Die Planung
Erste Planungen entstanden im Herbst 2015. Während Wanda, die Autorin dieses Beitrags, für die anstehende Südafrika-Reise den Schwerpunkt auf Tiere setzte, machte der Wandarer - als alter Bergfuchs - klar, dass die Reise keinesfalls an den Drakensbergen vorbeiführen durfte. Der Begriff allein schon hatte etwas magisch Anziehendes - die Namen einzelner Berge - Champagne Castle, Giant‘s Castle, Amphitheater usw. erhöhten das Interesse. Erste Recherchen machten deutlich, dass wir es hier mit einem anderen Kaliber an Bergen zu tun hatten, als die gewohnten bayerischen Berge und sonstigen Alpen. Dass in den Drakensbergen nicht die gewohnte alpine Infrastruktur von Wegen, Beschilderung, Handyabdeckung und Rettung im Notfall erwartet werden kann. Dass das Wetter schnell und dramatisch umschlagen kann. Sodass entsprechende Vorbereitung und Ausrüstung angeraten war.
Das genauere Ziel
Die Wahl fiel aus mehreren Gründen (die mehr mit der Reiseroute als mit berglerischen Überlegungen zu tun hatten) auf die zentralen Drakensberge und das Giant’s Castle Camp als Unterkunft. Eine virtuelle Besichtigung via Google Maps ergab, dass das Camp auf rund 1.800 m Höhe liegt, Wanderwege (Trails) sich auf mehreren Rücken hinaufziehen bis auf eine Höhe von rund 2.300 m und darüber ernsthafte, steile Aufstiege beginnen in den Sattel z.B. des Giant’s Castle Passes (auf knapp 3.000 m Höhe) bzw. den Langalalibele Passes (etwa gleiche Höhe). Für den Wandarer waren das in der Planung allenfalls Zwischenziele. Seine Absicht war klar: Mindestens der Gipfel des Giant’s Castle sollte es schon sein?
Die Vorbereitung
Wir ließen uns wechselseitig nicht auf Debatten ein, die zu diesem Zeitpunkt fruchtlos waren. Und einigten uns darauf, dass gute Vorbereitung und körperliche Fitness über das normale Maß des Freizeitsports hinaus notwendig sind. Das war im zeitigen Frühjahr 2016. Seitdem erweiterten wir unser reguläres Sportprogramm (mehrmals pro Woche Klettern in der Halle, Bergwanderungen bei schönem Wetter) auf Radfahren oder mehrere Bergwanderungen pro Woche mit steigender Länge und Höhe, Bergtouren bis auf knapp 3.000 m, und weitgehend unabhängig vom Wetter.
Die Ausrüstung
Was auch aktuelle Erfahrungen mit sich brachte, welche Kleidung und Ausrüstung warmwetter- bzw. regen- oder sturmtauglich ist. Teilweise machten Kleidungsstücke das Rennen, die schon einige Jahre auf dem Buckel hatten aber deutliche Vorteile aufwiesen gegenüber dem dernier cri der letzten Sportartikelmesse. Und die Schuhe wurden einer gründlichen Erprobung unterzogen. Letztlich kamen mit auf die Reise: Knöchelhohe Bergstiefel, halbhohe Bergwanderschuhe und gute (!) Outdoorsandalen, Bergsocken, lange, regen- und winddichte Anoraks mit Kapuze, Fleecejacken und Funktionshemden, sowie schnelltrocknende, flexible Berghosen.
Und für den Fall der Fälle: Ein Hut mit Schnur, weil ihn sonst der Wind wegfegt, warme Mütze und Handschuhe, sowie natürlich ein Rucksack (24/28l), mit dem man 8-10kg auch über mehrere Stunden tragen kann, also unbedingt mit Hüftgurt. Dazu eine Stirnlampe für jeden, Handstrahler, Biwaksack für zwei, Signalpfeifen, Rettungsdecke, Verbandssachen und Medikamente für den Notfall. Sowie - last but not least - die auch zu Hause schon vielfach bewährten Berg-Teleskopstöcke. Sie machten das Gepäck nicht handlicher, erwiesen sich im Nachhinein jedoch als mit-ursächlich für den Erfolg der großen Tour.
Diese ganze Ausrüstung vergrößerte unser Gepäck um eine ganze Reisetasche, was bei der Flugreise zu berücksichtigen war.
Einkaufen auf der Anreise
Wir kamen von Norden und verließen die Autobahn an der Ausfahrt Wembezi - Estcourt. Einkaufen mussten wir noch für den Bedarf der nächsten vier Tage. Wembezi war dafür untauglich. Die Fahrt über die Autobahn zurück nach Estcourt bescherte uns einen kleinen Schock darüber, welcher Trubel an einem Freitagnachmittag in diesem Kleinzentrum herrschen kann. Wer Ähnliches vorhat, sollte schon vorher einkaufen, denn diese Shoppingtour kostete uns annähernd zwei Stunden. Der „Hillside-Spar“ in Estcourt erwies sich als brauchbare Einkaufsquelle - vor allem für die notwendigen Getränke, Obst und - nach gusto - Lebensmittel für „Hüttenküche“ bzw. Braai (wir hatten im Giant’s Castle ein Chalet mit Kochgelegenheit gemietet).
Die Anfahrt
Als dann schließlich alles eingekauft und verstaut war, war es fast 16.oo Uhr - höchste Zeit, sich auf die restliche Strecke zum Giant’s Castle Camp zu machen. Die ist abwechslungsreich - nach Wembezi folgen mehrere Straßendörfer, auf denen sich Menschen, insbesondere Kinder tummeln, sowie Hunde, Ziegen und - vor allem - Rindvieh nach Haus getrieben wird. Das erlaubt keine großen Geschwindigkeiten. Je weiter der Wagen nach oben klettert, desto mehr ähnelt die Landschaft der heimischen alpinen Almen- und Mattengegend. Die Teerstraße macht große Umwege, fährt die kleinen Täler aus, um teure Brücken zu vermeiden. Plötzlich vor einem gähnende Schlaglöcher erhöhen die Spannung für den Fahrer ebenso, wie Kamikaze-Verkehrsteilnehmer, die unbedingt überholen müssen - am besten noch vor der Kuppe.
Auf Anraten des Reisebüros riefen wir im Camp an, um die Ankunft nach 16.30 anzukündigen - dann nämlich schließt die Rezeption des Camps (Nationalpark-Verwaltung!). Das war auch gut so, denn bei unserer Ankunft am Haupteingang des Parks, der ca. 8km vor dem Camp liegt, lagen dort unsere Einlasspapiere bereit, wie die von mehreren anderen Gästen. Der Wächter des Parktors lässt rein, wer ihm auf diese Weise bekannt ist - und sich gründlich ausgewiesen hat. Wer nicht dazugehört, dürfte Schwierigkeiten haben, überhaupt ins Camp zu kommen.
Der Einzug
Unser Chalet fanden wir im letzten Tageslicht - ganz oben hinten mit wunderschönem Bergblick und am Ende einer leicht abenteuerlich-steilen Anfahrt. Was zumindest die Gelegenheit bot, mal die Untersetzung des Fahrzeugs zum Einsatz zu bringen.
Das Chalet selbst war eine positive Überraschung: Sehr hübsch und gemütlich eingerichtet, ausgestattet mit allem, was man braucht und super-sauber.
Nach einer halben Stunde waren die Taschen vom Parkplatz hochgeschleppt, ausgepackt und stand ein kleines Abendessen auf dem Herd.
Erkundungen am Tag 1
Mit dem Sonnenaufgang standen wir auf. Der Tag versprach bestes Wetter. Da noch Stunden Zeit waren bis zum Frühstück, unternahmen wir eine Wanderung „zur Orientierung“ auf den Giant’s Castle Ridge hinauf. Wir kamen bis auf etwas über 2.000 m Höhe auf gut erkennbarem und gekennzeichnetem Weg. Weit hinten leuchtete der Giant’s Castle herunter, ein massiver Bergstock, dem man seine 3.314 m Höhe nun deutlich ansah. Und von dem man sich fragte, von wo aus und wie dort hinauf ein Bergweg führen sollte - ohne Klettern. Doch erst mal ging‘s wieder runter zum Frühstück. Danach erkundeten wir das Camp, unternahmen eine weitere Wanderung am Nachmittag auf dem Obiri-Trail - eine zweite Möglichkeit, um Richtung Giant’s Castle zu kommen. Dabei konnten wir erfahren, wie schnell hier ein Unwetter aufzieht. Obwohl wir nach Einschätzung des Wetters umkehrten, gelang es uns gerade so eben noch einigermaßen trocken wieder im Camp anzukommen. Dress rehearsal nannte es der Wandarer. Kostümprobe für die Regenkleidung.
Nach dem ersten Tag war uns angesichts der Entfernungen und Höhen, die sich hier präsentierten, klar geworden, dass eine Besteigung des Giant’s Castle für diesen Aufenthalt schlichtweg nicht machbar wäre. Dies umso mehr, als auch die lokal erhältlichen Karten keinen Weg auswiesen - jedenfalls keinen, der an einem Tag Rauf und Runter ermöglicht hätte. Auf Camping am Berg waren wir aber nicht eingerichtet. Und die Grenze nach Lesotho, die sich längs über Pass und Berg zieht, wollten wir auch nicht überschreiten, in der Erwartung, dass sich vielleicht von drüben ein Weg auftut.
Die große Tour
Die Rucksäcke wurden am Abend noch gepackt. Jeder nahm 2,5 l Wasser mit, da wir damit rechneten, die leeren Flaschen aus Wasser am Berg wieder auffüllen zu können. Am nächsten Morgen starteten wir mit der Morgendämmerung, das war kurz nach 5 Uhr. Zunächst war „Registration“ angesagt: Jede Wanderpartie soll sich an der Rezeption eintragen und angeben, wohin denn die Wanderung gehen soll und wann man gedenkt, zurück zu sein.
Wir hatten uns für den Weg über den Giant’s Castle Ridge entschieden, dessen Anfang wir schon von der Morgenwanderung am Tag zuvor kannten. Man wandert in ein Tal hinter, steigt dann relativ steil über eine Felsstufe auf den Rücken hinauf (Trittsicherheit schadet nicht) und folgt dem Weg oben in stetiger Steigung für etwa 2,5 bis 3 Stunden. Die klare Sicht in dieser Bergluft kann täuschen. Nichts ist so nah, wie es scheint. Und wir hatten, trotz der erwähnten konditionellen Aufrüstung den Eindruck, dass Sonne und Höhenluft ihren Tribut fordern. Das heißt: Wir brauchten dreieinhalb Stunden, bis der Pfad unterhalb des Bergstocks des Giant’s Castle auf den Contour Path trifft. Dort hat man eine Höhe von rund 2.300 m erreicht. Den Contour Path wollten wir - der Karte folgend - nach rechts unter der „langen Wand“ weitergehen bis zum Langalalibele Ridge. Dort dann erneut rechts abbiegen auf den Rücken, dem nach unten folgen bis zu dem Taleinschnitt, der uns zum Camp zurückbringen würde. Soweit die Planung.
Was nicht eingeplant war - man sollte die Karte also ganz genau lesen - waren die zahlreichen Ravines / „Gräben“, im alpindeutsch, die sich vom Berg herunterzogen. Der Contour Path schneidet diese Gräben. Das bedeutet, dass man sich nicht weitgehend höhengleich auf zwischen 2.300 und 2.400 m bewegt. Sondern für jeden Graben hinuntersteigen, den Wasserlauf oder das trockene Bachbett überwinden und auf der anderen Seite wieder hochsteigen muss. Nicht sehr häufig läuft der Weg weitgehend höhengleich den Graben aus. Meist sind etliche Höhenmeter hinauf und wieder hinunter zu steigen. Was die Sache nicht angenehmer macht, ist die Tatsache, dass man von einem Weg schwerlich sprechen kann. Ohnehin auch in den guten Passagen nur ein eingekerbter Pfad in das Grasland für maximal eine Person, überwuchert weiter oben die Vegetation den Pfad ziemlich vollständig. Man kann - und sollte - bei jedem neuen Graben schon von weitem peilen, wo der Pfad jenseits des Bachlaufs weitergeht. Dennoch gerät man ab und an in weglose Abschnitte. Ein Tatsache, die nicht angenehmer dadurch wird, dass es a) ziemlich heiß ist dort oben und b) die in Südafrika häufig vorkommende Puffotter auch eine Bergverwandte hat namens Berg Adder. Diesbezüglich hatten wir allerdings Glück. Ich habe zwar nicht nur einen Luftsprung gemacht, weil dicht vor uns eine Art Wachteln aufgestoben sind - mit enormen Geschrei und Getöse. Ansonsten jedoch waren keinerlei Tiere „gegen uns“.
Wegmarkierungen oder ähnliches fanden wir auf dem Contour Path nicht. Der ohnehin schmale Pfad war mehr oder minder zugewachsen von hartem, scharfem Gras, das es nicht empfehlenswert macht, diese Strecke mit kurzen Hosen zu gehen. In den Gräben kam Buschwerk und Gestrüpp dazu, durch das man sich mitunter regelrecht durchschlagen musste. Die Bergstöcke waren eine echte Hilfe, weil man damit das Gras teilen und auch mal sondieren konnte, ob eventuell doch eine Schlange dort auf Abwechslung wartet.
Als problematisch erwies sich das Wetter. Es wurde heiß - mehr als 30 Grad und damit mehr als die angekündigten gemäßigten Temperaturen. Hinzu kam - eine Besonderheit der Gegend - eine enorme Trockenheit der Luft, die einem die Kehle förmlich ausdörrt. Ohne Sonnenschutz, einen Hut mit ausreichend großer Krempe, aus luftdurchlässigem Material und - unbedingt - mit Bändel fürs Kinn - gerät man in ernste Schwierigkeiten. Die bedrohlich werden können, wenn der Wasservorrat zur Neige geht. Die zweieinhalb Liter, die jeder von uns dabei hatte, konnten aus dem Wasser der Gräben aufgefüllt werden. Ohne diesen Nachschub kann Wassermangel bei den gegebenen klimatischen Bedingungen für die Wanderer zum Desaster werden.
Die Sicht war weit und klar. Man konnte also über viele Kilometer „nach vorne“ sehen und abschätzen, wie weit es denn noch sein würde bis zum Abzweigung am Langalalibele Ridge. Das zog sich und zog sich. Ein Graben - und noch ein Graben. Fieser Weise ging es immer wieder ganz beträchtlich nach oben, eine echte Herausforderung für die Moral.
Der Wandarer hatte sein Bedauern über den nicht „gemachten“ Berggipfel längst aufgegeben und gestand mir zu, dass selbst unsere jetzt eingeschlagene Tour eine Herausforderung war. Sie sollte sich am Ende in Zahlen ausdrücken lassen mit 10,5 Stunden (einschließlich Pausen), rund 1.200 Höhenmetern und 24 km Länge.
Wie schon am Vortag kam mit der Mittagshitze Thermik auf. Und zwar starke. Von Nordwesten zogen Cumulustürme auf. Zunächst ein heißer Wind, seitlich von hinten, entwickelte immer wieder starke Böen. Es war also klar, dass wir Tempo machen sollten. Denn keiner von uns beiden hatte Lust, in dieser Höhe bzw. auf einem rutschigen, ausgesetzten Abstieg in Regen und Sturm zu kommen.
Also „zogen“ wir wechselseitig, mal der eine mal der andere machte „Pace“. Jeder achtete peinlich darauf, keine Stolperer zu machen, sich womöglich ein Bein zu vertreten oder ähnliches. Denn eine „Bergrettung“ gibt es hier nicht. Höhlen als Schutz waren, wenn überhaupt, viel weiter oben, zu erreichen nur über wegloses Gelände. Also keine Option. Und wir wollten uns natürlich auch gegenseitig keine Schwierigkeiten machen.
Die lang ersehnte Abzweigung zum Langalalibele Ridge kam - fünf Stunden, nachdem wir unter dem Giant’s Castle abgebogen waren auf den Contour Path. Hoffnungsträger war der Garmin, den der Wandarer die ganze Zeit mit sich trug und den ein lieber Freund uns geliehen und mit Kartenmaterial bestückt hatte. Unglaublich, aber das kleine Kerlchen kannte wirklich jedes Pfädlein, wenn sich dort oben überhaupt eines auftat.
Als wir auf den Bergrücken einbogen, hatte der Wind Sturmstärke erreicht. Bei noch immer strahlendem Sonnenschein fegten Böen nun von der Seite und zwar so stark, dass wir, beide alles andere als schmächtige Leute, mehrfach aus dem Gleichgewicht gerieten. Nicht angenehm, wenn man auf einem schmalen Pfad unterwegs ist und links und rechts steile Grasflanken mehrere hundert Meter in die Tiefe weisen. Die Bergstöcke erwiesen sich erneut als sehr hilfreich, eingesetzt zu einer Art Caterpillar-Vierpunkt-Bewegung.
Wir wollten nur noch runter - kontrolliert zwar, aber so schnell wie möglich. Der Weg war nun wieder ein klar erkennbarer Graben aus rotem Sand im Grasland, der sich nach wenigen, relativ flachen Kilometern auf dem Rücken steil nach unten zog. Hier waren Holzstufen angebracht worden, die jedoch vielfach von starken Regengüssen ausgewaschen waren. Teilweise musste man über diese Balken steigen, die kniehoch in der Luft hingen. Mit voller Konzentration und in der erstaunlichen Zeit von 50 Minuten hatten wir diese letzte größere Hürde überwunden und waren im Tal angekommen. Sollte das Unwetter jetzt zuschlagen, wären wir „nur“ tropfnass geworden, mehr aber nicht. Eine gute halbe Stunde später hatten wir das Camp wieder erreicht. In guter Stimmung und Verfassung, und ohne einen Tropfen abbekommen zu haben, gingen wir zur Rezeption, um unsere Unternehmung als „returned“ einzutragen. Das Unwetter kam eine halbe Stunde später - mit Wucht, was wir aus dem Chalet aus „genießen“ konnten: Es goss wie aus Kübeln, wurde sehr kalt und der aufziehende Nebel ließ selbst den wenige hundert Meter entfernten kleinen Felsriegel hinter einem Vorhang verschwinden. Das läutete den Wetterwechsel ein. Wir sollten von den Bergen nichts mehr sehen, sondern nur noch Regenwände und Nebelschwaden bis zu unserer Abreise am übernächsten Tag.
Die Lernerfahrungen
Konditionelle Vorbereitung, Planung der Tour und gute Ausrüstung waren wesentlich für das Gelingen. Bergerfahrung halte ich für wesentlich: D.h. Wegverhältnisse zutreffend einschätzen zu können, das Wetter im Auge zu behalten, die eigene Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit gezielt steuern und richtig beurteilen zu können. Dennoch hätte etwas passieren können: Ein früherer Wetterumschwung, ein verknackster Fuß, zu wenig Wasser, ein Ausrutscher oder ein Schlangenbiss. Mit all dem ist man dort oben allein und auf sich gestellt. Und hat - zu zweit - das Problem, was dann zu tun ist. Den Verletzten oben allein lassen und allein Hilfe holen?! Sicher keine gute Wahl. Insofern war auch eine gute Portion Glück bei unserer Tour dabei und ist vonnöten, für jeden, der sich aufmacht, in dieser Gegend, solche Touren zu unternehmen.
Würden wir das Unterfangen noch einmal machen?! Ich denke: Ja! Weil wir das Neue und Unbekannte kennenlernen wollten. Würden wir es ein zweites Mal wiederholen?! Wir beide sagen: Nein! Es war interessant, „die Drakensberge“ kennenzulernen. Doch ob es sich wirklich lohnt, wie in unserem Fall, vier Tage einzusetzen für den logistischen Aufwand (Ausrüstung), die langwierige Anfahrt und - dies vor allem - das erhebliche Wetterrisiko: Das muss jeder selbst entscheiden, der sich auf dieses Unternehmen einlässt.
[Wanda, noch immer "on tour" braucht vielleicht länger, um auf Beiträge auch zu antworten.]