Ein Ausflug mit Zahnbürste nach Oudtshoorn
Kurz entschlossen waren wir für 2 Nächte in Oudtshoorn.
Ich halte den Bericht mal kurz und fasse zusammen.
Der Weg
Von Stellenbosch ging es über die N2 - Worcester - Montagu - R62 in ca 6 Stunden dorthin.
Vorher sollte man sich erkundigen, ob am Koogmanskloof bei Montagu gesprengt wird - dann ist die Straße für 2 Stunden gesperrt! Wir haben nur wenige Minuten an der dortigen Baustelle warten müssen. Die Strecke durch die Karoo hat uns gut gefallen, auch weil es wenig Verkehr gab. Unterwegs kann man noch in Barrydale, Ladismith oder Calitzdorp einen Stopp machen. Wir haben in Calitzdorp Port probiert.
Wir nahmen die R62 auch für den Rückweg, da wir keine Lust auf LKW Verkehr auf der N1 und N2 hatten.
Unsere Unterkunft
war das Terra Bianca. Es liegt relativ zentral, aber sehr ruhig, mit Blick auf den Fluss, die Stadt und die Berge.
Der Empfang durch den Besitzer Morkel war herzlich, der sehr gepflegte Garten ein Blütenmeer. Überall dufteten Rosen.
Leider fällt der Zustand des Hauses daneben ab.

Wände und Holzteile bräuchten dringend Farbe und Aufmerksamkeit. Im Internet ist es nicht so gut zu sehen, aber das Haus liegt auf 4 Ebenen verteilt. Da muss man schon gut zu Fuss sein. Zumal das Geländer an der 20 stufigen Treppe zu den Zimmern nur von 2 Schrauben gehalten wird.
Die Einrichtung unseres Zimmers ist gut, die Betten bequem, wenn auch (wie meist) zu kurz für uns. Das Bad ist winzig, der Fussboden davor durch einen Wasserschaden gewölbt und blöd zu gehen.
Nach der langen Fahrt wollen wir uns nach draußen setzen. Die Stühle vor unserem Zimmern sind klein und unbequem. Die Stühle auf den beiden großen Terrassen sind bequemer, leider gibt es für alle Metallstühle keine Kissen.
Frühstück
gibt es oben im Haus, außer uns ist ein weiterer Gast dort. An unseren Plätzen steht ein Teller mit Joghurt und Erdbeeren, dazu ein Glas Saft. Dann gibt es einen Teller mit Rührei, Tomate, Pilzen, Speck und Würstchen. Eine Sorte Brot, Margarine und eine Sorte Marmelade. Dazu die Auswahl „Kaffee oder Tee?“ Alles ist frisch und schmeckt und wir werden satt. Aber die Auswahl ist doch sehr sparsam.

Zumal es an beiden Tagen dieselben Zutaten gibt.
Morkel setzt sich beim Frühstück zu uns und wir unterhalten uns angeregt mit ihm, er ist ein angenehmer Gesprächspartner.
Abendessen
Für den ersten Abend habe ich im Ort im Nostalgie einen Tisch reserviert. Das Restaurant ist ein buntes Durcheinander, sehr einfach. Aber das Essen ist gut! Straußenfilet mit den typischen südafrikanischen Gemüsebeilagen. Das Fleisch sehr zart. Der süsse Butternut gebacken - der Beste den ich je hatte! Die Potato Wedges sind scharf paniert und frittiert. Die typischen Beilagen sind ja nicht so mein Ding, hier finde ich sie stimmig. Und das Ganze für R120.00. Sehr zu empfehlen!
Am zweiten Abend fuhren wir auf Morkels Empfehlung hin ins Su Casa auf der Surval Olivenfarm. Die Farm liegt ca 6km außerhalb in Richtung Cango Caves und besteht neben dem Farmbetrieb aus Hotel, Veranstaltungsbereich und Restaurant. Das ist ein sehr schönes Fleckchen! Wir saßen auf der Terrasse, über einem Teich mit Blick auf die Swartberge - traumhaft.
Das Essen war auch hier sehr gut, mit ausgefallenen Kombinationen. Wir hatten gefülltes Straußenfilet, zart und pfiffig gewürzt. Und das Thai Prawn Curry war das Beste bisher in SA, gut gewürzt und mit viel Einlage. Auch die Olivenprodukte waren lecker, insbesondere das Chutney.
Das Restaurant beitet einen kostenlosen shuttle service für seine Gäste an!
Die Tour zum Swartbergpass
machen wir nach dem Frühstück. Es ist etwas diesig, aber auf der Straße ist wenig Betrieb. Die Strecke von Oudtshoorn rauf zum Pass ist derzeit in einem besseren Zustand als der Weg hinunter nach Prince Albert. Ich frage mich ja immer wieder, wie sie damals diese Wege über die Berge erkundet haben.
Interessant finden wir die unterschiedlichen Umgebungen:
Hinauf haben wir linker Hand den Blick in die Ebene und auf die nächsten Bergketten. Man blickt auf viele Farmen und es ist noch recht grün.
Hinab geht es durch eine karge, relativ enge Schlucht, in der es vor einiger Zeit ein weitläufiges Feuer gab.
In Prince Albert verbringen wir wenig Zeit und fahren bald weiter Richtung Meiringspoort.
In der Einsamkeit liegt dieses Schmuckstück.
Die Felsen der Meiringspoort Schlucht sind faszinierend.
Am Wasserfall machen wir einen Stopp und freuen uns über das kühle Wasser.
Wir finden die Tour sehr schön. Unser Zeitbedarf: knapp 5 Stunden.
Shopping
machen wir in der Klein Karoo International Boutique und im Ostrich International (Nini). Ein Staubwedel, ein Portemonnaie und ein Gürtel werden unser. Die Preise für Portemonnaie und Gürtel sind im Ostrich International deutlich günstiger als in der Boutique, je ca. R200.00 bzw. R300.00.
Die Cango Caves
müssen dann am nächsten Tag auch noch besichtigt werden. Ich habe die letzten Plätze für die 10.00 Heritage Tour bekommen und die Gruppe ist so groß, dass sie in eine englisch und eine deutsch sprachige Gruppe aufgeteilt wird. Damit finden wir die Größe der Gruppe sehr angenehm. Unsere Führerin erklärt alles gut und engagiert. Und wenn wir schon etliche andere Höhlen gesehen haben, so finden wir auch diese sehr schön.
Auffällig ist in allen Orten
dass die Menschen sich deutlich gemächlicher bewegen und Auto fahren als am Kap. Das erhöht das Urlaubsfeeling
Fazit:
Für uns war das ein gelungener Kurztrip. Endlich haben wir nachgeholt, was wir vor 14 Jahren nicht geschafft haben.