Hallo.
Anbei mein Reisebericht aus Dez 2011/2012, auch als Anhang. Viel Spass beim lesen und reisen.
Volker S.
Eine Reise nach Südafrika mit Kleinkindern
Ich möchte diesen Reisebericht für all diejenigen schreiben, welche sich die Frage stellen ob und wie man mit Kleinkindern nach Südafrika reisen kann oder reisen sollte.
Diese Frage lässt sich nicht immer mit einem klaren Nein oder Ja beantworten, das hängt sicher sowohl von den Eltern als auch den Kindern ab, denn Südafrika ist sicher kein Vergnügungspark, sondern ein Land mit herrlichen Landschaften, Tieren und Pflanzen, wo man als Besucher schon auch gefordert ist sich zu bewegen und die Natur für sich zu erforschen.
Meine Frau und ich (47 / 51 Jahre alt) sind schon beide mit viel Begeisterung mit dem Rucksack auf dem Rücken durch viele „Herren Länder“ gereist und haben dabei das Leben genossen. Diese Zeit wurde dann jäh beendet als wir Nachwuchs bekamen und von nun an ging es an die Ostsee und nach Italien. Schon frühzeitig begannen wir mit unserem Sohn auch längere Wanderungen mit kleinen Klettereinheiten zu unternehmen, was sowohl uns „Alten“ als auch unserem Sohn Spaß machte.
Als unser Sohn dann 5 Jahre wurde, begannen wir uns zu überlegen, ob man nicht das Thema Fernreisen wieder aufnehmen kann. Nach längerem Überlegen entschieden wir uns für eine Reise zu Dritt nach Südafrika. Für Südafrika sprach, dass man dort einen vernünftigen Lebensstandard hat und dass die Tierwelt für einen 6 Jährigen sicher sehr ansprechend ist. Dagegen sprach die erhöhte Kriminalitätsrate und die Malariagefahr. Von daher fiel die Entscheidung auf die eher unkritische Gardenroute (Kapstadt -> Port Elisabeth). Klar war für uns, dass wir die Reise selbst organisieren und auch alleine durchführen wollen.
Im Internet findet man viele Angebote für die Buchung der Übernachtungen. Ich war mir anfangs nicht sicher wie zuverlässig die Hotel/Guesthouse-Anbieter sind - auch weil der ein oder andere eine Anzahlung habe wollte oder aber zumindest als Sicherheit die Kreditkartendaten. Wegen der Internetkriminalität habe ich die Kreditkartendaten dann niemals in einem Mail übertragen, sondern hab einen Teil der Daten per eMail und den anderen per Fax den Vermietern übermittelt. Um es klar zusagen, es hat bei der ganzen Bucherei keine negativen Überraschungen gegeben – weder Diskussionen ums Geld, noch dass bestätigte Buchungen dann doch anderweitig belegt waren und auch keine „Fremd“-Abbuchungen. Die Buchungen hatte ich, weil wir während der Hauptreisezeit Dezember / Januar unterwegs waren, bereits ca. 9 Monate im voraus gebucht und dann einen Monat vor Abreise noch mal kurz per eMail von den Vermietern bestätigen lassen. Den Mietwagen habe ich beim ADAC in Deutschland gebucht.
Gleich bei der Ankunft in Kapstadt habe ich mir noch am Flughafen eine prepaid Sim-Karte für mein Handy in einem Vodafone-Geschäft geholt (Achtung, nicht alle „deutschen“ Handys können in Südafrika genutzt werden). Somit hatte ich die Möglichkeit meine Hotel/Guesthouse-Anbieter anzurufen – auch wollte man bei der Autovermietung eine Telefonnummer von uns haben. Bei der Autovermietung ließ ich mir dann ein Navigationsgerät (TomTom) geben, was mir dann auch geholfen hat, meine Ziele ohne Stress zu finden. Wichtig ist auch, dass man einen internationalen Führerschein hat – wie ich gelesen habe, hat man sonst im Falle einen Unfalls erhebliche Probleme.
Die meisten Reisenden besichtigen erst mal Kapstadt – wir sind aber gleich mal die ca. 100 km nach Hermanus gefahren. Ich bin beruflich ziemlich eingespannt, weshalb ich keine Lust hatte, meinen Urlaub mit der Besichtigung einer Großstadt zu beginnen – mir stand der Sinn eher nach Ruhe. Die 100 km nach Hermanus waren dann gleich eine gute Gelegenheit sich wieder ans „links“-fahren zu gewöhnen. Das ist angesichts der Verkehrslage auf der Gardenroute auch kein besonderes Problem, man muss halt am Anfang beim Abbiegen etwas aufpassen und man muss sich auch – sofern man ein Schaltgetriebe hat – daran gewöhnen mit der linken Hand zu schalten.
Wir waren dann leider nur einen Tag – den 24.12 – in Hermanus waren und deshalb ging es dann am nächsten Tag gleich weiter über Oudtshoorn nach Kynsna. In Oudtshoorn wollten wir eigentlich die Cango Caves besichtigen. Diese waren aber wegen Weihnachten leider geschlossen. Wir haben deshalb mit dem nahe gelegenen „Cango Wildlife Ranch & Cheetahland“-Park vorlieb nehmen müssen. Das ist eigentlich ein privater Zoo mit „Unterhaltung“: Dort kann man gegen Aufpreis junge Geparden streicheln (darauf haben wir verzichtet) und bei einer Führung legt man viel Wert auf Show – z.B. lässt man die Krokodile nach Futter springen. Das war nicht unbedingt unser Geschmack, aber irgendwie muss man ja einen Reisetag von ca. 400 km für ein Kind unterhaltsam gestalten. In Knysna sind wir dann 3 Tage bei Tina und Dieter in der Panorama-Lodge geblieben. Die beiden haben uns gut bezüglich Vorschlägen für Unternehmungen in der Umgebung beraten (Wilderness National Park; baden an tollen Sandstränden – z.B. Widerness, Buffels Bay; Wanderung Millwood Mine Walk & Jubilee Creek Walk, … ) und wir haben uns auch in der Lodge selber sehr wohl gefühlt. Wir sind dann weiter via „Birds of Eden“(Anmerkung: Eine gute Idee war es auch meinem Sohn eine alte Digitalkamera für den Eigengebrauch zu überlassen – denn danach waren selbst die Vögel plötzlich sehr interessant) und einer Wanderung im „Robberg Nature & Marine Reserve“ (beides ein absolutes Muss) in das „At the Woods“-Guest House nach Storms River gefahren.
Auf dem Weg dorthin kann man, wenn man wagemutig ist, Bungy von der über 216 m hohen „Bloukrans Bridge“ machen – der wohl auf der Welt höchst möglich Sprungmöglichkeit. Hier hab ich gekniffen, aber wir haben den Mutigen 1-2 Stunden beim Sprung in die Tiefe zugesehen. Außerdem ist hier das Nature‘s Valley (Strandparadies) und der Tsisikamma-NP zu besichtigen (toll für Wanderungen und Kanufahrten).
Von Storms River sind wir dann weiter in den Stellenhof, welcher sich in der Nähe vom Addo NP befindet. Der Stellenhof ist ein Gutshof und wird von einer netten holländischen Familie betrieben, welche sich sehr zuvorkommend um ihre Gäste kümmern. Für die Besichtigung des Addo NP haben wir uns einen ganzen Tag Zeitgenommen – man kann mit dem eigenen Wagen durch den Park fahren und die Tiere mit der Kamera „erlegen“. Wir hatten einen normalen PKW – welcher für unsere Tour völlig ausreichend war. Der Höhepunkt dieses Tages war sicher eine Elefantenherde mit mehr als 50 Tieren, welche sich an einem Teich versammelt hatten. Am nächsten Tag sind wir weiter zum „Schotia Game Reserve“, wo wir an einer organisierten Safari teilgenommen hatten. Der Spaß ist sicher nicht billig, war aber sicher der Höhepunkt der Reise – vor allem die nächtliche Fahrt mit dem Jeep durch die Dunkelheit mit brüllenden Löwen, welche sich keine 20 m vom Fahrzeug entfernt befinden. Übernachtet haben wir im Park in der Springbock-Lodge – als wir im Bett lagen waren die brüllenden Löwen zu hören. Ein unvergessliches Erlebnis.
Die nächste Anlaufstelle war Cradock – dort wollten wir den Zebra Mountain NP besichtigen. Die meisten lassen diesen Park aus, was aber für mich genau der Grund war dorthin zu fahren. Ich wollte es einfach ein bischen ruhiger haben … weniger Touristen und dafür mehr Ruhe und Natur. Am ersten Tag war es allerdings so heiß, dass wir den Tag in unserer Unterkunft „Hertiage House“ verbracht hatten. Am nächsten Tag ging es dann in den Zebra Mountain NP und entgegen dem Rat unseres Vermieters, hatten wir keine Probleme den ganzen Tag im Park zu verbringen. Einschließlich einer Wanderung und einem Bad in einem Schwimming-Pool, welcher den Gästen des Parks zur Verfügung steht. Erwähnenswert ist in Cradock außerdem das „Victoria Manor“-Hotel, wo man ganz gut zu Abend isst. Viel mehr gibt in/um Cradock –so glaube ich – eh nicht zu tun.
Von Cradock sind wir nach Port Elisabeth gefahren und haben dort in der „Road Lodge“ am Flughafen, gleich gegenüber den Autovermietern, übernachtet. Das Zimmer war für uns 3 doch etwas zu klein, aber was solls- es war nur für eine Nacht und somit konnten wir am nächsten Tag schnell das Auto abgeben und mit der Airline Kulkuka.Com (
(Der Link ist für Gäste ausgeblendet. Um ihn zu sehen, bitte registrieren!) )nach Kapstadt fliegen. In Port Elisabeth waren wir tagsüber am Strand in Summerstrand, welcher unweit des Flughafens gelegen liegt. Schön ist dort am Strand mit den hohen Wellen einen halben Tag zu verbringen – aber einen 2. Tag benötigt man dazu wirklich nicht.
In Kapstadt hat uns Günther aus dem „Toms Guesthouse“ am Flughafen abgeholt und in sein Guesthouse gebracht. Das Guesthouse liegt unweit am Tafelberg, ein bisschen außerhalb vom Zentrum, wobei man allerdings dieses noch gut zu Fuß erreichen kann. Zur Waterfront ist es dann vielleicht zu Fuß ein bisschen weit, aber machbar sofern man gut zu Fuß ist.
Entgegen der Bedenken von Günther („Da holt jeden Tag der Hubschrauber Leute runter“) sind wir dann den „Platteklip Gorge/Maclear’s Beacon“-Trail hinauf auf den Tafelberg geklettert. Für die Tour benötigt man 2 Stunden: es geht steil bergauf und es ist auch ziemlich sonnig und heiß (wichtig sind gutes Schuhwerk und ausreichend Wasser !!). Man sollte schon etwas geübt sein, muss hierfür aber kein Supersportler sein (Anmerkung: Wir haben mit unserem 6 jährigen Sohn sogar etliche junge Männer beim Aufstieg überholt – man sollte Kinder da nicht unterschätzen. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden). Auf dem Tafelberg befindet sich eine Hochebene, wo man spazieren gehen kann – schön sind die vielen Pflanzen (z.B. Orchideen), die man beim Aufstieg und auf der Hochfläche sehen kann. Den Abstieg haben wir uns erspart und sind statt dessen mit der Gondel zurück zur Talstation gefahren. Direkt vor der Talstation sind wir dann in den roten „Hop-on/Hop-off“-Bus gestiegen und haben mit diesem eine Rundfahrt durch Kapstadt und Umgebung unternommen.
Der Abschluss unseres Urlaub war dann die obligatorische Fahrt zum „Kap der Guten Hoffnung“, für die wir ein Auto, einen alten Golf, von Günther bekamen. Besonderes beeindruckend fand ich hier die Kate-Server in Witsandbay und die Straußenfarm „Cape Point Ostrich Farm“ – wo man Gott sei Dank KEINE Straußenrennen gezeigt bekommt und statt dessen während informativen Führung Hintergründe zur Straußenzucht erfährt. Sehr überschätzt hingegen wird der „Boulders Beach“, wo man für viel Geld ein paar 30 Pinguine besichtigen kann. Aber unweit davon kann man in „Kalk Bay“ preiswert tolle Fisch- und Garnelengerichte zu sich nehmen.
Für uns kann ich die Frage ob man mit einem 6 jährigen Kind nach Südafrika reisen kann, mit einem ganz klaren JA beantworten. Und da wir selbst auf der Gardenroute noch so viele interessante Dinge ausgelassen haben, werden wir sicher wieder bald dorthin fahren. Allerdings ist eines doch etwas irritierend: Überall findet man gut gesicherte und bewachte Privat- und Guesthäuser (Anmerkung: Wie oft habe ich den Satz „bei UNS ist es sicher“ gehört?). Obwohl ich nie Bedenken bzgl der Sicherheit hatte, wird es einen Grund haben, dass es überall solche Sicherheitsmaßnahmen gibt.
Anbei eine kleine Aufstellungen unserer Übernachtungen und Inlandsflüge
Robins Nest
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Panorama Lodge
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Woods Guest House
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Stellenhof
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Schotia Game reserve
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Hertiage House
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Inlandsflug
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Toms Guest House
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