 Tauchgänge mit den Coral Divers mitgemacht. Die Tauchplätze (beide 2 Mile) gefielen mir aber sehr und auch die Organisation war gut. Kam mir aber insgesamt alles etwas unpersönlich und geschäftsmäßig vor. Vllt bin ich da aber von meinen letzten Tauchgängen auf Pulau Weh auch etwas verwöhnt diesbezüglich

.
Da wir "heiß" auf Katzen waren und im Imfolozi kein Glück hatten, fuhren wir aufgrund einer Empfehlung eines Rangers des KZNW (angeblich gute Chancen auf Geparden) als nächstes ins Mkhuze GR. Die Tierdichte schien uns insgesamt geringer als im Imfolozi. Außerdem wird dort teilweise gebaut, wodurch einige Straßen und auch 2 Beobachtungshütten derzeit geschlossen sind. Dafür hats halt auch nur sehr wenige Touris und die vorhandenen Beobachtungshütten sind wirklich toll. Glück mit Katzen hatten wir aber trotzdem nicht

. Einmal haben wir ein Rudel Löwen am Wasserloch wohl um 2 Min verpasst, was dann unseren "Jagdinstinkt" so richtig geweckt und uns dazu veranlasst hat, noch ne zweite Nacht zu bleiben. Im Nachhinein hätten wir diese zweite Nacht wohl eher nicht gemacht und wären dafür am Meer oder in Swasiland ne Nacht länger geblieben. Aber hinterher ist man halt immer schlauer. Und war ja auch nicht dramatisch.
Da die Drakensberge schon ins Wasser fielen und wir insgesamt schon recht viele Game Drives gemacht hatten (im Krüger sollten ja auch noch einige hinzu kommen), entschieden wir uns dann dafür in Swaziland in die Berge ins Malolotja NR zu fahren. Die Grenzübergänge verliefen absolut reibungslos und gingen innerhalb weniger Minuten über die Bühne. Die Landschaft in Swasilands Westen ist recht bergig und sehr schön. Das Malolotja NR gefiel uns. Hier hätte man gut und gern auch ne zweite Nacht verbringen können, jedenfalls wenn man gern wandert. Da wir aber ab dem nächsten Tag im Krüger reserviert hatten, blieb's bei einer Nacht. Wir machten dann am nächsten Morgen ne rund 2 stündige Wanderung und dann gings in Richtung Krüger.
Im Krüger hieß es dann Game Drive, Game Drive, Game Drive

. Wir sahen die Big 5 (inkl. Leopardin mit 2 Jungen und einen Leoparden bei der Jagd

, beide komischerweise in der Nähe vom Olifants/Balule), Honigdachse, Hyänen ohne Ende, und alles was sonst noch so dazu gehört... In Satara ließen wir dann unser Auto mal stehen und machten ein paar geführten Touren mit (Night Drive, Morning Walk, Sunset Drive). War auch mal ganz schön, auch wenn vor allem der Sunset Drive nicht so ergiebig war, wie erhofft. Aber beim Morning Walk dann mal Nashörner und Elefanten aus 20-30 m Entfernung und ohne Auto als Schutz zu erleben, ist dann doch noch mal ein anderes Erlebnis. Aber es gab dabei auch ein trauriges Erlebnis. Wir fuhren zu Beginn mit "unseren" Rangern in Richtung des geplanten Startpunktes des Walks. Plötzlich sahen wir viele Hyänen und in einiger Entfernung auch ihren "Riss". Als wir näher kamen, dachte ich mir, das sieht doch aus wie ein kleines Nashorn. Etwa 20 m daneben lag auch ein größerer Kadaver. Aber seit wann jagen Hyänen Nashörner? Das passt doch nicht. Die Ranger hielten dann auch mit etwas Abstand an, unterhielten sich kurz und drehten dann um. Auf meine Nachfrage, ob das Nashörner gewesen wären, bejahten sie und sagten uns, dass wir dort heute nicht wandern könnten, da es sich evtl. um gewilderte Nashörner handeln könnte und die Tiere jetzt von anderen Ranger untersucht werden müssten. Somit hatte sich meine Frage mit den Nashorn-jagenden Hyänen zwar erledigt, aber irgendwie drückt das natürlich schon auch ein bissl die Stimmung. Es ist das Eine, in irgendwelchen Artikeln von Wilderei zu lesen. Aber es ist noch mal etwas anderes, wenn man es vor Ort "mitbekommt". Wer macht so etwas? Ist ja schon schlimm, überhaupt ein Nashorn wegen seines Horns zu töten. Aber eine Mutter mit Kalb?

Abgesehen davon kann ich aber jedem eine solche "Buschwanderung" empfehlen.
Insgesamt war der Krüger wirklich schön, auch wenn es zwischenzeitlich, vor allem bei Katzensichtungen, recht voll werden kann.
Als Abschluss ging es dann noch mal zum Blyde River Canyon und die Panoramaroute entlange. Landschaftlich ist die Gegend ja wirklich toll. Und die Aussicht auf die Three Rondavels und den Canyon ist gigantisch. God's Window und einige andere Aussichtspunkte haben uns dagegen nicht so umgehauen, was aber auch oder vor allem an der relativ schlechten Sicht - es war recht diesig - gelegen haben dürfte. Gut gefallen haben uns auch die Wasserfälle, vor allem die Lisbon Falls. Wir sind dann auch den kurzen Weg hinunter gelaufen, was ich jedem empfehlen kann. Von unten sehen sie noch mal viel schöner und beeindruckender aus als von oben. Außerdem kann man baden.
Danach ging es über Dullstrom weiter nach Johannesburg und zurück nach Deutschland.
Was uns ein bissl gewundert hat, ist, wie schwer es ist, an Wildfleisch heranzukommen. Zumindest, wenn man nicht genau weiß, wo man danach suchen muss. In Supermärkten scheint es generell keines zu geben und auch in Fleischereien hat man da nicht immer Glück.
Ansonsten würde ich noch sagen, dass (dieser Teil) Südafrika(s) bzgl. Wildheit, Einsamkeit und Weite unserer Meinung nach nicht mit z.B. Namibia oder Botswana mithalten kann, dafür sind Landschaften und die Möglichkeit der Aktivitäten abwechslungsreicher.
Vom Campen würde ich bei einer weiteren Reise nach Südafrika wohl eher absehen. Campingplätze gibts zwar viele, aber sie sind doch eher zweckmäßig und selten speziell oder landschaftlich besonders schön gelegen. Das hat uns in Namibia und Botswana besser gefallen, wo wir auch immer wieder campen würden. Viel teurer wären wir mit nur festen Unterkünften und dafür etwas günstigerem Auto in Südafrika wohl auch nicht gefahren. Bitte nicht falsch verstehen: Das ist nur unser Eindruck von der jetzigen Reise und kann vllt sogar in anderen Ecken des Landes auch schon wieder anders aussehen (vorstellen könnte ich mir das z.B. Nord-Westen des Landes). Das sind insgesamt sowieso nur kleine "Kritikpunkte" und ändern nichts daran, dass uns unsere Reise gut gefallen hat.
Fazit: Es war eine tolle Reise mit abwechslungsreicher Landschaft, vielen Tieren, einer tollen Stadt und freundlichen Menschen und auf jeden Fall eine Reise wert.
So ist, dann jetzt ja sogar ein kleiner Reisebericht geworden. Aber mich überkams dann irgendwie gerade

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Gruß
Strubi